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Ein Theaterneubau im Fels

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Nzuerst über die Notwendigkeit -L 1 eines Musiktheaters, über einen Neubau oder Umbau des für Musikaufführungen völlig unzulänglichen Landestheaters an der Promenade und in weiterer Folge über die Standortfrage zur schier „unendlichen Geschichte” entwickelt hat, scheint sich nunmehr eine für alle akzeptable Lösung anzubieten. Die Firma Suter & Suter hat überraschend den Entwurf für ein „Schloßtheater im Römerberg” vorgelegt, die Untersuchungsphase für dieses Projekt ist beendet. Handlungsbedarf ist dringend gegeben.

Landeshauptmann Josef Pührin-ger bekräftigte in einem Exklusiv-In-terview, daß der Bau eines Linzer Musiktheaters eine kulturpolitische Notwendigkeit sei, weil eine Generalsanierung des Linzer Landestheaters -sie würde sicherlich eine halbe Milliarde Schilling kosten „an diesem Platz nicht möglich ist. Linz und Öberöster-reich ohne ein Landestheater sind für mich aber nicht vorstellbar.”

Zum „Schloßtheater im Römerberg” erklärt Püh-ringer: „Sowohl die technische Untersuchung, die felstechnische Untersuchung als auch die generelle Machbarkeitsstudie haben ergeben, daß dieser Standort möglich ist, und zwar mindestens gleichwertig, wenn nicht sogar - unter Betrachtung mancher Kriterien von drei früher genannten Standorten - als beste Lösung. Natürlich ist anzumerken, daß ein Kriterium, das wir bis jetzt als sehr wesentlich angesehen haben, nicht optimal erfüllt wird, nämlich, daß ein architektonisches Signal in Linz unmittelbar an die Donau gesetzt wird, da ja nur geringe Teile dieses Theaterneubaus dann zu sehen sein werden und so quasi ein Großteil dieses Kulturbaus in den Felsen verbaut wird.

Was am Römerberg-Projekt besonders positiv zu sehen ist, ist die Tatsache, daß nach heutigen Berechnungen die Energiekosten und die Betriebskosten geringer sein werden als bei einem Bau auf der grünen Wiese, vor allem aus Gründen der Wärmetechnik und wegen anderer Umstände. Es wird also nur ein Fünftel der Fassade gepflegt und erhalten werden müssen, gegenüber einem freistehenden Bau.

Wenn die Studie für dieses Projekt im Endtext vorliegt, werden die politischen Gespräche, die ja eingeleitet sind, unter Zugrundelegung auch dieser Variante - es geht jetzt um eine Standortentscheidung unter den drei Varianten - unverzüglich von mir fortgesetzt werden.”

Auf die Frage, ob er für dieses Theater im Berg sei, antwortete Pühringer: „Mir ist jeder der drei Standorte recht. Ich präferiere jenen, für den am ehesten ein politischer Konsens erzielt werden kann. Es geht ja um eine rasche Verwirklichung. Realistischerweise ist das die Variante im Felsen.”

Ob das Theater dann bis zum 200-Jahr-Jubiläum des Theaters (im Jahre 2003) fertiggestellt sein könnte? Dazu Pühringer: „Unter der Voraussetzung, daß wir innerhalb eines halben bis dreiviertel Jahres die politische Entscheidung betreffend den Standort fällen - ja. Ich rechne mit einer Vorlaufzeit von rund drei Jahren mit Architektenwettbewerb, Planungsphase, Entscheidungsphase und mit einer Bauphase von rund vier Jahren. Das heißt, die Fertigstellung müßte bis zum Theaterjubiläum noch möglich sein.

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