Ganz nett
"No fear, in the end we will kill all of them." Mit diesem unversöhnlichen Satz endet das Polit-Actiondrama "Operation Kingdom". Bereits davor beschwört Regisseur Peter Berg das klassische "Gut gegen Böse"-Schema: Da ein FBI-Untersuchungsteam, das in Saudiarabien gegen islamische Terroristen im C.S.I.-Stil ermittelt; dort fanatische Islamisten, die bereit sind, ihr Leben und das ihrer Kinder zu opfern. Handwerklich gut gemacht, reizt er die aktuellen Hollywood-Blockbuster-Mechanismen gekonnt aus: Vor dem realen Hintergrund eines militärischen und politischen Konflikts lässt er zwei unterschiedliche Kulturen wort- und vor allem feuergewaltig aufeinanderprallen. Gleichzeitig streut Berg aber Gesten der Versöhnung ein, die in der zentralen Botschaft des Films kulminieren: Friede ist nur dann möglich, wenn beide Seiten den Teufelskreis von Gewalt und Gegengewalt durchbrechen. Weshalb der eingangs zitierte Satz dieser Logik am Ende völlig widerspricht, muss jeder Zuschauer für sich selbst beantworten. Jürgen Belko
OPERATION KINGDOM
USA 2007. Regie: Peter Berg. Mit Jamie Foxx, Chris Cooper, Jennifer Garner. Verleih: UIP; 110 Min.
Nicht ganz
Eines muss zu "Midsummer Madness" gleich gesagt werden: Ein so ungewöhnliches Schauspielerensemble hat man in einer österreichischen Produktion wohl noch nie gesehen. Tobias Moretti gemeinsam mit Roland Düringer, mit Dominique Pinon ("Wunderbare Welt der Amelie") oder Maria de Medeiros ("Pulp Fiction"). Auch der Plot klingt witzig. Ein internationaler Haufen schräger Typen erlebt die sagenumwobene Johannisnacht in Lettland. Das ganze Land steht Kopf, die Menschen feiern ausgelassen oder suchen den "magischen Farn". Die Komödie beginnt auch den Erwartungen entsprechend, doch danach bewegt sich nichts mehr weiter. Weder Personen noch Geschichten entwickeln sich in eine erkennbare Richtung und auf Höhepunkte wartet man vergeblich. Ein Film mit großem Potenzial, auch was die Schauspieler betrifft. Das ist leider verschenkt worden. Ernst Pohn
Midsummer Madness
A/GB/LV 2006, Regie: Alexander Hahn. Mit Tobias Moretti, Roland Düringer, Maria de Madeiros, Dominique Pinon. Verleih: Constantin. 88 Min.
Hinweis
Die Rezension des Dokumentarfilms "Zurück zu einem unbekannten Anfang" über Alzheimerkranke findet sich auf Seite 7 dieser Furche.
Nicht ganz neu
Phantasievolle Furchterregung war einmal. Das Fürchterliche heute: Lieblos am Fließband produzierte "Fantasy"-Filme, in denen ein pubertierender Heranwachsender die Welt vor dunklen Mächten retten soll. Denn, wie auch "Wintersonnenwende" eindrucksvoll beweist, ist nach "Harry Potter", "Herr der Ringe" - und "Zurück in die Zukunft" - längst alles viel besser gesagt bzw. verfilmt. Pech für die britische Autorin Susan Cooper, deren Fantasy-Geschichte "The Dark is Rising" von 1973 hier als Vorlage diente, aber in ihrem atmosphärischen Spannungspotenzial ungenützt blieb. An seinem 14. Geburtstag wird Will (Alexander Ludwig) mit Zeitreise-Fähigkeiten, einer Schar weiser Berater und dem Auftrag ausgestattet, sechs antike Amulette aufzuspüren, um die Welt vor der bösen Dunkelheit zu retten. Am schlimmsten in die Quere kommen ihm (und dem Zuschauer) dabei die nicht vorhandenen Zutaten erfolgreicher Vorgänger-Filme: vielschichtige Figuren und eine ebensolche Geschichte. Stattdessen: Zeitverschwenderisch detailliert eingefangene Umgebung, unterlegt mit schlechten Dialogen. Angstvolle Erwartung herrscht dennoch: Susan Coopers "Wintersonnenwende"-Reihe besteht aus fünf Büchern. Alexandra Zawia
WINTERSONNENWENDE -
The Seeker: The Dark is rising
USA 2007. Regie: David L. Cunningham. Mit Christopher Ecclestone, Ian McShane.
Verleih: Centfox. 94 Min.
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