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Spaßiger Trash

Alien: schleimige, flinke Außerirdische in verschiedenen Entwicklungsstadien. Predator: gefährlicher außerirdischer Jäger mit Rasta-Zöpfen, der sich unsichtbar machen kann. Mensch: Köder, der durch falschen Ergeiz und Dummheit zwischen die Fronten der beiden beliebtesten Science-Fiction-Monster gerät. Rahmenhandlung: Forscher entdecken eine Pyramide unter dem Eis der Arktis, dringen ein und werden rasch dezimiert.

Wenn Hollywood nicht mehr weiter weiß, lässt es einfach zwei erfolgreiche Filmserien gegeneinander antreten. Das ging schon früher bei "Gozilla vs. King Kong" nicht gut - und bei "Alien vs. Predator" erst recht nicht. Obwohl es dieses Crossover schon in Comics und Videospielen gab, bietet Regisseur Anderson ein Mischmasch ohne Ansätze einer Story, mit riesigen Logiklöchern und zweitklassigen Schauspielern. Auch die Inszenierung kommt nicht an die düstere Atmosphäre der Originalfilme heran. Doch, oh Wunder: Trotz dieser ellenlangen Mängelliste macht dieser trashige Videospielnachdreh bisweilen sogar Spaß... Aslihan Atayol

Alien Vs. Predator

USA/Can/D/CH 2004. Regie: Paul W.S. Anderson. Mit Sanaa Lathan, Lance Henriksen, Raoul Bova, Ewen Bremner. Verleih: Twentieth Century Fox. 95 Min.

Öder Schwachsinn

Hingabevoll widmet sich der vormalige Profikiller Jimmy "Die Tulpe" Tudeski (Bruce Willis) seinem neuen Leben im mexikanischen Exil. Kopftuch und Schürze sind nun die Markenzeichen des vormals gefürchteten Mannes, der sich ganz dem Kochen, Aufräumen und Putzen verschrieben hat. Mit der Ankunft des Zahnarztes Nicholas Oseransky (Matthew Perry), der seinen Bekannten aus früheren Tagen um Hilfe bittet, wird sich jedoch alles ändern: Cynthia, die Ex-Frau des skrupellosen Gangsters und nunmehrige Gattin des schwer neurotisierten "Oz", wurde entführt...

Kein Detail einer oberflächlichen Slapstick-Komödie soll in diesem Streifen fehlen, weshalb der Regisseur wohl ganz tief in die Trickkiste des filmischen Schwachsinns gegriffen hat: Darunter ein greiser Clanchef, der sich nach jahrelanger Haft wieder auf freiem Fuß befindet und seinem geistig minderbemittelten Sohn die Grundbegriffe des kriminellen Handwerks beizubringen versucht. In rhythmisch wiederkehrenden Sequenzen liefert das Drehbuch Feuergefechte, Schlägereien und explodierende Erpresserautos, um schließlich in einem Happy-End zu kulminieren. Nein, Danke. Michael Geppert

Keine halben Sachen 2

- Jetzt erst recht!

The Whole Ten Yards

USA 2004. Regie: Howard Deutch. Mit Bruce Willis, Matthew Perry, Amanda Peet. Verleih: Constantin Film. 98 Min.

Billiger Anfängerkurs

John Clark (Richard Gere) hätte eigentlich keinen Grund, unglücklich zu sein. Er hat eine wunderbare Familie und einen gut bezahlten Job, doch irgendetwas fehlt. Eines Abends bemerkt er auf dem Nachhauseweg eine junge Frau (Jennifer Lopez), die am Fenster steht und traurig in die Ferne schaut. Von ihr fasziniert, will er sie treffen und findet sie in einer Tanzschule, wo er sich sogleich für einen Anfängerkurs einschreibt. Seine Frau (Susan Sarandon) wird ob des merkwürdigen Verhaltens von John misstrauisch und engagiert einen Privatdetektiv.

"Darf ich bitten?", ist ein Remake des gleichnamigen japanischen Welterfolgs von 1997. Der kulturelle Aspekt des Originals (Paartanz gilt in Japan als obszön) ist in Peter Chelsom's Version nur mehr rudimentär vorhanden. Anstelle von Charakteren kriegen wir Schablonen serviert. Natürlich heilt das Tanzfieber am Ende alle Beteiligten von ihren Problemchen: Die alte Tanzlehrerin hört auf zu trinken, der Macho hat sein Coming Out und John Clark ist wieder glücklich und zufrieden. Auf diesem harmlosen Parkett findet der Film ohne Widersprüche - wir zweifeln nicht einen Moment an Johns Treue - zu seinem Happy End. Diese Tanzaufforderung lehnen wir dankend ab. Philipp Kainz

DARF ICH BITTEN? - Shall we dance

USA 2004. Regie: Peter Chelsom.

Mit Richard Gere, Jennifer Lopez,

Susan Sarandon. Verleih: Buena Vista International. 106 Min.

Tierische Putschisten

Die Frösche wissen es: eine neue Sintflut steht bevor. Der Zeichentrickfilm "Das Geheimnis der Frösche" dreht sich jedoch nicht um die prophetischen Amphibien, sondern um den kleinen Tom und seine Freundin Lili, die zusammen mit Toms Adoptiveltern und einem Haufen Tieren in den Wassermassen ums Überleben kämpfen. Der nachdenkliche und für dieses Genre düstere Kinderfilm erspart seinem Publikum die Erfahrungen von Tod und Trennung nicht und erklärt auf kindgerechte Weise gesellschaftliche Mechanismen.

"Das Geheimnis der Frösche" führt unter anderem vor, wie Demagogen sich bei Ahnungslosen einschmeicheln und die vorhandenen Gräben so lange vertiefen, bis es zum gewaltsamen Konflikt kommt. In dem schwimmenden Bauernhof, der Tom, Lili und vielen Tieren zur zweiten Arche Noah geworden ist, stiftet ein böses Tier so lange Unfrieden, bis die auf vegetarische Diät gesetzten Fleischfresser meutern. Was die Putschisten nicht wissen: Sie sollen zusammen mit den anderen Tieren hungrigen Krokodilen zum Fraß vorgeworfen werden.

Der Film glänzt mit zwei prominenten Stimmen. Nina Hagen (Schildkröte) und Ilja Richter (Schweine) machen ihre Sache ausgezeichnet, will heißen: Sie lassen die Person hinter der Stimme ganz vergessen. Und keine Angst: Das für Erwachsene Zuseher unvermittelt fröhliche Ende lässt wohl kein Kind das Kino mit hängendem Kopf verlassen. Michael Kraßnitzer

DAS GEHEIMNIS DER FRÖSCHE

F 2003. Regie: Jacques Rémy-Girerd. Mit den Stimmen von Thomas Fritsch, Laura Elßel, Rosalind Baffoe, Nina

Hagen. Verleih: Constantin Film. 90 Min.

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