Walter Homolka
Der Rektor des Abraham-Geiger-Kollegs an der Universität Potsdam, Rabbiner Walter Homolka, hat seine Teilnahme am Deutschen Katholikentag in Osnabrück abgesagt. Der führende Rabbiner der Weltunion für Progressives Judentum, der auch Mitglied im Gesprächskreis Juden und Christen beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken sowie Furche-Kolumnist ist, begründete seine Absage mit der Neufassung der Karfreitagsbitte für die Juden im vorkonziliaren Ritus durch Benedikt XVI. (vgl. Furche 7 und 8/2008). "Im Umfeld von Karfreitag und Ostern bittet die katholische Kirche wieder für die Erleuchtung der Juden, damit sie Jesus als Messias erkennen. Das ist nach der Schuld, die die katholische Kirche in ihrer Geschichte mit dem Judentum und zuletzt im Dritten Reich auf sich geladen hat, völlig unangemessen und muss auf das Schärfste zurückgewiesen werden", stellte Homolka fest. In diesem Klima sei es unmöglich, einander unbefangen zu besuchen und miteinander Gastfreundschaft zu pflegen: "Unter dieser Voraussetzung sehe ich keinen Sinn darin, eine katholisch-jüdische Gemeinschaftsfeier zu begehen, über das Judentum zu sprechen oder miteinander Texte des Neuen Testaments zu lesen. All das setzt eine Basis des Vertrauens voraus, die ich im Augenblick für mich leider nicht mehr gegeben sehe." Wenig hilfreich sei außerdem die Ankündigung der Deutschen Bischofskonferenz bei ihrer Frühjahrssitzung, die Möglichkeiten für multireligiöse Feiern weiter einzuschränken. Homolka ist zuständig für die Rabbinerausbildung in Kontinentaleuropa. KAP
Amfilohije
Die Welt müsse definitiv zur Kenntnis nehmen, dass der Kosovo für das serbische Volk "unser Augapfel, unser Herz, das Herz unseres Herzens, unsere heilige Stadt Jerusalem" sei, erklärte der serbisch-orthodoxe Patriarchatsverweser, Metropolit Amfilohije. Auf den Kosovo könne man nicht verzichten, ebenso wie man nicht "auf die eigene Seele verzichten" könne, so der montenegrinische Metropolit, der den erkrankten Patriarchen Pavle, 93, vertritt. APA
Christine Gleixner
Die Ökumene-Pionierin und Oberin der Schwesterngemeinschaft Frauen von Bethanien wurde mit dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse gewürdigt. Bei der Überreichung der Auszeichnung in der Hofburg bekundete Bundespräsident Heinz Fischer seinen besonderen Respekt vor der herausragenden Leistung von Gleixner nicht nur in Fragen der Ökumene und des interreligiösen Dialogs, sondern besonders auch im Blick auf ihre Tätigkeit im Verfassungskonvent. KAP
Alfons Riedl
Der Bischofsvikar für Erwachsenenbildung in der Diözese Linz, em. Professor für Moraltheologie und Jägerstätter-Forscher, ist im 71. Lebensjahr verstorben. KAP
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