Verena Winiwarter - © Foto: Daniel_Hinterramskogler

Verena Winiwarter: Mit Hand und Hirn

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„Craftivism“ ist ein Weg, Protest konstruktiv zu kanalisieren. Verena Winiwarter entdeckte das Stricken: wie eine Universitätsprofessorin zur begeisterten Handwerksaktionistin wurde.

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„Craftivism“ ist ein Weg, Protest konstruktiv zu kanalisieren. Verena Winiwarter entdeckte das Stricken: wie eine Universitätsprofessorin zur begeisterten Handwerksaktionistin wurde.

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Gehäkelt wurde bei Kaffee und Kuchen, beim Fernsehen, in Zügen und in Wartezimmern. Das Ergebnis: Topflappen für alle 183 österreichischen Nationalratsabgeordneten. Mit dieser Aktion verfolgten die „Grandparents for Future“ ein symbolisches Ziel: Letzte Woche wurden die Topflappen vor dem Parlament an Parteienvertreter übergeben, um diese daran zu erinnern, endlich „heiße Eisen“ anzugreifen und „dringend erforderliche Klimaschutzgesetze zu beschließen“ (nur die FPÖ hatte abgesagt). Vorn mit dabei: Verena Winiwarter, ehemalige Professorin an der Boku Wien und der Universität Klagenfurt.

„Die Idee ist doch charmant“, sagt die Umwelthistorikerin. „Die Aktion war ein Türöffner zur Politik – und zeigt, dass sich auch die ältere Generation um die Klimakrise sorgt. Ein wichtiges Signal für Politiker, die nur Stimmen zählen, denn in einer Welt, in der es im Sommer 40 Grad hat, geht es auch den Älteren nicht gut!“

Widerständig und politisch relevant

Die mehrfach ausgezeichnete Wissenschafterin sympathisiert schon lange mit dem „handwerklichen Aktionismus“, den sie am 5. März am „Marktplatz der Ideen“ beim Österreichischen Transformationsforum, einer zivilgesellschaftlichen Kooperation für den sozial-ökologischen Wandel, an der Donau-Uni Krems präsentieren wird. „Meine Mutter war eine großartige Handarbeiterin, zunächst habe ich mich da eher abgegrenzt“, erinnert sich Winiwarter im Gespräch mit der FURCHE. „Erst als meine Tochter mit 15 ihre ersten Socken gestrickt hat, dachte ich mir: Das schaut eigentlich schön aus, das kann ich doch auch!“

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