Für den vorurteilslosen Beobachter sind die unmittelbar in die Ąugen springenden Ursachen unseres erschreckenden Mangels an landwirtschaftlichen Arbeitskräften einmal die empfindlichen Menschenverluste während des zweiten Weltkrieges (mindestens 80.000, wahrscheinlich jedoch etwa 8 .000 vorher in der Landwirtschaft tätig gewesene Männer), dann die stark nachlassende Geburtenfreudigkeit der bäuerlichen Bevölkerung in nicht wenigen Teilen unseres Vaterlandes während der letzten Jahrzehnte (Untersuchungen im Kremser Becken stellten einen Rückgang von vier bis fünf Kindern je
Die Anregung des Grazer Universitätsprofessors Dr. J. Dobretsbergcr, für die Schlichtung der Streitfrage, ob Bildung in Österreich tatsächlich ein Klassenmonopol sei, die nötigen statistischen Grundlagen zu sdiaffen („Die soziale Herkunft unserer Intelligenz“, „Die Furche“, Nr. 1, 4. Jänner 1947), wurde für den Sektor Mittelschulwesen in einigen Mittelschulorten aufgegriffen. Die Ergebnisse der dort eingeleiteten Erhebungen stimmen in so weitgehendem Maße überein, daß ruhigen Gewissens behauptet werden darf, in ihnen spiegeln sich die durchschnittlidien Herkunftsverhältnisse
Als im Frühsommer des vorigen Jahres die einzelnen Abiturienten nach bestandener Reifeprüfung nach dem zukünftigen Beruf gefragt wurden, wußten sie ihn nahezu ausnahmslos anzugeben. Fast alle entschlossen sich damals für akademische Berufe. Trotz der gleich ungeklärten politischen und der damals wirtschaftlich gerade nicht ermutigenden Lage und trotz der schon warnenden Hinweise auf eine drohende Ubcrfüllung in den meisten akademischen Berufen, beseelte die jungen Menschen ein auffallend starker zukunftsgläubiger Optimismus.Welch ein Wandel, vollzog sich aber in dieser Hinsicht im
Nach einer Mitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft fehlen unserem Lande für die restlose Durchführung des heurigen Anbauplanes 70.000 Arbeitskräfte. Infolge unüberwindlicher Devisenschwierigkeiten müssen sie zur Gänze im Inland gewonnen werden. Durch Aufruf freiwilliger Helfer unter den „Versetzten Personen“ und aus den Städten und Industriegebieten, durch die Heranziehung Nichtvollbeschäftigter, von Studierenden und Lehrern, durch Ortshilfen bei gleichzeitiger Gewährung von Lebensmittelprämien als besonderem Anreiz glaubt man diesen Mangel ausgleichen zu können. Da es