In einer Demokratie ist […] niemand rechtlos. Daher ist dieses Vorgehen (Töten auf Verdacht im "Krieg gegen den Terrorismus“ und die Situation im Gefangenenlager Guantánamo; red.) unannehmbar und muss Gegenstand der Kritik bleiben. Nicht um einen möglicherweise derzeit in Europa schicken Anti-Amerikanismus auszuleben. Nein! Sondern weil es um den Grundbestand der Demokratie geht. Noch einmal: Diese Regierungsform hat sich insbesondere in der Krise zu bewähren. Sie muss sich gerade dann an jene Spielregeln halten, die ihre Überlegenheit sichern.Daher stellt die Ausrufung des "Kriegs
Trotz mancher Verbesserungen verbrauchen die Industrieländer immer noch einen Großteil der natürlichen Ressourcen der Erde. Allerdings gäbe es Alternativen zu dieser Verschwendung.Mit einem Appell an die Regierungen, ihre Steuerpolitik den Erfordernissen der Zeit anzupassen, endete die Tagung des "Faktor 10 Clubs" Anfang September. Dazu Friedrich Schmidt-Bleek, Gründer der Initiative, die eine drastische Verringerung der Energie- und Materialströme in der Wirtschaft fordert: "Nur Regierungen können den Weg in eine Zukunft mit Zukunft ebnen, weder Unternehmer noch Verbraucher werden die
Es mehren sich die Untersuchungen, die den Mobilfunk in Frage stellen. Aber kaum jemand ist irritiert.Ende Juli in Naila, einer weithin unbekannten Stadt in Bayern: Bei einer gut besuchten Veranstaltung stellen die fünf dort niedergelassenen Allgemeinmediziner eine Studie vor. Auf der Grundlage ihrer Patientenunterlagen hatten sie die gesundheitliche Auswirkungen der in der Stadt seit 1993 betriebenen Mobilfunkanlage untersucht. Erfasst wurden die Daten von rund 1.000 Personen in den Jahren von 1994 bis 2004.Das Ergebnis: Die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, war bei Personen, die in
Teures Benzin an den Zapfsäulen, Rekordgewinne bei den Öl-Multis. Die steigenden Erdölpreise beschäftigen die Wirtschaftsforscher: Eine Situationsanalyse.Aufatmen an den Börsen. Der Deutsche Aktienindex steigt Montag Vormittag: Hugo Chavez, der umstrittene Präsident Venezuelas, hat das Referendum über seine Absetzung für sich entschieden und versichert, er garantiere die Versorgung der Weltmärkte mit Öl. Auch in London sinkt der Erdölpreis zum Handelsstart um 43 Cent. Nicht viel - und nicht unbedingt richtungsweisend für die kommende Entwicklung. Denn bald darauf macht eine
"tatort brenner" - das Buch des Transitgegners Fritz Gurgiser stellt die Gleichung: Mehr Verkehr = mehr Wohlstand, in Frage und bietet einen Überblick über 15 Jahre gescheiterte Politik in Sachen Transitverkehr.Beachtliche 17 Kilometer Stau vergangenes Wochenende vor dem Tauerntunnel. Eine Woche davor brachten es Österreich und Bayern insgesamt auf 72 Kilometer aufgestaute Verkehrslawine. Um den Urlauberverkehr zu bewältigen, hatte die Ferienreiseverordnung heuer erstmals an vier Wochenenden Lkw-Fahrverbote verhängt, die schon ab Freitag 15 Uhr in Kraft traten. Anfang August bescherte das
Mehrarbeit ohne Kostenausgleich, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen: eine umstrittene Forderung, deren Aktualität für Österreich jedenfalls bezweifelt werden kann.Nach wochenlangem Streit haben sich Betriebsrat und Vorstand des deutschen Autokonzerns "DaimlerChrysler" auf ein Sparpaket von jährlich 500 Millionen Euro geeinigt. Teil der Vereinbarung ist die Anhebung der Arbeitszeit bei Tausenden Mitarbeitern: 6.000 Dienstleister werden künftig weniger verdienen, dafür aber 39 statt 35 Stunden wöchentlich arbeiten müssen. Im Gegenzug garantieren die Unternehmensvertreter die
Ex-Finanzminister Ferdinand Lacinas kühle Beziehung zu Festen und Medien.Die Furche: Haben Sie Politik als Schwerarbeit erlebt?Ferdinand Lacina: Ich habe mich eigentlich nie wirklich überlastet gefühlt.Die Furche: Hatten Sie also einen ganz normalen Tagesablauf?Lacina: Was ist schon ein normaler Ablauf? Als ich in der Arbeiterkammer arbeitete, gab ich zweimal in der Woche Abendunterricht in der Gewerkschaftsschule, war zweimal abends in der Bezirkpartei, habe dort Referate gehalten, manchmal Samstag, Sonntag. Ich habe das nie als Belastung empfunden. Wenn es einem Spaß macht, ist es auch
Ex-Vizekanzler Josef Riegler über das Kräfte raubende Managen von Gegensätzen.Die Furche: Leben Spitzenpolitiker nicht alle über ihre Kräfte?Josef Riegler: Das Leben eines Spitzenpolitikers ist eine ständige Gratwanderung des restlosen Ausschöpfens des physischen, psychischen und geistigen Potenzials. Die Art, wie Politik gemacht wird und wie die Akteure sich in Zugzwang bringen, begünstigen die Selbstausbeutung. Der Bundeskanzler hat es beim Fest zum 70. Geburtstag von Alois Mock - man sah einen Video-Film über seine Lebensstationen - unter dem Eindruck dieser Bilder spontan gesagt:
Die Österreicher werden über die EU-Verfassung abstimmen müssen, erklärte Anfang der Woche der Wiener Staatsrechtler Theo Öhlinger in der Presse. Der Verfassungsvertrag bewirke nämlich eine Gesamtänderung unserer Bundesverfassung; künftig würde nicht mehr der Verfassungsgerichtshof in letzter Instanz entscheiden, ob die Grundsätze unseres Rechtswesens eingehalten werden, sondern der Europäische Gerichtshof. Ohne Volksabstimmung sei so eine Änderung aber nicht möglich.Das wird der Bundeskanzler nicht gerne hören. Er will die EU-Verfassung im Parlament abstimmen lassen. Dort
Wochenlang strahlte sein Bild von den Plakatwänden: Obwohl Spitzenkandidat, schaffte Hans Kronberger nach der Wahlschlappe der FPÖ nicht den Einzug ins EU-Parlament. Andreas Mölzer stach - dank seiner Vorzugsstimmen - seinen Listenführer aus. Im furche-Interview spricht Kronberger über seine Gemütslage, seine EU-Erfahrungen und seine Pläne.Die Furche: Sind Sie wegen des Ausgangs der EU-Wahlen frustriert?Hans Kronberger: Überhaupt nicht. Ich habe 7,5 schöne Jahre im EU-Parlament gehabt, konnte dort viel bewegen und habe die Energiepolitik Europas mitgestaltet. Davon möchte ich keinen
Europawahlen und Fußball-EM haben das Thema Erdölkrise zunächst aus den Schlagzeilen verdrängt. Ohne einschneidende Änderungen in der Energiepolitik wird es uns aber weiter begleiten.Albtraum Ölkrise" titelte Die Welt Anfang Juni nach den blutigen Anschlägen in Saudi-Arabien, dem weltgrößten Erdöl-Lieferanten. Mit über 42 Dollar je Barrel erreichten die Ölpreise in New York einen Rekordwert, worauf die Opec, die Organisation der wichtigsten Erdöl-Exporteure beschloss, den Ölhahn stärker aufzudrehen. Langsam sinken daher die Preise wieder. Fragt sich nur, ob der Wirtschaft und
Ein Umstieg auf erneuerbare Energie? - Chancenlos. So sehen es viele. Im folgenden Gespräch mit Stefan Schleicher, Professor für Ökonomie in Graz, geht es dennoch um die Voraussetzungen und Möglichkeiten eines solchen Weges.Die Furche: Schneidet man das Thema Erneuerbare an, sagen viele: eine interessante Variante - aber keine wirkliche Lösung des Energieproblems. Was kann man darauf antworten?Stefan Schleicher: Wir haben mit fossiler Energie große Schwierigkeiten, vor allem bei Erdöl und Erdgas, zunächst weil die Förderung in Europa zurückgeht. Dazu kommen Probleme der
Langsam kommt er auf Touren, der EU-Wahlkampf. Höchste Zeit, denn in zweieinhalb Wochen wird abgestimmt. Und das Interesse ist nicht überwältigend, wenn man den letzten Umfragen glaubt...Laut Eurobarometer, dem Statistischen Amt der Gemeinschaft, hat nur jeder dritte EU-Bürger fix die Absicht, zur Wahl zu gehen. In Österreich ist die Begeisterung besonders schwach: Nur matte 23 Prozent waren fest entschlossen, den 13. Juni nicht auszulassen. Will man also heuer wenigstens die magere Beteiligung des Jahres 1999 - damals betrug die Wahlbeteiligung 49 Prozent - erreichen, bedarf es noch
10.000 Milliarden Dollar müssten investiert werden, um den Strombedarf bis 2030 weltweit zu decken, prognostiziert die Internationale Energie Agentur. Was bedeutet das für Europa? Und: Wie gut ist Österreich mit Elektrizität versorgt? Wie sieht die Zukunft von Alternativ- und Atomenergie aus? Themen des Gesprächs mit Verbund-Generaldirektor hans haider.Die Furche: Wie beurteilen Sie die Stromversorgung Österreichs? Ist ausreichend viel Kapazität vorhanden?Hans Haider: 2004 sind sicher ausreichend viele Reservekapazitäten vorhanden. Berücksichtigt man aber die Steigerungen des
Schock an der Zapfsäule: Ein Liter Eurosuper 95 kostet fast einen Euro. Damit wurden die Rekordpreise für Treibstoffe aus dem Jahr 2000 eingestellt. Auf den internationalen Märkten sind die Erdölpreise auf ein 13-Jahres-Hoch geklettert. Die Internationale Energie Agentur warnt vor einem Ölpreisschock.Jetzt wird Druck auf die OPEC gemacht, die Förderung wieder zu erhöhen, nachdem das Erdölkartell im März eine Produktionssenkung beschlossen hatte. Die Weltwirtschaft vertrage kein teures Erdöl, heißt es. Ihr Wachstum werde durch den Preisanstieg um mindestens 0,5 Prozent gebremst.
Aus der nüchternen Sicht des Betriebswirtschafters ist der Lkw der Bahn haushoch überlegen. Weil sich das in absehbarer Zukunft nicht ändern wird, plädiert der Logistiker Peter Klaus dafür, den Straßen-Güterverkehr effizienter zu gestalten. Das könnte wesentlich dazu beitragen, dass die befürchtete Explosion des Ost-West-Transitverkehrs nicht stattfindet.Die Furche: Für Österreich wird eine Verdoppelung des Lkw-Transits bis 2015 vorhergesagt. Halten Sie diese Entwicklung für wahrscheinlich?Peter Klaus: Ich sehe das nicht so dramatisch. Bedenken Sie: Die Wende hat den
Dezentralisierung ist ein Schlagwort, das in der Union Hochkonjunktur hat - aber bestenfalls in 15 Jahren zum Tragen kommen dürfte: Heinrich Neisser, Inhaber des Lehrstuhls für die "Politik der Europäischen Integration" in Innsbruck, über die EU und das Subsidiaritätsprinzip.Die Furche: Wie wird sich der Beitritt der neuen Mitglieder auf die Entscheidungsfähigkeit der Brüsseler Zentrale auswirken?Neisser: Wo einstimmige Beschlüsse erforderlich sind, wird es zu einer Schwächung kommen. Unter den neuen Mitgliedern gibt es eine Menge Kleinstaaten, die alle die Möglichkeit haben, etwas
Ziemlich unterschiedlich ist die Einstellung der Bevölkerung zur Europäischen Union in den einzelnen Ländern. Im Internationalen Vergleich tut sich Österreich durch eine auffallend kritische Haltung hervor.Schon ein flüchtiger Blick auf die untere Grafik auf dieser Seite zeigt, dass die Begeisterung über die bevorstehende EU-Erweiterung in den Mitgliedsstaaten sehr unterschiedlich ist: Mehr als 60 Prozent Befürwortung vor allem in Südeuropa und Zurückhaltung bei den Großen - aber auch in Österreich.Diese Momentaufnahme vom Herbst des Vorjahres zeigt, dass dass die Zahl der
Wieder einmal wird gegen den Transit-Verkehr mobil gemacht. Die Politik nickt Beifall. Das Ritual macht es leichter, die eigentlichen Verkehrsprobleme weiter zu verdrängen.Die erste Hälfte der Karwoche stand in Österreich wieder einmal im Zeichen des Kampfes gegen den Transitverkehr. Zwischen Reutte in Tirol und dem Semmering kam es zu "Bürgerversammlungen" auf den Transitrouten. Die Veranstaltungen seien ein Alarmruf, dass der Lebens- und Wirtschaftsraum in Gefahr sei, betont Fritz Gurgiser vom "Transitforum Austria-Tirol", Hauptakteur der Aktion. Grenzwerte der Luftbelastung würden
Ab 18. April gelten in der EU strenge Vorschriften für die Verbreitung von Gentech-Produkten. Nicht nur ein Vorteil, wie sich zeigt.In Zukunft müssen Lebensmittel-Hersteller ihren Kunden mitteilen, ob ihre Produkte gentechnisch manipuliertes Material enthalten - und wieviel. Das sieht eine neue EU-Richtlinie vor. Auf einem Speiseöl-Behälter muss dann abzulesen sein, in welchem Prozentsatz der Mais, aus dem es gepresst ist, manipuliert war. Ähnliches gilt für die Mayonnaise, die aus dem Öl erzeugt wurde. Auf diese Weise soll der Konsument erkennen können, ob seine Nahrung gentechnisch
Trotz der vielen Bedrohungen heute gibt es Hoffnung auf eine gedeihliche globale Entwicklung. Das ist die Botschaft des Dritten Berichts an den Club of Rome.Optimistisch ist schon der Titel des im Haus der Industrie vorige Woche in Wien vorgestellten Werks: "Nachhaltigkeit schafft neuen Wohlstand". Nach "Grenzen des Wachstums" und "Neue Grenzen des Wachstums" (Titel der beiden ersten Club of Rome-Berichte 1972 und 1992) sei dies "ein offensiver und positiver Zugang", betonte Ex-Vizekanzler Josef Riegler, einer der Autoren des jüngsten, dritten Berichts, bei dessen Präsentation.Nachhaltigkeit
Ein Rundgang durch die Energiesparmesse Wels eröffnet den Blick auf einen expandierenden Markt mit vielfältigen Angeboten.Man findet sie leicht, die Energiesparmesse in Wels. Überall rote Hinweisschilder, die den Weg weisen. Dass er jetzt nahe dran ist, erkennt der Besucher spätestens an der endlosen Autokolonne, die sich im Schneckentempo auf den Parkplatz zubewegt oder steht. Offensichtlich ist der Verkehr aus den Sparplänen der Energiespar-Fans ausgenommen.Ein Blick auf die am späten Vormittag ins Messe-Areal strömende Menge macht deutlich: Energiesparen scheint Männersache zu sein.
In den achtziger Jahren eine Tugend hat das Energiesparen in den letzten Jahren an Appeal verloren - leider auch für die Energiepolitik . Und dennoch tut sich auf diesem Sektor einiges, wie die am Sonntag zu Ende gegangene Energiesparmesse in Wels gezeigt hat. Es werden nämlich auf diesem Gebiet weiterhin gute Konzepte, technische Neuerungen entwickelt und nach wie vor viel idealistisches Engagement eingebracht. Einiges davon kommt im folgenden Dossier zur Sprache. Redaktionelle Gestaltung: Christof Gaspari. Das Anliegen Energiesparen hat an Attraktivität eingebüßt. Derzeit wird eher
Im 19. Jahrhundert als Konzept entwickelt, wurde der Stirlingmotor nun in Wels erstmals als Serienprodukt auf dem europäischen Markt als Kraft-Wärme-Kopplungsanlage vorgestellt: eine sehr effiziente Art, Energie zur Erzeugung von Wärme und Strom einzusetzen.Die Furche: Wie funktioniert ein Stirling-Motor?Leopold Berger: Das Prinzip beruht darauf, dass sich ein Gas bei Erwärmung ausdehnt und einen Kolben bewegt. Mit diesem ist ein zweiter Kolben in einem zweiten Zylinderraum verbunden. Beide Kolben schieben sich immer wieder dasselbe Gas hin und her. Auf der einen Seite wird es abgekühlt,
Österreich ist von der Verwirklichung der Kyoto-Ziele weiter entfernt denn je.Das Kyoto-Protokoll, das 1997 vereinbarte internationale Klimaschutz-Abkommen, wurde bei seinem Abschluss als der große Durchbruch ökologischer Anliegen auf Weltebene gefeiert. Den ersten Rückschlag gab es, als US-Präsident George Bush bald nach seinem Amtsantritt erklärte, er werde den Vertrag nicht ratifizieren. Obwohl die EU weiterhin auf die Karte CO2-Reduktion setzte, scheint nunmehr aber auch in Europa der Elan deutlich schwächer geworden zu sein. Die Vereinbarungen werden mittlerweile in Frage gestellt.
Das in Frankreich kürzlich beschlossene Verbot des Tragens religiöser Symbole in der Schule wirft grundsätzliche Fragen der Beziehung von Staat und Religion neu auf.Vorige Woche hat die Pariser Nationalversammlung entschieden: In den Schulen ist es künftig "verboten, Zeichen und Bekleidungen zu tragen, die sichtbar die religiöse Zugehörigkeit der Schüler zum Ausdruck bringen". Das Verbot gilt zunächst für das Schuljahr 2004/05. Dann soll seine Wirkung überprüft werden.Mit diesem Gesetz kommt der französische Gesetzgeber jedenfalls den Anliegen der Lehrerschaft entgegen. Denn laut
Dreimal nein haben die Schweizer bei einer Volksabstimmung am letzten Sonntag zu Gesetzesinitiativen von Regierung und Parlament gesagt. Eine der Abfuhren betraf die künftige Verkehrspolitik - ein Nein, das langfristig auch für Österreich bedeutsam ist, weil es den Transitverkehr über Brenner und Tauernpass erhöhen wird. Die Schweizer haben nämlich unter anderem den Bau einer zweiten Tunnelröhre am St. Gotthard abgeschmettert - und zwar mit einer klaren Mehrheit von 62,8 Prozent der Stimmen. In allen Kantonen wurde das Projekt abgelehnt.Damit ist diese wichtige Nord-Süd-Verbindung auch
Mit ihrem Vorschlag, einen "mega-affen-titten-geilen" Gesundheitspass für alle 14-Jährigen einzuführen, hat Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat für Aufsehen gesorgt. Tatsächlich sind immer mehr Jugendliche übergewichtig, rauchen oder frönen dem Alkohol (Seite 2). Schuld an diesem ungesunden Lebensstil sind laut Expertenmeinung weniger die Jungen selbst als ihre Eltern und das Schulsystem (Seite 3).Eine gute medizinische Versorgung hat in den letzten Jahrzehnten den Gesundheitsstandard der Jugend verbessert. Ihr Gesundheitsbewusstsein aber lässt zu wünschen übrig.Steigender
Der "Globale Marshall-Plan": Ein Projekt, das die weltweit wachsende Kluft zwischen Arm und Reich schließen und damit eine Ursache von internationalen Konflikten und Terror an der Wurzel bekämpfen will.Im Rahmen der laufenden Diskussion um eine "Europasteuer" meldete sich Ende voriger Woche auch EU-Agrar-Kommissar Franz Fischler zu Wort. Er trat für die Besteuerung internationaler Finanztransaktionen ein: "Es wäre logisch, vom Kapital etwas abzuzwacken, um damit die Wirtschaft anzukurbeln", wird er in Die Presse zitiert. Das Geld könnte in die Forschung und den Ausbau der Infrastruktur
Kein gutes Wochenende für die US-Administration: Der von US-Präsident George Bush bestellte Vertrauensmann David Kay hat sein Amt als Chef-Waffeninspektor im Irak zurückgelegt. Nicht in aller Stille, sondern vor der Öffentlichkeit. Seiner Überzeugung nach gibt es im Irak keine Massenvernichtungswaffen. "Ich glaube nicht, dass sie existieren."Peinlich, besonders für US-Außenminister Colin Powell. Er hatte dem UN-Sicherheitsrat im Februar 2003 "nachgewiesen", dass der Irak über entsprechende Produktionsstätten verfügte. Powell am letzten Wochenende: "Die offene Frage ist, wie viel sie
Zehn Jahre konsequente Bemühungen haben den Großteil der Mitarbeiter der "Wolford AG" in Bregenz motiviert, auf Öffentliche Verkehrsmittel und auf das Fahrrad für ihre Fahrten zur Arbeit umzusteigen.Die Geschichte begann 1993. Damals setzte sich ein aus Freiwilligen bestehendes Umweltteam der "Wolford AG", eines Bregenzer Unternehmens der Bekleidungsindustrie, zusammen, um ein Mobilitätskonzept zu erarbeiten. Das Anliegen: Die Mitarbeiter zu motivieren, nicht mit dem Auto zur Arbeit zu kommen, sondern auf umweltfreundliche Verkehrsmittel, vor allem auf das Fahrrad umzusteigen. Bregenz ist
Das Erdbeben im iranischen Bam war der Schlusspunkt in einem von besonders vielen Naturkatastrophen geprägten Jahr. Die Versicherungswirtschft beobachtet den Trend zu mehr Extrem-Ereignissen genau. Ein Rückblick auf 2003.Neuesten Schätzungen zufolge hat die Erdbebenkatastrophe in Bam im Südwesten des Iran rund 35.000 Todesopfer gefordert. Aber es könn-ten auch 40.000 oder mehr sein. Erst in einigen Wochen wird man eine endgültige Bilanz erstellen können. Eine Tragödie unfassbaren Ausmaßes, wenn man bedenkt, dass auch noch 17.000 Menschen in Krankenhäuser gebracht werden mussten. Da
Der globale Wettbewerb verringert die Überlebenschancen vieler Unternehmen. Zusätzlich gefährdend wirkt die Geschwindigkeit, mit der sich die Märkte verändern. Gespräch mit Klaus Morwind, Mitglied des Vorstandes von Henkel.Die Furche: Wie hat sich das Umfeld, in dem Unternehmen tätig sind, in den letzten 15 Jahren verändert?Klaus Morwind: Vor 20 Jahren gab es Konkurrenz vor allem auf Länderebene. Mittlerweile existiert ein kontinentaler, meist auch globaler Wettbewerb. Das hat die Bedingungen der Unternehmensführung stark verändert. Denn viele Unternehmen, die in bestimmten Regionen
Die meisten EU-Bürger sind in Sachen Sicherheit verwöhnt - und leicht zu irritieren. Allerdings sind ihre Sorgen nicht unbegründet.Habe das Gefühl, dass wir ziemlich schwierige Zeiten durchmachen": Dieser Aussage stimmten laut einer IMAS-Umfrage 56 Prozent der Österreicher im Juni 2003 zu, als man sie fragte, ob wir in einer glücklichen oder schwierigen Zeit lebten (übrigens die düsterste Einschätzung der letzten 30 Jahre). Ein ähnliches Bild in Deutschland: "Ängste der Deutschen groß wie nie" so der Titel eines FAZ-Artikels vom 9. September 2003, der die Ergebnisse einer Umfrage
Kommt nach der Transit-Pleite ein Umschwung in der Verkehrspolitik? Über deren zukunftsträchtige Ausrichtung ein Gespräch mit dem Leiter des Forschungsinstituts des "Verkehrsclub Österreich".Die Furche: Welche Lehren sind aus dem Scheitern der Transit-Verhandlungen zu ziehen?Wolfgang Rauh: Zunächst den Populismus beenden, einsehen, dass ausländische Lkw nicht störender sind als inländische. Es sollte versucht werden, in der EU eine einheitliche Position in der Frage der Wegekosten-Richtlinie zu vertreten. Sie ist das wichtigste Instrument, um den Lkw-Verkehr in den Griff zu
Österreich muss zur Kenntnis nehmen: Der Transitvertrag hat ausgedient. Eine neue Ära der Verkehrspolitik kann beginnen.Seit einer Woche steht es fest: Der Transitvertrag gehört der Geschichte an. Ab 2004 wird es faktisch keine Beschränkungen mehr für die internationalen Straßengütertransport durch Österreich geben: Erzürnte Politiker - Verkehrsminister Hubert Gorbach bezeichnete die Brüsseler Entscheidung, die dem Transit de facto freie Fahrt einräumt, als unmoralisch -, erregte Gemüter in den vom Transit besonders betroffenen Ländern Tirol, Salzburg, Kärnten.Mit Klagen wird
Zur Erinnerung: Ende Oktober einigten sich die EU-Staaten gegen die Stimme Österreichs auf eine Position im Transitstreit. Das Ergebnis: "Ab 2004 freie Fahrt durch Österreich" (O-Ton Verkehrsminister Hubert Gorbach). Seither übertreffen sich die Politiker mit markigen Sprüchen. Transit ist ja ein bevorzugter Aufreger im Lande.Fragt sich nur: Wann ziehen Österreichs Verkehrspolitiker endlich Konsequenzen aus der Pleite? Es stimmt zwar: Österreich wird vom Transit überrollt. Fast 60 Prozent des alpenquerenden Lkw-Verkehrs bekommt Österreich ab.Nur: Als EU-Mitglied kann es diese
Zwei Konvente in Brüssel hat er schon hinter sich. Jetzt bringt der EU-Abgeordnete Reinhard Rack (VP) seine Erfahrungen in den Österreich-Konvent ein. Welche Chancen gibt er dem Projekt?Die Furche: Welche Erfahrungen bringen Sie von den EU-Konventen mit?Reinhard Rack: Zunächst inhaltliche. Im Grundrechte-Konvent haben wir das gemacht, womit ich mich jetzt als Mitglied im Ausschuss vier, Grundrechte, inhaltlich beschäftige. Auch mit dem Thema Staatsziele-Staatsaufgaben habe ich mich in Brüssel beschäftigt - mit anderem Vorzeichen, nämlich: was ist Aufgabe der Mitgliedstaaten, was Aufgabe
Seit vier Monaten tagt der Österreich-Konvent: Über die Perspektiven eines ambitionierten Projektes, das die Verfassung des Landes den Erfordernissen des 3. Jahrtausends anpassen soll.Am 2. Mai 2003 wurde er gegründet und seit 30. Juni ist er an der Arbeit: der Österreich-Konvent. Er soll dem Land eine neue Verfassung bescheren. Keine leichte Aufgabe, wenn man das Schicksal bisheriger Versuche zur Staatsreform bedenkt. Ludwig Adamovich, Ex-Präsident des Verfasungsgerichtshofes, gab dem Projekt in einem SN-Interview auch nur eine 50:50-Chance.Dem halten Befürworter entgegen, in
Seinen Reichtum an reinem Wasser verdankt Österreich nicht zuletzt jahrzehntelangen Anstrengungen auf dem Abwasser-Sektor. Diese Errungenschaften gilt es, auf einem zunehmend umkämpften Markt zu wahren. Das Wasser ist heuer ins Gerede gekommen. Schuld daran sind die Vereinten Nationen, die 2003 zum Jahr des Wassers erklärt haben. Viele Veranstaltungen der letzten Monate haben bewusst gemacht, wie gut Österreich mit diesem Schatz ausgestattet ist. Deutlich wurde aber auch, dass dieser Zukunftsmarkt der Wasserver- und -entsorgung heftig umkämpft ist. Welche Herausforderungen sich daraus
Wasser: Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und ein Forschungsbereich, in dem Österreich weltweit zu den Vorreitern zählt.Dass Wasser einen wichtigen Wirtschaftsfaktor in Österreich darstellt, wird allein schon durch seine Bedeutung für die Stromerzeugung deutlich. Derzeit sind über 4.000 Wasserkraftwerke in Betrieb. Sie decken 70 Prozent der heimischen Stromerzeugung. Neben den großen Kraftwerken der Energieversorgungsunternehmen gibt es viele kleine und kleinste Anlagen der Stromerzeugung. Sei waren in den neunziger Jahren die wichtigsten Öko-Strom-Lieferanten im Lande. Durch das neue
In der EU werden die Weichen langsam in Richtung erneuerbare Energieträger gestellt. Jetzt sind die Länder dran, entsprechende Maßnahmen zu setzen.Wenn es um Fragen einer zukunftsträchtigen Energieversorgung geht, ist es immer wieder eindrucksvoll, sich die Möglichkeiten vor Augen zu führen, die erneuerbare Energieträger bieten könnten. Allein die Sonne schickt mehr als 10.000 Mal so viel Energie zur Erde, wie die Menschheit derzeit verbraucht. Die Windenergie würde diesen Bedarf 35 Mal decken. Und weltweit wächst jährlich zehn Mal so viel Biomasse zu, als die Welt für
Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst - nicht nur in der Dritten Welt. Zunehmend betroffen ist nun auch der Sozialstaat Österreich.Wer kennt sie nicht, die erschreckenden Zahlen über die weltweit wachsende Kluft zwischen Arm und Reich? Der Internationale Tag der Armutsbekämpfung am 17. Oktober ist ein Anlass, in Erinnerung zu rufen, dass sich in den letzten 40 Jahren der Abstand zwischen den ärmsten und den reichsten Ländern fast verdreifacht hat. Auch innerhalb der armen Länder öffnet sich die Einkommensschere immer weiter. Europa schien bisher von diesem Auseinanderdriften der
Wenn schwerwiegende Fehleinschätzungen und Irreführungen alltäglich werden und politisch keinerlei Konsequenzen haben.Deutschland stellt einen Rekord auf: 87 Milliarden Euro Neuverschuldung im Jahr 2003. Damit überschreitet es die im Stabilitätspakt der EU festgelegte Höchstgrenze der Verschuldung noch deutlicher, als bisher befürchtet. Auch für nächstes Jahr zeichnet sich keine Rückkehr zur Budget-Disziplin ab. Dann wird Deutschland drei Jahre hindurch die Euro-Spielregeln gebrochen haben.Dass es dafür nicht mit Milliarden-Strafen belegt werden wird, verdankt es Frankreich, das
14 Jahre nach der Wende im Osten und vielen Pseudo-Reformen, steht das Bundesheer jetzt vor einer Zäsur. Welche sind die Perspektiven?Eine gelungene Überraschung: Helmut Zilk, Wiener Alt-Bürgermeister, Krone-Ombudsman und Showmaster als Vorsitzender der Bundesheer-Reformkommission, die bis Juni 2004 Konzepte für ein Heer 2010 erarbeiten soll. Das Ereignis wurde ausgiebig kommentiert: ein guter PR-Gag für die Landesverteidigung, ein machtpolitischer Schachzug des Kanzlers, ein ideales Mittel, Krone und SPÖ ruhig zu stellen.Bleibt die Frage: Braucht das Heer, die wohl am häufigsten
Die in Lainz aufgedeckten Missstände wurden vielfach kommentiert. Im folgenden Gespräch beleuchtet eine Pflegeforscherin die Situation aus ihrer Warte.Die Furche: Sind die Missstände, von denen so viel die Rede ist, die Folge mangelnder Ausbildung, mangelnder Motivation, mangelnder Mittel?Elisabeth Seidl: Es fehlt überhaupt ein politisches Konzept zur Gestaltung der Gesundheitsversorgung. In Deutschland gibt es solche Ansätze und doppelt so viele Pflegepersonen pro Kopf wie in Österreich. Bei uns liegt das im Argen. Die Ausbildung der diplomierten Gesundheits- und Krankenschwestern ist
Leo Wallner, Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees, über die Entwicklung von Sport und Olympia.Die Furche: Welchen Stellenwert hat das Sponsoring in Österreich?Leo Wallner: Die Höhe ist eher unterdurchschnittlich. Von den Lotterien und den Casinos aus sind wir gesetzlich zu Abgaben verplichtet. Zur Zeit ungefähr 30 Millionen Euro. In einigen Ländern, England, Skandinavien, Italien, den USA spielt das Sponsoring eine viel größere Rolle. Dort gibt es große Profi-Sportorganisationen und -mannschaften, die sich nur über Sponsoring finanzieren können. Die Fernseh-Anstalten
Fitness und Sport sind bedeutende Wirtschaftsfaktoren, Fußballklubs Riesenunternehmen und Profis Großverdiener geworden. Von sportlichen Großveranstaltungen erwartet man sich weitreichende, wirtschaftliche Impulse. Das Dossier wirft Schlaglichter auf eine bewegte Szene. Redaktionelle Gestaltung: Christof GaspariUnsummen verdient heute die internationale Sportelite als Hauptakteur einer medienträchtigen Szenerie. Sie trägt damit zur dynamischen Entwicklung einer Wachstumsbranche bei.Ort der Handlung: Torrejón de Ardoz, Militärflughafen bei Madrid, wo Spaniens Regierung Staatsgäste
Nun ist es offiziell: Frankreichs Budget-Defizit wird sich heuer auf vier Prozent belaufen, mehr als der Stabilitätspakt zulässt. Und das zum zweiten Mal in Folge. Allerdingst stehen die Franzosen nicht allein als Budget-Sünder da. Mit 3,8 Prozent Defizit werden auch die Deutschen heuer zum zweiten Mal die magische Drei-Prozent-Grenze überschreiten.2004 wird es kaum besser laufen. Dann wird sich nämlich Italien dem Klub der Budget-Sünder (dem auch Portugal angehört) zugesellen. Zwar fordert Gerrit Zalm, Finanzminister der Niederlande: "Die EU-Kommission müsste den Sanktionsprozess
Wie sich Politikberatung heute abspielen kann, wird im folgenden Gespräch am Beispiel der österreichischen Bioethikkommission illustriert.Die Furche: Entsteht nicht häufig der Eindruck, dass Politiker sich durch die Einberufung von Kommissionen hinter den Experten zu verstecken versuchen?Alexander Bogner: Das variiert in den einzelnen Politikfeldern. In traditionellen Bereichen, wo diverse Interessenvertreter am Tisch sitzen, ist das eher der Fall als bei komplexen Fragen, die durch neue Technologien aufgeworfen werden. Hier haben die Expertengremien zunächst das verfügbare Wissen zu
Die Wissensgesellschaft setzt auf den Sach-, nicht auf den Hausverstand. Nunmehr entdeckt sie aber immer öfter, dass selbst die sachverständigen Experten in sehr vielen wichtigen Fragen einfach überfordert sind.Experten - ohne dass man sie vorher zu Rate gezogen hat, läuft heute nichts mehr. Eine Gesellschaft, die zunehmend alles reglementiert, kommt ohne den Fachmann eben nicht aus. Politische Entscheidungen fallen daher, nachdem Umwelt-, Bildungs- oder andere Experten in entsprechenden Kommissionen zu Wort kamen.Einen Schönheitsfehler hat die Sache jedoch: Vielfach sind sich die
Heuer gibt's Badewetter eigentlich schon seit Anfang Mai und Rekordtemperaturen seit Juni. Außergewöhnlich - oder liegt das Jahr 2003 im Trend?Wann wird's mal wieder richtig Sommer, ein Sommer wie er früher einmal war? Ja, mit Sonnenschein von Juni bis September - und nicht so nass und so sibirisch wie im letzten Jahr." So sang Rudi Carrell vor etwa 20 Jahren - kein passender Song für das Jahr 2003. Denn heuer gibt's einen richtigen Sommer, einen, der alle Rekorde zu brechen verspricht. Im Süden Europas werden Temperaturen von über 40 Grad registriert, in Spanien sogar über 50.
Die Auseinandersetzungen um das Lkw-Fahrverbot in Tirol und die neue Wegekosten-Richtlinie lassen erkennen: Freier Straßenverkehr hat weiterhin in der EU Vorrang.Sommerzeit ist's - man merkt's nicht nur an den Hitzerekorden, sondern auch an den Meldungen von den Durchzugsstraßen: 18 Kilometer Stau vor dem Tauerntunnel letzten Samstag. Die "Asfinag" verteilte 15.000 Flaschen Mineralwassser und 40.000 Erfrischungstücher. Und dabei hieß es, das Stau-Wochenende sei besser bewältigt worden als befürchtet.Schlechter als befürchtet entwickelte sich jedoch die Situation an einer anderen Front
Eine Studie ermittelte den Anteil hormonwirksamer Stoffe in Österreichs Gewässern.Seit mehr als einem Jahrzehnt beobachtet man, dass bei Fischen und zahlreichen anderen im Wasser lebenden Tiere merkwürdige Veränderungen auftreten: Bei einer Reihe von Arten lässt sich eine Verweiblichung der männlichen Tiere feststellen. Dann produzieren etwa männliche Fische Vitellogenin, eine Vorstufe des Eidotters und weisen Veränderungen an den Keimdrüsen auf. Es kommt zu Bildung von Zwittern. Seltener tritt auch der gegenteilige Effekt auf: Weibchen vermännlichen, etwa bei manchen
An der Uni Leoben wurde ein Verfahren zur Verwertung von Abfällen in der Bierproduktion entwickelt. Es stößt bereits international auf Interesse.Die Vorstellung von einem kühlen Bier, leicht beschlagenes Glas, eine noch intakte Schaumkrone, ein gemütliches Platzerl im Schatten - an heißen Sommertagen für viele der Inbegriff von Genuss und Erfrischung. Die Werbung nutzt das Motiv reichlich. Kaum einer, der so ein kühles Bierchen - oder mehrere - genießt, weiß jedoch, dass jedes Krügerl, das er sich da vergönnt, zehn Deka Rückstände bei der Herstellung erzeugt hat: Biertreber, ein
Im "Krieg gegen den Terrorismus" rechtfertigt immer öfter allein schon der Verdacht dieEinschränkung, ja die Aberkennung persönlicher Rechte.Eine Meldung ging vorige Woche durch die Medien, die noch einmal bedacht werden sollte: Zusammen mit Kampfflugzeugen und unbemannten Drohnen hatte eine US-Elite-Einheit einen Konvoi von sieben Fahrzeugen angegriffen und vernichtet. Der Grund: Geheimdienstberichten zufolge bestand der Verdacht, Saddam Hussein oder einer seiner Söhne befänden sich in der Fahrzeug-Kolonne. Mittlerweile ist klar: Die Operation war insofern ein Fehlschlag, als sich weder
Sollen gentechnisch veränderte Pflanzen in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen? Diese Frage ist seit Jahren heftig umstritten. Die USA sind dafür. Europa zögert - wie lange noch?Mitte Juni hat die Inselgruppe Palau als 50. Staat das UNO-Abkommen über Biosicherheit ratifiziert. Damit ist der Weg zu verschärften Kontrollen beim internationalen Handel mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) geebnet. Der Vertrag sieht vor, dass Länder, die Bedenken gegen GVOs haben, deren Einfuhr verbieten dürfen, selbst wenn sie nicht mit letzter Sicherheit nachweisen können, dass von ihnen
Trotz stagnierender Wirtschaft boomt der Verkehrssektor. Prognosen warnen vor den Folgen der Verkehrsexplosion. Vor angemessenen Maßnahmen schreckt die Politik allerdings zurück - in Österreich, in der EU.Der Automarkt boomt - und das trotz düsterer Prognosen, was die wirtschaftliche Entwicklung anbelangt. Vorige Woche meldete Statistik Austria, im Monat Mai seien um 9,8 Prozent mehr Kraftfahrzeuge in Österreich zugelassen worden als ein Jahr zuvor. Noch markanter das Plus bei Lkws: 21,7 Prozent. Die für 2004 in Aussicht genommene Lkw-Maut auf österreichischen Autobahnen scheint also
Die Ausstellung "Wert des Lebens" in Schloss Hartheim dokumentiert nicht nur die Ermordung 30.000 behinderter Menschen in der Nazi-Zeit. Sie sensibilisiert auch für den Umgang mit Behinderung heute. Dazu Hubertus Trauttenberg, Obmann des Vereins Schloss Hartheim, im Interview.Nicht mitzuhassen, mitzulieben bin ich da", wurde Sophokles bei der Eröffnung der Ausstellung Wert des Lebens in Schloss Hartheim, unweit von Linz, zitiert. Und das ist auch eine ihrer Grundbotschaften. Obwohl sie zentral die Geschichte der Aussonderung behinderter Menschen von der Aufklärung bis zu ihrer Ermordung
Michael Sika, vormaliger Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, zum Schutz der Privatsphäre in Zeiten intensiver Terrorbekämpfung.Die Furche: Die Einführung von biometrischen Daten in Reisepässen hat in Österreich die Diskussion über Gefahr und Nutzen des Überwachungsstaates neu angeheizt. Was kommt an neuen Überwachungsinstrumenten und -methoden auf uns zu?Michael Sika: Die EU und die USA werden Standards vorschreiben. Das Thema Biometrie etwa kommt aus den USA und wird von der EU sofort übernommen werden. Allerdings sehe ich noch ungelöste Probleme. Fingerabdrücke lassen
Elektronische Erkennungs- und Überwachungssysteme nehmen überhand. Ihr überzogener Einsatz stellt Grundprinzipien der Demokratie in Frage.Nicht einmal zehn Jahre alt ist er nun, der neue EU-Pass, und schon steht ihm eine Änderung ins Haus. Ab 2004 sollen in dem Dokument biometrische Daten des Inhabers gespeichert werden. Die Übereinstimmung von Träger und Inhalt des Dokuments soll durch Erfassung körperlicher Merkmale des Pass-Inhabers sichergestellt werden. Der Finger-Abdruck ist ein solches Zeichen. Weil man ihn mit der Kennzeichnung von Verbrechern assoziiert, hat er jedoch ein
In Deutschland drohe eine Deflation, ein Prozess, der über Sinken der Preise und Zurückhaltung bei den Investitionen zu einem Wirtschaftsabschwung führen könnte, warnt der Internationale Währungsfonds. Europas Wirtschaftsmotor drohe eine Rezession. Erinnerungen an die Zwischenkriegszeit werden wach. Und tatsächlich ist die Wirtschaft in Deutschland, Italien und den Niederlanden im ersten Quartal geschrumpft.Der steigende Euro-Kurs macht die Sache nicht besser. Er verteuert, erschwert also, Europas Exporte in die USA. Damit sinkt die Hoffnung, ein Anspringen der US-Konjunktur könnte sich
Wirtschaft darf nicht von der Substanz leben - darüber herrscht Konsens. Welchen Beitrag die Politik durch entsprechende Steuerung leisten kann, untersucht eine interdisziplinäre Studie.Die Pensionsreform ist derzeit das innenpolitische Thema Nummer eins. Es überschattet alle anderen Fragen, die für den Beschluss der Budgets 2003 und 2004 im Nationalrat anstehen. Vergessen sind die Debatten um die zaghaften schwarz-blauen Ansätze einer Ökologisierung des Steuersystems.Damit versucht Österreichs Regierung ein Anliegen umzusetzen, das seit rund 15 Jahren die steuerpolitische Debatte
Wieder ein Hoffnungsschimmer: Rihab Taha, Biochemikerin und "Mutter aller Biowaffen" im Irak, wurde Montag von US-Truppen gefasst. Endlich eine Spur zu den Massenvernichtungswaffen? Vier Wochen nach Ende der Kampfhandlungen eigentlich höchste Zeit. Die bisher tätigen Suchtrupps blieben jedenfalls erfolglos. 100 Orte, vor dem Krieg heiße Tipps der Geheimdienste, erwiesen sich als Flops. Offiziere der Such-Truppe erklärten kürzlich der Washington Post, im Irak sei nichts Entscheidendes mehr zu finden.Peinlich für US-Präsident George W. Bush, der in seiner Rede an die Nation im Jänner von
Österreichs Verkehrspolitik sei inexistent, so die Diagnose des Verkehrs-Experten Hermann Knoflacher. Ohne gezielte Maßnahmen bleibe der Slogan "Schiene statt Straße" ein frommer Wunsch politischer Sonntagsreden - dabei gäbe es sinnvolle Ansätze, um dieses wichtige Projekt zu verwirklichen.Die Furche: Sie haben kürzlich festgestellt, die Bahn werde nach den Prinzipien des Straßenverkehrs reformiert - und dies sei ein Irrweg. Welche Prinzipien haben Sie da im Auge?Hermann Knoflacher: Der Straßenverkehr hat eine Trennung zwischen Infrastruktur und Betriebsmittel und alle sich daraus
Europas Verkehrspolitik forciert die Hochgeschwindigkeitsstrecken zum Nachteil der Flächenversorgung mit Schienenverkehr.Der Slogan "Schiene statt Straße" ist längst zum geflügelten Wort geworden. Dass er Sinn macht, stellt heute kaum jemand in Frage. Staus, hohe Unfallzahlen sowie Lärm-, Park- und Umweltprobleme als Folgen des explodierenden Straßenverkehrs machen die Forderung einsichtig. Und dennoch weisen die Trends eindeutig in die Gegenrichtung: Personen- wie Güterverkehr auf der Straße steigen überproportional, während die Bahnen Anteile verlieren. Typisches Beispiel der
Die Kampfhandlungen im Irak sind weitgehend beendet. Als Irrtum erwiesen sich die Kommentare all jener, die nach den Anlauf-Schwierigkeiten des US-Einsatzes im Irak ein zweites Vietnam heraufkommen sahen. Trotz aller modernen Hilfsmittel bleibt Kriegführung ein äußerst komplexes Unternehmen, das nicht so reibungslos wie eine Fließband-Produktion über die Bühne gehen kann.Es war auch damit zu rechnen, dass in den irakischen Städten zunächst das Chaos ausbrechen würde. Zu erwarten, die USA würden sofort nach Ende der Kampfhandlungen alles im Griff haben, war utopisch. Der US-Soldat
Die Privatsphäre ist ein Gut, das die Verfassungen erst seit 50 Jahren schützen. Heute scheint diese Errungenschaft sehr gefährdet: Die elektronische Datenverarbeitung macht es möglich, weitgehend unkontrolliert Unmengen von Informationen über den Bürger zu sammeln, zu speichern und gezielt auszuwerten. Und weil das Sicherheitsstreben nach den Attentaten vom 11. September stark zugenommen hat, nimmt der Bürger erstaunlich bereitwillig zur Kenntnis, dass man ihn immer mehr überwacht. Redaktionelle Gestaltung: Christof GaspariDer Konsument ist heute laufend mit elektronischen Systemen in
In riesigen Datenpools sammeln die Unternehmen immer mehr Informationen über die Konsumenten: Verbraucher-Infos werden zur Ware, kritisiert AK-Expertin Daniela Zimmer.Die Furche: Wie gut sind Unternehmen heute über ihre Kunden informiert?Daniela Zimmer: Die Entwicklung der Massengeschäftspraxis im letzten Jahrzehnt hat dazu geführt, dass Daten über Kunden in einer Form vorliegen, wie es vorher undenkbar gewesen wäre. Außerdem schaffen die heutigen Konzerngrößen enorme Datenpools. Schließlich hat die Vernetzung von Datenbanken untereinander den Unternehmen einen besseren Überblick
Europa ist im Jahr 2000 in eine neue Phase eingetreten: Seine Bevölkerung ist auf Schrumpfen programmiert. Eine nachhaltige Sozialpolitik steht vor großen Herausforderungen.Seit Montag steht es fest: Eine Pensionreform kommt. Heuer noch soll der Nationalrat die Abschaffung der Frühpension beschließen. Bis 65 zu arbeiten, wird künftig die Norm, vorzeitiges Ausscheiden aus dem Erwerbsleben mit finanziellen Einbußen verbunden sein. Die in den letzten 50 Jahren um 14 Jahre gestiegene Lebenserwartung und damit die verlängerten Pensionszahlungen machen diesen Schritt erforderlich.Zu geringe
22. März - Welt-Wasser-Tag: Ein UNO-Bericht untersucht die Situation der weltweiten Wasserversorgung und warnt vor sich abzeichnenden Krisen.Wie viele andere Ereignisse stand auch der Welt-Wasser-Tag am 22. März im Schatten des Irak-Krieges. Dasselbe Schicksal erlitt die vom 16. bis 22. März in Kyoto veranstaltete internationale Konferenz, das 3. Weltwasserforum. Dabei war das Forum eine Riesenveranstaltung, an der 24.000 Personen, Vertreter von170 Staaten und 43 internationalen Organisationen teilnahmen. Die Versorgung der Weltbevölkerung mit dem Lebensmittel Wasser war Thema der
Wieder steht dem Bundesheer eine Reform ins Haus. Ein sinnloses Unterfangen, solange ungeklärt ist, welche Rolle Österreich im internationalen Konzert spielen soll.Kein Regierungsprogramm ohne wohlklingende Worte zur Landesverteidigung. Das gilt auch für Schüssel II: "Die Bundesregierung wird ... alles daran setzen, um die Leistungsfähigkeit des Bundesheeres weiter anzuheben ..." Weiter anheben - soll heißen: Ein bisher erfolgreicher Weg wird fortgesetzt.Tatsache ist, dass es Österreich im Jahr 2000 gelang, Luxemburg vom letzten Platz im Aufwand für die Verteidigung zu verdrängen -
Österreich entfernt sich immer weiter von seinen Reduktionsverpflichtungen, die Emissionen nehmen zu. Der Wirtschaftsforscher Stefan Schleicher plädiert für eine nationale Strategie zur Förderung erneuerbarer Energieträger.Die Furche: Wie erfolgreich war Österreichs Energiepolitik in den letzten Jahren?Stefan Schleicher: Der Energieverbrauch ist in der letzten Dekade um 30 Prozent gestiegen. Das Überraschende: Dieser Zuwachs ist höher als der Anstieg beim Bruttoinlandsprodukt (BIP). In den mit Österreich vergleichbaren Ländern liegt dagegen der Zuwachs beim Energieverbrauch deutlich
Eine Steuerreform steht auf dem Programm der neuen Bundesregierung. 2004 und 2005 sollen erste Schritte in Richtung Ökologisierung des Steuersystems gesetzt werden: eine zaghafte Entlastung bei den Lohnnebenkosten und eine stärkere Belastung fossiler Energieträger sind vorgesehen. Ein Energiesystem für das 21. Jahrhundert, das funktionsfähig bleibt, auch wenn das billige Erdöl ausgeht, wird allerdings deutlichere Signale in Richtung erneuerbare Energie brauchen. Österreich hat auf diesem Weg Nachholbedarf. Redaktion: Christof GaspariVon einer Ökologisierung des Steuersystems wird seit
Seit voriger Woche werden Autofahrer, die ins Londoner Stadtzentrum wollen, registriert und zur Kassa gebeten. Bilanz eines im Vorfeld umstrittenen Projektes.Wer mit dem Auto ins Zentrum von London fahren will, muss seit Anfang voriger Woche in der Zeit von sieben bis 18 Uhr 30 Maut zahlen - und zwar gar nicht so wenig, nämlich acht Euro pro Tag. Verständlich, dass eine solche Maßnahme umstritten war. Der Londoner Bürgermeister Ken Livingston hatte sie bei den letzten Londoner Wahlen forciert und seine politische Zukunft an ihren Erfolg geknüpft. Wie sieht nun die Bilanz nach einer Woche
Die ersten 16 Artikel der neuen EU-Verfassung stehen zur Debatte. Sie sehen vor, wofür Brüssel künftig zuständig sein wird.Eine Podiumsdiskussion in Wien ging der Frage nach, wie die EU-Gesetzgebung sinnvoll geregelt werden kann.Mit 430 gegen 79 Stimmen hat das Europäische Parlament vorige Woche eine Verlängerung des österreichischen Transitvertrags abgeschmettert. Die absehbare Folge: freie Fahrt für rund 80 Prozent der Transit-Lkws. Empörung in Österreich. "Ja, dürfen's denn das in der EU?", fragt sich der mit den Gepflogenheiten nicht vertraute Österreicher.Wer in der
Keine Anzeichen für eine Änderung der Verkehrspolitik. Verständlich, denn die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Signale stehen auf Grün für mehr Mobilität.Schlechte Nachrichten im kürzlich veröffentlichten Emissionsbericht des Umweltministeriums: Wieder ein Anstieg bei den CO2-Emissionen - plus vier Prozent. Hauptverursacher war der Verkehr. Seine Emissionen liegen mittlerweile rund 50 Prozent über jenen des Jahres 1990, dem Referenzjahr für die Klimaschutz-Vereinbarungen von Kyoto. Sie sehen vor, dass Österreich bis 2010 seine Emissionen um 13 Prozent zu verringern habe.Das
Immer mehr Menschen erkranken, weil ihr Körper mit der vielfältigen Belastung der Umwelt durch Chemikalien nicht zurechtkommt. Eine Publikation des Umweltministeriums beleuchtet das Problem.Multiple Chemikalien-Sensitivität (MCS) - ein Wortungetüm, hinter dem sich ein Phänomen verbirgt, das in den Industrieländern an Bedeutung gewinnt. Es geht um einen diffusen, schwer erfassbaren Komplex von Beschwerden, deren Schweregrad sehr unterschiedlich ist und bis zur Berufsunfähigkeit führen kann. Meist wird die eigentliche Ursache der Erkrankung nicht erkannt: der Kontakt mit Chemikalien.
In Finnland entstand das größte Biomasse-Kraftwerk der Welt.Ein Lokalaugenschein in Pietarsaari.Kältewelle nicht nur in Österreich, sondern vor allem im Norden Europas. Finnland registrierte am 7. Jänner den höchsten Stromverbrauch aller Zeiten: 14.090 Megawatt (MW), von denen 2.000 importiert werden mussten. Obwohl Skandinaviens Länder, vor allem Schweden, Dänemark und Finnland seit gut einem Jahrzehnt politisch die Weichen auf erneuerbare Energie und Energiesparen gestellt haben, gibt es in Skandinavien immer noch zu viele Elektroheizungen, wie sich jetzt bei Temperaturen um minus 25
Ein Irak-Krieg wird immer wahrscheinlicher. Er wird als vorbeugende Maßnahme legitimiert - eine äußerst anfechtbare Position.Die USA bereiten unverdrossen weiter den Krieg gegen den Irak vor. Er wird als Präventivkrieg legitimiert. Der Westen habe vitales Interesse daran, dass Diktatoren - und Saddam Hussein gehört zweifellos zu dieser Spezies - nicht in den Besitz von Massenvernichtungswaffen gelangen.Prävention (Vorbeugung) ist ein Begriff, der sich gut verkauft. "Besser vorbeugen, als heilen", ist eine gern zitierte Devise. Bezogen auf den Irak: Besser ein rascher Schlag gegen Saddam,
Mit Computern, Handys, Internet ist das Zeitalter der Informationsgesellschaft angebrochen. Beim derzeitigen Stand der Dinge erweist sie sich allerdings als wenig umwelt- und sozialverträglich.Die gesellschaftliche Entwicklung wird derzeit von den rasanten Fortschritten im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKTs) geprägt. Sie haben die Abläufe in nahezu allen Bereichen der Wirtschaft revolutioniert und das Freizeitverhalten drastisch verändert. Ein Großteil der Menschen verbringt heute viele Stunden vor dem Bildschirm: von Computern, Fernsehern oder Gameboys.Die
Wahlprognosen liegen oft falsch. Auch der Ausgang der jüngsten Nationalratswahlen widerlegte die Vorhersagen. Gespräch mit dem Meinungsforscher Rudolf Bretschneider über das schwierige Geschäft, den Ausgang von Wahlen vorherzusagen.Die Furche: Haben Sie ein Kopf-an-Kopf-Rennen von ÖVP und SPÖ für diese Nationalratswahl vorhergesagt?Rudolf Bretschneider: Nein, denn wir haben unsere Daten nicht publiziert. Auf diesem Sektor arbeiten wir für einen bestimmten Kunden, die ÖVP. Das ist kein Geheimnis. Daher veröffentlichen wir von uns aus die Daten nicht. Andere Institute haben ihre Daten
Der Jahreswechsel steht vor der Tür: Man hält inne, blickt voraus. Was bringt das neue Jahr? Schwer zu sagen, insbesondere in einer Zeit, die viele als Krisenperiode erleben. Und dennoch: Um gezielt handeln zu können, muss der Mensch Vorstellungen von der Zukunft entwickeln. Daher kommt der Erstellung halbwegs sicherer Prognosen große Bedeutung zu, vor allem in der heute so vernetzten Gesellschaft. Das folgende Dossier geht der Frage nach, wie zuverlässig Prognosen in einigen wichtigen Bereichen sind. Redaktionelle Gestaltung: Christof Gaspari.Man suche bei www.google.de unter dem
Ein Gespräch über Astrologie, Wahrsagerei, diverse Praktiken der Schicksalsdeutung - und die menschliche Freiheit.Die Furche: Im Internet und auf Esoterik-Messen boomt das Geschäft mit Wahrsagerei und Astrologie. Ein neuer Trend?P. Clemens Pilar: Die Suche nach Möglichkeiten, das Leben in den Griff zu bekommen, indem man erkennt, was in Zukunft kommen wird, ist sehr alt. Schon im Altertum waren Praktiken des Schicksalsvorhersage weit verbreitet.Von den Christen wurden sie eindeutig abgelehnt - vor allem auch deswegen, weil im Altertum die Sterne als Götter, als Dämonen, gesehen wurden.
Erdölkatastrophe an der Küste Spaniens: Wieder ein Anlass, die Gefahren der vom Erdöl dominierten Weltenergieversorgung zu bedenken.Vor einer Woche ist der Tanker "Prestige" gesunken. Bisher sind rund 20.000 Tonnen Schweröl aus dem Schiff ins Meer gelangt. Über das Schicksal der übrigen 60.000 Tonnen, die mit dem Schiff untergegangen sind, herrscht Ungewissheit. Man hofft, dass sie am Meeresgrund verklumpen und nicht austreten werden.Aber schon die bisher in den Atlantik vor der spanischen Westküste gelangte Menge an Schweröl reicht aus, um zunächst eine enorme Umweltkatastrophe
Das Handy: ein Dauerbegleiter der Österreicher. Praktisch ist es ja - aber es wächst die Zahl der Kritiker, die sich wegen der gesundheitlichen Folgen des Mobiltelefonierens sorgen. vonEs läutet, intoniert die ersten Takte der Eroica oder spielt einen Song - das Handy und zwar immer und überall: in der U-Bahn, im Supermarkt, im Kino. Heute seien die Geräte zu einem persönlichen Gegenstand geworden, der den Träger dauernd begleitet, erhob eine im Auftrag von "mobilcom austria" erarbeitete Studie des "Fessel-GfK-Instituts". 91 Prozent der Handybesitzer führten es immer mit sich und 59
"Haarscharf an einer Katastrophe vorbeigeschrammt" sei man beim jüngsten EU-Gipfel in Brüssel, so Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker nach dem Treffen. England, Deutschland, Frankreich waren sich in Sachen Finanzierung des Agrarmarkts in die Haare geraten. Deutschland, das die Hauptlast trägt, wollte weniger, England, das einen Rabatt bekommt, nicht mehr zahlen und Frankreich, das am meisten kassiert, wollte möglichst wenig an der derzeitigen Situation ändern.Das Ergebnis: Keine Änderung bis 2006. Ab dann Einfrieren der EU-Agrarausgaben, was natürlich weniger Geld für die Bauern der
Gut gedämmte Häuser mit großen Fensterflächen nach Süden kommen im Winter nur mit der Sonnenwärme aus.Wer im 1980 erschienenen Buch Energiewende nachblättert, liest auf Seite 74: "Der Wärmebedarf eines Gebäudes kann auch in einem kalten Klima mit entsprechendem Aufwand auf Null gebracht werden." Das klang vor 20 Jahren noch ziemlich utopisch - auch wenn es sich in einigen mit viel Technik aufgemotzten Modellhäusern verwirklichen ließ. Mittlerweile aber ist viel von dem, was die Autoren dieser Untersuchung des Öko-Instituts in Freiburg damals in Aussicht stellten, sogar zu
In drei Stunden strahlt die Sonne gleich viel Energie zur Erde, wie die gesamte Weltbevölkerung pro Jahr verbraucht. Dieses technisch bisher weitgehend ungenützte Potenzial erlebt derzeit endlich einen Aufschwung: Weg vom Hobby Umweltbewegter, hin zur industriellen Produktion. Sehr zur Verbreitung dieser Technologien tragen EU-Förderungen bei (Seite 14). Sie begünstigen die Verbesserung der Solar-Techniken (Seite 15) und die Entwicklung von Konzepten energiesparenden Bauens (Seite 16). Redaktionelle Gestaltung: Christof GaspariEin Blick auf die Energiebilanzen Europas zeigt: Solarenergie
Die modernen Informationstechnologien eröffnen viele Möglichkeiten, in die Privatsphäre einzudringen.Computer in jedem Büro, Handys wohin man schaut, Internet-Surfen ab der Volksschule ... E-Mail und Internet sind aus dem Leben kaum mehr wegzudenken. Täglich werden weltweit zehn Milliarden SMS,vier Milliarden E-Mails verschickt, drei Milliarden Telefon-Gespräche im Festnetz und eine Milliarde per Handy geführt, rechnet Gerald Reischl in seinem Buch Unter Kontrolle vor. Die Informationsverarbeitung und -vermittlung hat eine enorme Entwicklung hinter- und schier grenzenlose Möglichkeiten
Ungehemmte Konkurrenz auf den Weltmärkten ruiniert die zum Überleben wichtigen ökologischen und sozialen Bestände. Ein Informatiker plädiert für ökosoziale Prinzipien zur Steuerung der Weltwirtschaft.V ielfach bedroht sieht Franz Josef Radermacher, Leiter des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung in Ulm, die Zukunft des Globus. Sein neuestes Buch "Balance oder Zerstörung" ist ein Plädoyer für die ökosoziale Marktwirtschaft.Die Furche: Das Thema ihres neuesten Buches ist die nachhaltige Entwicklung. Sehen Sie diese heute sehr gefährdet?Franz Josef
George W. Bush zieht sein Projekt, Saddam Hussein zu beseitigen, mit unheimlicher Konsequenz durch - und er hat Erfolg. Zunächst innenpolitisch: Meinungsforscher bescheinigen seiner Irak-Politik ein hohes Maß an Unterstützung in der Bevölkerung; zwei von drei Amerikanern befürworten einen Angriff auf das Land. Was für eine Ausgangsbasis für die Kongress-Wahlen im November!Unter dem Eindruck solcher Zahlen können auch die Demokraten nicht abseits stehen: Tom Daschle, demokratischer Mehrheitsführer im Senat, rechnet mit der Zustimmung des Kongresses zu einem Militärschlag.Erfolgreich
Die Johannesburg-Konferenz, die größte ihrer Art, ist vor einer Woche zu Ende gegangen. Ein Rückblick und eine Analyse.Der Massenansturm auf Johannesburg gehört der Vergangenheit an: Letzten Mittwoch ist die größte UNO-Konferenz aller Zeiten, der Weltgipfel zur Nachhaltigen Entwickung, an dem mehr als 40.000 Delegierte aus 191 Ländern sowie rund 100 Staats- und Regierungschefs teilgenommen hatten, zu Ende gegangen. Zehn Jahre nach der Konferenz von Rio - sie hatte Nachhaltigkeit, also die Bewahrung der menschlichen und natürlichen Substanz, erstmals als Ziel internationaler
Der weltweit verzeichnete Einbruch der Börsenkurse ist nur eines der Symptome einer krisenanfälligen Weltwirtschaft.Weltbrankrott" titelt Die Zeit, "Nur die Angst hat Konjunktur" Der Spiegel, "Game Over?" profil. In allen Fällen geht es um Analysen der wirtschaftlichen Situation in diesen Sommermonaten, die im Zeichen eines unfassbaren Einbruchs der Börsenkurse stehen. Allein die an der Wallstreet gehandelten US-Aktien haben in den letzten zwei Monaten sagenhafte 7.000 Milliarden Dollar (=Euro) an Kurswert eingebüßt. Aber auch in Deutschland sind in den letzten Wochen rund 50 Milliarden
Freude bei jenen, die gegen die Patentierung von Leben kämpfen: Das Europäische Patentamt (EPA) widerrief letzte Woche Teile des Patents EP 0695351 auf "Isolierung, Selektion und Vermehrung von tierischen Transgen-Stammzellen". Dieses war 1999 erteilt worden. Als "Greenpeace" entdeckte, dass es auf Menschen anwendbar war, erhob es Einspruch dagegen.Worin der Erfolg besteht? Das von der Universität Edinburgh angemeldete Patent gilt ab nun nicht für embryonale Stammzellen. Konkret: Dieses Verfahren, das die wirtschaftliche Nutzung von Chimärenbildung und Keimbahnmanipulationen beim Menschen
Über die österreichische Versuchung, den Transitverkehr für die Verkehrsmisere verantwortlich zu machen.Transitverkehr - ein Wort mit Appeal. Es sichert Aufmerksamkeit und erregt die Gemüter in Österreich, das seit Jahren unter dem wachsenden Durchzugsverkehr leidet. Verkehrsminister werden nicht zuletzt danach beurteilt, was sie bei der Zähmung des Lkw-Transits zustande bringen. Nun, Matthias Reichhold hat sich in dieser Causa bisher kaum Lorbeeren verdient. Auch vergangenen Freitag kehrte er mit leeren Händen aus Berlin zurück. Seine Kollegen aus Italien, Deutschland und Griechenland
Aus Holz, einem nachwachsenden Rohstoff, oder aus Altpapier und mit einer weitgehend umweltverträglichen Technologie erzeugt, entspricht Papier heute weitgehend den Erfordernissen der Nachhaltigkeit.Der sechste Umweltkontrollbericht aus dem Jahr 2001 registriert zufrieden, dass die Gewässer Österreichs ganz überwiegend, nämlich zu 81 Prozent, der Güteklasse I, I-II und II zuzurechnen sind. Starke organische Verunreinigungen (Klasse III) sind nur mehr auf zwei Prozent der Fließwasserstrecken anzutreffen. Und Klasse IV ziert eine schlichte Null. Soweit die Bestandsaufnahme für 1998.Das
Von den Chinesen entwickelt ist die Technik der Papiererzeugung über den arabischen Kulturraum nach Europa gelangt.Papier - welche Vielfalt der Verwendungen! Es dient zum Schreiben, zum Trocknen, zum Verpacken, zum Schnäuzen, zum Abwischen ... Man tapeziert damit Wände, bindet es zu dicken Büchern oder fabriziert daraus Drachen, die im Herbstwind steigen. Dieses moderne Massenprodukt hat eine 2000 Jahre alte Geschichte, die in China in ihren Anfang nahm, eine Geschichte übrigens, die eng verknüpft ist mit der Verbreitung von Ideen und Religionen.Redaktionelle Gestaltung:Christof Gaspari
So die Parole, die 1957 von der Großversammlung in Sigmundskron ausgegeben worden war - und ein Auftrag an den damals frischgebackenen Parteiobmann der Südtiroler Volkspartei, Silvius Magnago, als dessen Lebenswerk die Autonomie der Provinz Bozen anzusehen ist. Im folgenden Gespräch gibt der heute 88-jährige Alt-Landeshauptmann von Südtirol, zweifellos eine der herausragenden Gestalten der europäischen Politik, Einblicke in die Anfangsphase einer bewegten Geschichte.Die Furche: Zehn Jahre Streitbeilegung zwischen Österreich und Italien in Sachen Südtirol: Blicken Sie zufrieden auf Ihr
Querdenker, an Grundsatzfragen interessiert, kein Sesselkleber. Für einen erfolgreichen Politiker ungewöhnlich: Kaspanaze Simma, Grüner der ersten Stunde, ist auf seinen Hof heimgekehrt, verwirklicht jetzt, was er als Politiker vertrat - und lebt dabei sehr zufrieden.die furche: Sie sind 1984 plötzlich in der Vorarlberger Politik aufgetaucht und haben auf Anhieb 13 Prozent der Stimmen eingeheimst. Wie kam es dazu?Kaspanaze Simma: Da war einiges an Zufall dabei. In den frühen achtziger Jahren habe ich beide Grünparteien, VGÖ und Alternative Liste, kennengelernt, bin aber nicht hängen