Gen Z - © iStock / Diamond Dogs

Generation TikTok: Gestresster, unzufriedener, radikaler

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Sind wir nicht unglückliche Babys, die geboren wurden, als die Welt unterging?“, fragt die junge Protagonistin in Sally Rooneys Bestsellerroman „Schöne Welt, wo bist du“. Klimakrise, Covid-19-Pandemie, kriegerische Auseinandersetzungen: Die Generation TikTok oder Gen Z, Mitte der Neunziger bis Anfang der 2010er Jahre geboren, wird in einer Zeit der Extreme erwachsen.

Die chronische Unruhe im Äußeren spiegelt sich im Inneren wider. Laut einer Deloitte-Studie steigen Stress und Angst bei jungen Menschen. Mehr als die Hälfte der weiblichen und über ein Drittel der männlichen Befragten gaben an, sich die meiste oder die ganze Zeit gestresst zu fühlen. Die Ursachen für die mentale Belastung sind vielschichtig. Eine Befragung von Parship (2024) zeigt, dass 44 Prozent der 18- bis 29-Jährigen alleinstehend sind, obwohl sich viele von ihnen eine Beziehung wünschen. Auch unerreichbare Schönheitsideale spielen eine Rolle. Laut einer Jugendstudie von Saferinternet.at haben mehr als ein Viertel bereits über eine Schönheitsoperation nachgedacht, häufig, um Influencern nachzueifern. Soziale Medien beeinflussen aber nicht nur die Körperwahrnehmung der Generation TikTok, sondern filtern und verzerren auch ihre Wahrnehmung der Welt. Für über ein Drittel der 18- bis 24-Jährigen sind soziale Medien die Hauptnachrichtenquelle.

Die Online-Plattformen dominieren die Aufmerksamkeitsökonomie, ihre Präferenz für radikale Positionen schlägt sich auch in den weltanschaulichen bzw. politischen Ausrichtungen junger Menschen nieder. Eine Analyse der Financial Times zu einer neuen „ideologischen Genderkluft“ sorgte kürzlich für Aufsehen: Weltweit – von Südkorea bis England – würden Männer der Gen Z zunehmend konservativer, Frauen immer progressiver. Während ihre Eltern und Großeltern mittels Digital Detox darum ringen, ihren eigenen Medienkonsum unter Kontrolle zu bringen, könnten Soziale Medien für Kinder unter 13 Jahren in Frankreich bald gänzlich verboten werden. Aber was sind langfristige und realistische Lösungen gegen das Auseinanderdriften?

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