Torrey Peters - © Foto: Natasha Gornik

Vom Glück dazwischen: Torrey Peters’ "Detransition, Baby"

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Transgender: Wie die Literatur aktuelle Debatten abbilden und mitformen kann, zeigt Torrey Peters’ Roman „Detransition, Baby“. Mit Humor und Selbstironie wird hier ein polarisierendes Thema unpädagogisch abgehandelt.

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Transgender: Wie die Literatur aktuelle Debatten abbilden und mitformen kann, zeigt Torrey Peters’ Roman „Detransition, Baby“. Mit Humor und Selbstironie wird hier ein polarisierendes Thema unpädagogisch abgehandelt.

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Wahrscheinlich sind 280 Zeichen keine gute Voraussetzung für die differenzierte Betrachtung eines Themas. Aber auch über die sozialen Medien wie Twitter hinaus werden Transgender, Transidentität und Transsexualität öffentlich aktuell in einem Duktus der Unversöhnlichkeit diskutiert. Transidente Menschen erleiden jeden Tag Diskriminierungen persönlicher und struktureller Art, gleichzeitig sitzt der Vorwurf der Transphobie oft so locker, dass kein Gespräch mehr möglich zu sein scheint. Dieser Debatte wird hier kein weiterer Kommentar hinzugefügt, stattdessen wird ein Blick auf die Literatur geworfen, die schon immer in der glücklichen Position war, keine Position beziehen zu müssen. Sie kann, sofern sie möchte, in einem Raum dazwischen agieren, und das macht sie schon sehr viel länger, als es den Begriff Transgender überhaupt gibt.

Transgender in der Literatur

Der literarische Umgang mit Geschlecht(ern) bewegt sich kulturellen Geschlechtsmodellen, Moralvorstellungen und sozialen Entwicklungen entlang und ist alles andere als stringent. Die Vorstellung einer schrittweisen Öffnung und Liberalisierung von Sexualpolitiken und der geschlechtlichen Bipolarität ist schlichtweg falsch. Vielmehr ist das Modell, das nur zwei oppositionelle Geschlechter vorsieht, historisch recht jung und wird erst mit der Industrialisierung und der dadurch notwendig gewordenen Arbeitsteilung zementiert. In manchen Epochen war der Umgang mit Geschlechtsidentität recht locker, in anderen viel regressiver als heute.

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