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Arbeitswelt ist Männerwelt
Daß Frauen nach wie vor im Beruf und infolgedessen auch bei der Bezahlung benachteiligt sind, kann niemand bestreiten. Daran hat sich nicht viel geändert, obwohl seit Jahren um die Gleichbehandlung der Frauen in der Arbeitswelt gekämpft wird.
Daß Frauen nach wie vor im Beruf und infolgedessen auch bei der Bezahlung benachteiligt sind, kann niemand bestreiten. Daran hat sich nicht viel geändert, obwohl seit Jahren um die Gleichbehandlung der Frauen in der Arbeitswelt gekämpft wird.
Im Jahr 1990 waren 55,3 Prozent der Frauen im erwerbsfähigen Alter berufstätig. Damit ist die Erwerbsquote der Österreichinnen in den letzten 30 Jahren um rund 20 Prozent gestiegen und wird allen Prognosen nach weiter ansteigen.
Auch was die Bildung betrifft, stehen die weiblichen Staatsbürger in nichts ihren männlichen Kollegen nach. In der Altersgruppe der heute 25- bis 30jährigen gibt es bereits mehr weibliche als männliche Maturanten und mehr weibliche Absolventen von Hochschulen und verwandten Lehranstalten.
Dennoch hört man nach wie vor von Seiten der Männer Sprüche, wie: „Arbeitswelt ist Männerwelt, Frauen gehören an den Herd" und „Frauen kriegen Kinder und in der Zeit der Familienbetreuung verlieren sie den Überblick." Kommt die Frage auf, ob Männer etwa Angst vor dem Intellekt der Frauen haben?
Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde kürzlich die Initiative „Frauen 2000" vorgestellt, eine Initiative zur Förderung der Entwicklungschancen von Frauen in Unternehmen, sowie der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
„Frauen 2000" wendet sich gezielt an österreichische Unternehmen, deren Geschäftsführungen und Personalabteilungen, und bietet Beratung bei der Erarbeitung und Realisierung spezifischer Personalentwicklungsmaßnahmen wie zum Beispiel Karriereplanung, Aus- und Weiterbildung, Arbeitszeitflexibilisierung und
Erleichterung des Wiedereinstiegs nach dem Karenzurlaub.
Nach der Präsentation der Initiative durch Frauenministerin Johanna Dohnal meinte Johann Hock von der Bank Austria, daß es bei seiner Bank nur gleichqJJezahlung und Chancengleichheit für alle gebe. Ebenso schilderte Erich Laminger von Alcatel die Situation: Seine 2.200 Mitarbeiter, rund ein Drittel davon weibliche Angestellte würden für gleiche Arbeit gleiche Bezahlung erhalten. Aber in den Führungspositionen beider Unternehmen findet sich nur eine Handvoll Frauen.
Also doch nicht ganz die Gleichbehandlung, die man sich erwartet?
Gleichbehandlungsanwältin Ingrid Nikolay-Leitner dazu:
„Wir alle werden von Vorurteilen geprägt und so ist es auch in der Arbeitswelt. Ich glaube, daß es oft völlig unbewußt geschieht. Innerbetrieblich werden Frauen nicht so ge-
fördert und nicht so miteinbezogen wie ihre männlichen Kollegen. Was, selbstverständlich, wenn es um Führungspositionen geht, ein Nachteil ist. Ganz wichtig ist es meines Erachtens, zunächst auf diese Probleme hinzuweisen. Ich bin davon überzeugt, daß es vielen Frauen nicht einmal bewußt ist, daß sie benachteiligt werden. Diese Benachteiligung beginnt oft schon in der Schule!"
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