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GAIL-, GITSCH- UND LESACHTAL

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Man nehme alle Zutaten für Kärntner Kasnudeln und frage: „Weißt jetzt, wie's schmeckt?”

So wie mit den KasnudeJn ist es auch mit Kärnten selbst. Man muß erst gekostet haben und auf den Geschmack gekommen sein. Vielleicht wird es ein Lieblingsgericht.

Uns Restösterreichern ist von Kärnten meistens der Wörthersee samt Nobelorten ein Begriff! Streifen wir aber ein Stückchen mehr nach Süden, über Villach hinaus, kommen wir in eines der schönsten Gebiete dieses Bundeslandes.

Hier präsentieren sich das Gail-, Gitsch- und Lesachtal in voller Pracht. Umschlossen von den Kärntner Grenzbergen, der Karnischen Hauptkette, den Julier-, Karawanken- und Gailtaler-Alpen. Es sind ländliche Erholungsgebiete. Ohne Rummel und Hektik. Die Landschaft ist weitgehend unberührt und ladet durch ihre Schönheit zum Verweilen ein.

Sicher ist das für die Ansprüche des heutigen Urlaubsgastes zuwenig und die Bewohner mußten Konzessionen machen. Aber sie machten sie im vernünftigen Rahmen. Hier sollte vor allem die Umstellung auf Bio-Kost hervorgehoben werden.

Die Mediziner streiten sich zwar noch über den Wert oder Unwert dieser Ernährungsweise und es ist unbestritten, daß unsere Gesundheit manchmal kommerziell ausgeschlachtet wird.

Aber sei es auch nur der psychologische Effekt des Wissens, daß man eine unverfälschte Kost zu sich nimmt.

Selbstverständlich gibt es auch den Urlaub am Bauernhof. Für den Landwirt ist der Gast ein wichtiger Nebenerwerb, vor allem in diesen. Kärntner Tälern ausschließlich ' Kleinbauern zu finden sind. Das bedeutet aber für den Urlauber wiederum eine Integration in Familien, deren Struktur nur mehrjn ländlichen Bereichen zu finden ist. Vielleicht bewirkt es nebenbei auch ein besseres Verständnis über die tägliche harte Arbeit eines Bauern und auch über seine Aufgabe als Hüter und Pfleger eines Landschaftsbildes, welches teilweise sicher ohne ihn schon zerstört und verkarstet wäre.

Der Urlaub am Bauernhof ist in erster Linie für Familien mit Kindern gedacht. Preiswert, meistens eine noch selbst produzierte gesunde Kost und für Kinder der naturnahe Kontakt mit Tieren. Fast ein Novum ist die Möglichkeit, daß Feriengäste den Landwirten bei der Arbeit, wie Heueinbringen, helfen können. Da dürfte die Jause doppelt so gut schmecken.

Ja, was gibt es sonst noch in diesen Kärntner Tälern?

Da ist einmal der Pressegger See bei Hermagor, die sogenannte Badewanne des Gailtales. Dieses Gebiet zählt übrigens zu jenen Erholungsbereichen, welche die meisten Sonnenstunden Österreichs aufweisen. Sehr selbstbewußt haben daher die Fremdenverkehrler eine Sonnengarantie eingeführt, allerdings nur für die Zeit zwischen dem 1. Mai und 15. Juni, sowie 1. September bis 15. Oktober. Sollte es da an irgendeinem Tag zwischen 7 und 19 Uhr sieben Stunden regnen, wird der Zimmerpreis retourniert.

Auch gibt es eine echte Rarität zu besichtigen, nämlich die Wunderblume „Wulfenia”, welche im Gebiet der Sonnenalpe in den Monaten Juni/Juli blüht und sonst nur noch im Himalaja vorkommt. 1979 wurde sogar das Jubiläum „200 Jahre Entdeckung der Wulfenia” gefeiert.

Wer etwas für die Kultur übrig hat, kommt auch auf seine Kosten. Eine Veneter Felsinschrift, die Römersiedlung Gurina, romanische und gotische Kirchen gibt es in und bei Kötschach-Mauthen zu sehen.

Kötschach-Mauthen bietet auch noch andere Extras. So die Möglichkeit einer Fotopirsch unter waid-männischer Anleitung im Plöcken-gebiet, und - ungewöhnlich - eine Fossiliensuche in der Cellonrinne (Plöckenpaß).

Selbstverständlich gibt es auch den Kötschach-Mauthener-Wan-derpaß, mit dem man eine Wandernadel in Bronze, Silber oder auch Gold erwerben kann. Auf jeden Fall gibt es 140 Kilometer Wanderwege.

Sollten Sie in einem dieser Täler Ihren Urlaub verbringen wollen, so schreiben Sie bitte an das jeweilige Verkehrsamt. Nachstehend die Postleitzahlen: 9635 Dellach, 9622 Weißbriach, 9620 Hermagor, 9640 Kötschach-Mauthen, 9632 Kirchbach, 9653 Liesing und 9623 St. Stephan.

Zimmer mit Frühstück gibt es bereits ab S 70,-, Vollpension ab S 160,-. Viel Spaß! KN.

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