Am 6. Jänner hat Patriarch Bartholomaios von Konstantinopel den Tomos unterzeichnet, der die Autokephalie der ukrainischen Orthodoxie besiegelt. Die Schriftrolle überreichte er am Sonntag am Ende eines Gottesdienstes an Kirchenvertreter aus der Ukraine. Sie besiegelt zugleich die Spaltung der orthodoxen Kirche. Die orthodoxe Landeskirche war Mitte Dezember in Kiew gegründet worden. Für die Vereinigung stimmten Bischöfe von zwei ukrainischen orthodoxen Kirchen. Die moskautreue orthodoxe Kirche in der Ex-Sowjetrepublik hatte die Versammlung weitgehend boykottiert. Zum Oberhaupt der neuen Kirche war der Metropolit Epifani von Perejaslaw gewählt worden. Ein Sprecher der moskautreuen Kirche in der Ukraine sagte russischen Medien zufolge, der Erlass sei "nur ein Stück Papier" und Ergebnis politischer und persönlicher Ambitionen. "Dieses Vorgehen wird der Ukraine nichts als Probleme, Spaltung und Sünde bringen."
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!