Corona-Impfung: Nutzen versus Risiko
Die Diskussion über Thrombosen im Zusammenhang mit dem Impfstoff von Astra Zeneca sorgt für Aufregung. Die EMA sieht darin weiterhin einen wichtigen Baustein im Kampf gegen die Pandemie. Was nach einer Impfung zu beachten ist.
Die Diskussion über Thrombosen im Zusammenhang mit dem Impfstoff von Astra Zeneca sorgt für Aufregung. Die EMA sieht darin weiterhin einen wichtigen Baustein im Kampf gegen die Pandemie. Was nach einer Impfung zu beachten ist.
Unter den Corona-Impfstoffen gerät einer immer wieder in die Schlagzeilen: jener des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astra Zeneca. Neben den Lieferschwierigkeiten ist es nun die Angst vor schweren Nebenwirkungen, die für Aufregung sorgt: Bei wenigen Patienten ist es nach einer Impfung mit dem Vakzin von Astra Zeneca vor allem in den Hirnvenen zu Blutgerinnseln (Thrombosen) gekommen. Dies hat zuletzt in den östlichen Bundesländern dazu geführt, dass es zu nennenswerten Impfabmeldungen gekommen ist. Ist diese Sorge berechtigt?
Das Auftreten einer Hirnvenenthrombose nach einer Impfung mit Astra Zeneca gilt medizinisch als „sehr seltene Komplikation“. Das deutsche Paul-Ehrlich-Institut etwa hat bei mehr als 1,6 Millionen entsprechenden Impfdosen über 13 solche Fälle berichtet (Stand März). Experten der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) verweisen darauf, dass die Häufigkeit von der Präzision der Meldesysteme in den einzelnen Staaten abhängig ist, und gehen derzeit von circa einem Ereignis pro 100.000 Personen aus. Derartige Thrombosen sind so selten, dass es Forschern bislang auch nicht möglich war, Risikofaktoren zu identifizieren. „Wir wissen nicht, warum es bei manchen Personen dazu kommt. Es gibt nur Hinweise, dass Frauen unter 60 Jahren vermehrt betroffen sind“, sagt Peter Quehenberger vom Klinischen Institut für Labormedizin der Med-Uni Wien. Die 222 bislang registrierten Fälle im Europäischen Wirtschaftsraum und in Großbritannien sind statistisch jedoch nicht repräsentativ.
Sehr seltene Autoimmunreaktion
„Wichtig ist jedenfalls der zeitliche Konnex zur Impfung“, betont der Labormediziner: „Grippeähnliche Symptome während der ersten zwei Tage nach der Impfung sind häufig und für diese Komplikation uninteressant. Thrombosen treten in einem charakteristischen Zeitfenster von circa vier bis 16 Tagen nach der Impfung auf.“ Typische Symptome sind plötzliche Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Sehstörungen oder Lähmungen. Auch Bauch- oder Brustschmerzen, Schwellungen oder Kältegefühl an Armen oder Beinen sowie hohes Fieber sind Alarmsignale, bei denen man umgehend einen Arzt aufsuchen sollte.
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