Als Eule nach Alaska

„Welche Pflanze bin ich?“ – um das herauszufinden, gibt es einen kostenlosen Onlinetest. Zunächst muss man die Frage „Wo wollen Sie urlauben?“ beantworten. Zur Auswahl stehen A: Mallorca; B: Alaska; C: Syrien; D: In der Natur - was auch immer das heißen soll.

Ich wähle B. Nach Alaska wollte ich immer schon mal. Dann geht es um Eigenschaften, die auf einen zutreffen. A: Friedlich, hilfsbereit; B: Chillig, faul; C: Ängstlich, illoyal; D: Böse, schlau. Ein Kollege meint, ich soll B klicken. Er zieht mich auf – als faul zu gelten empfände ich als Schande. Ich nehme „Friedlich, hilfsbereit“. Hilfsbereit bin ich definitiv. Friedlich zumindest manchmal.

Nächste Frage: „Wärst du ein Baum, wie fühltest du dich?“ A: Zufrieden; B: Fehl am Platz; C: Aufgeregt; D: Trostlos. Ich wähle A. Dann gilt es zu beantworten, warum einem Pflanzen wichtig sind. A: Zum Atmen; B: Zur Dekoration; C: Zum Anschauen; C: Aus ethischen Gründen. Ich arbeite bei der FURCHE! Also Ethik.

Warum machen Menschen Persönlichkeitstests? Die SZ fragte das den Psychologen M. Ziegler. Der meinte, der Mensch tendiere dazu, mehr über sein wahres Ich herausfinden zu wollen. Da diese Tests in der Regel schmeichelhafte Ergebnisse ausspuckten, seien sie zudem ein Ego-Pusher und machten süchtig.

Ich bin eine Tulpe. Laut Test. Und ich liebe Tulpen. Sie stehen für den Frühling, gelten als Sinnbild der Eleganz. „Welches Tier verbirgt sich in dir?“ Der nächste Test. Ich kann es nicht lassen. Kurzum: Ich bin eine Eule. „Welches Haus passt du dir?“ Der nächste Test poppt auf. Ich muss mich zwingen aufzuhören. Eine Finca am Meer, ein Penthouse in NYC? Welche Behausung entspräche mir? Ich darf es nie, nie und nie erfahren.

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