Erzabt Korbinian Birnbacher: „Eine gesetzte Gelassenheit“
Seit elf Jahren steht Korbinian Birnbacher dem Stift St. Peter in der Stadt Salzburg als Erzabt vor. Ein Gespräch übers (Kloster-)Leben nach den Weisungen des heiligen Benedikt.
Seit elf Jahren steht Korbinian Birnbacher dem Stift St. Peter in der Stadt Salzburg als Erzabt vor. Ein Gespräch übers (Kloster-)Leben nach den Weisungen des heiligen Benedikt.
Benedikt von Nursia (480–547), der am Übergang der Antike zum Mittelalter lebte, gilt als Vater des abendländischen Mönchtums. Seine Ordensregel bildet bis heute weltweit die Grundlage für das Leben in den Klöstern der Benediktiner. Auch die Erzabtei St. Peter in der Stadt Salzburg, die 696 vom heiligen Rupert gegründet wurde und das älteste bestehende Kloster im deutschen Sprachraum ist.
Seit 2013 steht der gebürtige Bayer Korbinian Birnbacher dem Stift St. Peter als Erzabt vor. In seinem eben erschienen Buch „Weites Leben, weites Herz“ legt Birnbacher vor, was „Gut leben nach dem Bauplan des heiligen Benedikt“ bedeutet.
DIE FURCHE: Zumeist verbindet man mit Ordensleben die Evangelischen Räte Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam. Sie schreiben in Ihrem Buch, dass dies für den Benediktiner aber sozusagen der zweite Wahlspruch ist. Ihr erster Wahlspruch ist die Trias Beständigkeit (Stabilitas sua), die monastische Lebensform (Conversatio Morum) und Gehorsam (Oboedientia).
Korbinian Birnbacher: Die Armut und die Ehelosigkeit oder Keuschheit leben wir ebenso wie den Gehorsam. Aber das wirklich Spezifische ist die Stabilitas. Damit ist letztlich die Konkretisierung von dem gemeint, was wir Treue nennen. Treue, die einerseits feststeht oder eben unveränderlich ist und auf der anderen Seite doch dynamisch sein muss, damit sich etwas bewegt.
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