Internet der Dinge: Der digitale Zwilling
Von jedem Objekt lässt sich bereits ein virtuelles Back-up erstellen. Wie künstliche Abbilder von Autos, Gebäuden oder Städten erzeugt werden – und warum das „Internet der Körper“ umstritten bleibt.
Von jedem Objekt lässt sich bereits ein virtuelles Back-up erstellen. Wie künstliche Abbilder von Autos, Gebäuden oder Städten erzeugt werden – und warum das „Internet der Körper“ umstritten bleibt.
Wer früher einen Neuwagen bestellte, bekam vom Händler zuweilen ein kleines Modell auto geschenkt. Der Sohn konnte sich dann vorstellen, wie das so ist, wenn Papa mit dem neuen Auto durch die Lande düst – und im Kinderzimmer schon einmal alle Szenarien durchspielen: Stau, Unfall, Abschleppdienst. Was eben in der Fantasie eines Jungen so vor sich geht. Heute wird von jedem Fahrzeug, das vom Band geht, eine detailgetreue Replika erstellt – allerdings keine physische, sondern eine digitale. Zahlreiche Sensoren, die im Auto verbaut sind, liefern Echtzeitdaten an Server und speisen damit
ein virtuelles Abbild: den digitalen Zwilling.
Geklonte Fabriken
Durch die Zusammenführung der Daten in der Cloud und Auswertung durch selbstlernende Algorithmen lassen sich etwa Verschleißerscheinungen und Ausfälle vorausberechnen. Stellt der integrierte Sensor häufiger Vibrationen fest, können einzelne Bauteile oder Komponenten wie abgefahrene Reifen frühzeitig ausgetauscht und Risiken für Unfälle reduziert werden. Mittlerweile werden ganze Fertigungshallen digital geklont, um Maschinen über ihren gesamten Lebenszyklus zu begleiten und Schwachstellen in Produktionsabläufen zu identifizieren. In der sogenannten Smart Factory können Algorithmen aus Datenströmen Rückschlüsse ableiten und vorhersagen, ob eine Maschine leerläuft oder eine Antriebswelle ausfällt.
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