Von 21. bis 25. Februar kommen in Rom die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen der Welt zusammen, um das Missbrauchsthema zu beraten. Für die Kirche ein schwieriger Lernprozess.
Brisante Folge einer brisanten Neuerscheinung: Am
Veröffentlichungstag von Doris Wagners "Spiritueller Missbrauch"
wurde bekannt, dass P. Hermann Geißler, Büroleiter in der
Glaubenskongregation, zurücktritt.
Am 21. Dezember jährte sich der Todestag des Kirchenhistorikers und
Patristikers Hugo Rahner zum 50. Mal. Nicht nur Papst Franziskus
schätzt den älteren Bruder Karl Rahners ob seiner Theologie der
Verkündigung.
Lyrik im Allgemeinen stellt sich auch immer wieder der Frage nach
Gott. Religiöse Lyrik erst recht. Abseits von modischer Verzweckung -
etwa in der Liturgie - müht sie sich um den Mut zum Sagen, Benennen,
Rufen. Das gilt auch für die Gedichte von Andreas König.
Vor 50 Jahren veröffentlichte Paul VI. "Humanae vitae", dessen Verbot
der künstlichen Verhütung in der katholischen Welt bis heute
diskutiert wird. Die Enzyklika aus der Sicht eines Nachgeborenen.
Mehr als zwei Meter im Buchregal, 27.100 Seiten: Das monumentale
Projekt, Karl Rahners "Sämtliche Werke" herauszubringen, fand nach 23
Jahren mit Band 32/2 seinen Abschluss. Der 1984 verstorbene Titan der
Theologie ist nun vollständig ediert nachzulesen.
Er ist sich sicherlich bewusst, dass er an vielen Stellen die angestoßenen Prozesse nicht wird zu Ende führen können. (Jürgen Erbacher)Zwei Papstbücher hat Jürgen Erbacher schon geschrieben, ganz am Anfang, 2013 ("Papst Franziskus. Aufbruch und Neuanfang") und 2014 ("Ein radikaler Papst. Die franziskanische Wende"). Der Theologe, Politikwissenschaftler und Journalist ist ZDF-Redakteur und für den Vatikan zuständig. Auf vielen Papst-Reisen war er im Journalistentross zu finden, sein Blog "Papstgeflüster" ist neben dem von Bernd Hagenkord SJ (Vatican News, vorher Radio Vatikan) eine der
"Dass Papst Franziskus auch Wunibald Müller 'angesteckt' hat, merkt man. Deswegen liest man nach den ersten düsteren Beobachtungen auch weiter."Das Fragezeichen, denke ich, ist das Entscheidende. Dieses kleine Buch "Der Letzte macht das Licht aus?" ist kein Abgesang oder eine Grabrede auf die Kirche, die, gebeutelt von massenhaftem sexuellem Missbrauch, fatalen Personalentscheidungen in den höheren Etagen und einer oft mittelmäßigen Performance, keine gute Presse hat.Nach dem, was der Theologe und Psychotherapeut Wunibald Müller 25 Jahre lang als Leiter des Recollectio-Hauses in der
Die deutsche Religionsjournalistin Christiane Florin legt in ihrem
neuen Buch "Der Weiberaufstand" eine Streitschrift zum Thema Frauen
in der Kirche vor. Manches darin lässt sprachlos zurück.
Rainer M. Schießler, Pfarrer in München, ist ein Original. Und ein
Bestsellerautor. Annäherungen an einen kantigen Gottesmann, der für
seine Kirche begeistern will.
Als er Erzbischof wurde, galt er als Kandidat der Mächtigen. Doch die
Ermordung eines Freundes verwandelte sein Leben. Drei Jahre blieben
ihm da noch als Apostel der Armen.
Am 2. Februar jährt sich die Hinrichtung von Alfred Delp durch das
nationalsozialistische Regime zum 70. Mal. Zur Erinnerung an den
Jesuiten und Mystiker.
Am 30. März jährt sich Karl Rahners Todestag zum 30. Mal. Vieles aus dem Denken des Konzilstheologen ist heute selbstverständlich geworden.Ja, immer noch bekommen Zeitgenossen feuchte Augen, wenn sein Name fällt: Menschen, die seine Predigten gehört haben, seine Vorträge oder Vorlesungen, in Innsbruck, später in München und in Münster. Die ihn erlebt haben in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren, als Georg Sporschill SJ ihn zu obdachlosen Jugendlichen in der Blindengasse im 8. Wiener Gemeindebezirk holte - ihn, den weltweit bekannten Theologieprofessor, den tätowierte, alkohol- oder
Am 17. Dezember hat er Geburtstag: Der argentinische Papst wird 77. Was soll man ihm wünschen? Auch wenn es pathetisch klingt: Beten! Darum bittet er selber immer wieder - damit er mit dem, was er vorhat, nicht scheitert, damit er sich gegen Widerstände durchsetzt. Wussten die Kardinäle, was sie taten, als sie den 76-jährigen Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio, zum Papst wählten? Der Heilige Geist muss es gewusst haben! Denn die Kirche verändert sich seither, Tag für Tag.Dieser Papst ist eine permanente Zumutung - fürs Establishment, das kirchliche wie das politische,
Ein Mitglied der "Gesellschaft Jesu“ als Papst? Deren Emblem im Papstwappen? Überlegungen eines Jesuiten zur Wahl eines Ordensbruders - die bislang als "unmöglich“ gegolten hatte.Offen gestanden: Ich bin einigermaßen erschrocken, als ich den Namen Bergoglio hörte. Erinnerungen an den April 2005 wurden wach. Und so kam es ja auch, ziemlich schnell und ziemlich heftig - dieselben Andeutungen, dieselben Vorwürfe: Jorge Mario Bergoglios Rolle während der Militärdiktatur in Argentinien.Ich saß am vergangenen Mittwoch in einem Hotel in Mailand und verfolgte die lange Stunde zwischen dem
Am 5. März vollendet Walter Kasper sein 80. Lebensjahr. Der deutsche Kardinal kann am Konklave teilnehmen, das sein pastorales Gespür brauchen könnte.Er hat Glück. Oder soll man sagen: Die Kardinäle haben Glück? Zwar vollendet der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper am 5. März sein 80. Lebensjahr - und Kardinäle verlieren damit das Papstwahlrecht. Aber schlagend wird der 28. Februar, 20 Uhr, wenn die Sedisvakanz eintritt, und der Apostolische Stuhl nach dem Amtsverzicht von Papst Benedikt XVI. frei wird.Mit voraussichtlich 114 anderen Kardinälen (der 78-jährige Alterzbischof von
Karl Rahner SJ und Joseph Ratzinger waren als Berater am II. Vatikanum tätig. Beide hinterließen Spuren in den Konzilstexten.Sie kannten und sie schätzten einander: Der eine arbeitete als theologischer Berater Kardinal Franz König zu, dem Wiener Erzbischof, der andere dem fast völlig erblindeten Erzbischof von Köln, Kardinal Josef Frings. Was wären die sechzehn im Laufe von drei Jahren verabschiedeten Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils im Endergebnis geworden ohne ihre Kärrnerarbeit?Beide, Karl Rahner SJ wie Joseph Ratzinger, arbeiteten eng zusammen - intensiver, als sich der
Papa ante portas: Von 22. bis 25. September besucht Benedikt XVI. seine deutsche Heimat. Er kommt in ein ganz anderes Deutschland als jenes, das er 1981 verlassen hat.Berlin, Erfurt, Freiburg: Schon die Wahl der Orte der Visite Benedikts XVI. spiegelt deutsche Realität wider, denn es sind drei verschiedene Welten: In der völlig säkularisierten Hauptstadt, wo der Papst auch mit Bundespräsident Christian Wulff und Kanzlerin Angela Merkel zusammentreffen wird, sind Katholiken eine verschwindende Minderheit. Mit Protesten, etwa von schwul-lesbischen Organisationen, wird deswegen gerechnet.Die
Der Parade-Intellektuelle Hans Maier, ehemaliger bayerischer Kultusminister und Präsident des Zentralkomitees deutscher Katholiken (ZdK), vollendet am 18. Juni sein 80. Lebensjahr.Maier - ein Allerweltsname, Hans erst recht. Aber wenn davor "Professor Dr.“ steht, wird daraus der akademische Lehrer, der bayerische Kultusminister (1970-1986), der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken ZdK (1976-1988), ein vielseitiger Autor, ein gefragter Redner, ein Schöngeist, ein Organist … Zum runden Geburtstag beschenkt der gebürtige Freiburger Hans Maier seine Zeitgenossen und sich
Schon zweimal stand Joseph Ratzinger Peter Seewald für ein Interviewbuch Rede und Antwort Nun tut er es - diesmal als Papst - ein drittes Mal: "Licht der Welt" heißt der neue Band.Frascati im Winter 1996, Montecassino im Februar 2000, Castel Gandolfo im Juli 2010: Drei Mal schon hatte Peter Seewald die Gelegenheit, ausführlich mit Joseph Ratzinger, nun Benedikt XVI., zu reden. Soviel Glück hat nicht jeder Journalist.Aber der Papst hat offenbar Vertrauen gefasst zu dem im niederbayerischen Passau aufgewachsenen ehemaligen Ministranten, der für den Spiegel, Stern und das Magazin der
Anfang September wurde die erste katholische Hochschule Schwedens seit der Reformation eröffnet. Ein kräftiges Lebenszeichen einer Minderheit.Weit herumgesprochen hat sich die kleine Sensation noch nicht # aber es ist ausnahmsweise nicht übertrieben, von einem historischen Moment zu sprechen: Anfang September wurde in Uppsala die feierliche Einweihung das Newman-Instituts (#Newmaninstitutet#) gefeiert, der ersten katholischen Hochschule in Schweden seit 400 Jahren. Die #Högskola för Teologi, Filosofi och Kultur# ist damit die erste katholische Hochschule überhaupt in Skandinavien seit
In seinem Buch „,Heil Hitler‘ – Pastoral bedingt“ beschreibt der Grazer Kirchenhistoriker Maximilian Liebmann die Entwicklungen vom Politischen Katholizismus eines Ignaz Seipel (im Bild anno 1923 mit Kardinal Piffl) bis hin zum „Pastoralkatholizismus“ nach 1945.Der Grazer Kirchenhistoriker beschäftigt sich in seiner knappen, leicht lesbaren Studie „‚Heil Hitler‘ – Pastoral bedingt. Vom Politischen Katholizismus zum Pastoralkatholizismus“ mit einer sensiblen Materie, die in ihren Auswirkungen da und dort immer noch nachwirkt: „Politischer Katholizismus“ sowie
Am 24. März jährt sich die Ermordung von Óscar Arnulfo Romero zum 30. Mal. Die Salvadorianer haben ihren Märtyrer-Erzbischof längst heiliggesprochen.Wer einmal in El Salvador war, wird es bestätigen: Óscar Arnulfo Romero y Galdámez ist allgegenwärtig. Das Foto des Erzbischofs hängt in vielen Kirchen, es ziert T-Shirts und hängt (im Gegensatz zum Bild des Papstes) in vielen Häusern – keineswegs nur in Armenvierteln. Sein Konterfei prangt auf Mauern, auf öffentlichen Gebäuden, in Parks, auf Plakaten am Straßenrand, als Grafitto, tausendfach, oft neben dem Bild von Che Guevara in
Vor 20 Jahren fand das Massaker an der Zentralamerikanischen Universität in San Salvador statt: Sechs Jesuiten und zwei Mitarbeiterinnen wurden von Militärs bestialisch exekutiert. Doch der Mord vom 16. November 1989 brachte die Wende im salvadorianischen Bürgerkrieg – und ebnete den Weg zu Friedensverhandlungen.Zum Christentum gehört die „Memoria passionis“ (J. B. Metz): die Erinnerung an die Leidensgeschichten von Männern, Frauen und Kindern, die mit ihrem Lebenszeugnis die Lebens- und die Leidensgeschichte Jesu von Nazaret weitergeschrieben haben. Es hat auch mit
Vor 25 Jahren starb Karl Rahner, einer der profiliertesten Theogen des 20. Jahrhunderts. Mit seinem monumentalen Werk bleibt der Konzilstheologe auch heute präsent.Am 30. März 2009 sind es 25 Jahre her, seitdem Karl Rahner (1904-84) in Innsbruck verstorben ist, keine vier Wochen nach Vollendung seines 80. Lebensjahres. Erst vor fünf Jahren wurde seines 100. Geburtstages gedacht - weltweit, wie man ohne Übertreibung sagen kann. Zahlreiche Tagungen und Symposien fanden statt, auch in Wien im Kardinal-König-Haus, und selbst in Rom an der Lateranuniversität. "Es rahnert allerorten", hieß es
Er war wichtigster theologischer Berater von Oscar Romero, dem 1980 ermordeten Erzbischof von San Salvador. 1989 entging er selber einem Mordanschlag. Nun wurde Jon Sobrino 70.Eigentlich hätte Jon Sobrino seinen 70er, den er am 27. Dezember begangen hat, nie erleben sollen: Vor 19 Jahren, noch keine 51, stand er, ganz buchstäblich, auf der "Abschussliste" der Armee. Doch er befand sich auf einer Vortragsreise im Ausland, als eine Eliteeinheit in der Nacht des 16. November 1989 auf den Campus der 1965 gegründeten Zentralamerikanischen Universität José Simeón Cañas (UCA) der Jesuiten in
Walter Kasper, der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, ist oberster katholischer Ökumeniker. Ein Interviewbuch gibt Einblicke in seine Welt.Der 31. Oktober ist ein wichtiger Tag in Kardinal Kaspers Terminkalender: Evangelische Christen begehen den Reformationstag. Man erinnert sich: Augsburg 1999, 31. Oktober. In der Stadt, wo 1530 das lutherische, von Melanchthon formulierte Bekenntnis dem Reichstag vorgelegt und wo 1555 der Augsburger Religionsfrieden geschlossen worden war, der zur konfessionellen Teilung des Reichs führte, unterzeichneten der Präsident des Lutherischen Weltbundes
Die Glaubenskongregation "warnt" vor dem Jesuiten und Befreiungstheologen Jon Sobrino. Aber sie "verurteilt" ihn nicht. Warum?Warum? Warum überhaupt? Warum jetzt? So muss ernsthaft fragen, wer dieses Ereignis nicht auf eine Personalie reduzieren will - als ginge es hier einzig und allein um den 68-jährigen Jesuiten Jon Sobrino: Am 14. März, wurde eine "Notificatio" ("Erklärende Note") der Kongregation für die Glaubenslehre zum Werk des in El Salvador lehrenden systematischen Theologen veröffentlicht.Die Beanstandungen beziehen sich auf die beiden 1991 und 1999 erschienenen, in mehrere
Ein kleines, aber wichtiges Meditationsbuch von Karl Rahner wurde neu aufgelegt.Über "Alltägliche Dinge" dachte der Jesuit Karl Rahner 1964 in der von Hans Küng herausgegebenen Reihe "Theologische Meditationen" nach - ein Text von nicht einmal 30 Seiten. Die theologisch-spirituellen, allgemein verständlichen Miniaturen handeln "Von der Theologie des Alltags", "Vom Gehen", "Vom Sitzen", "Vom Sehen", "Vom Lachen", "Vom Essen" und "Vom Schlaf".Gnade erfahrenDen Abschluss macht einer der großartigsten Kurzaufsätze Rahners überhaupt: "Von der Erfahrung der Gnade im Alltag". Darin verdichtet
Mit Heinrich Harrer interniert, später Mutter Teresas Beichtvater: Spannend lesen sich die Lebenserinnerungen des Jesuiten Josef Neuner.Von den zur Zeit elf aus Vorarlberg stammenden Jesuiten ist er zweifellos - das wird selbst Georg Sporschill, der "Vater der Straßenkinder", einräumen - der weltweit prominenteste. Doch das ist ihm vermutlich ebenso egal wie der Umstand, dass er der älteste ist: Josef Neuner, Feldkircher des Jahrgangs 1908, Jesuit seit 80 Jahren und vielleicht erlebt er ja sogar sei-nen 100. Geburtstag.Der "indische Joseph"Seine Lebenserinnerungen, von Neuner 2003 in
Kirchliche Zensur verhinderte 1950 das Erscheinen seines Buches über Maria: nur eine der Entdeckungen im 9. Band der Karl Rahner-Werkausgabe.Wer im "Rahnerjahr 2004" (100. Geburtstag und 20. Todestag) den Grabgesang auf den Jesuiten-gelehrten meinte anstimmen zu sollen, seine Theologie für passé erklärte und in die Schublade "Theologiegeschichte" abschieben wollte, wird mit dem 9. Band seiner "Sämtlichen Werke" wieder einmal eines Besseren belehrt. Es gibt nämlich immer noch Unbekanntes, weil Unveröffentlichtes von Karl Rahner! Der vorliegende Band "Maria, Mutter des Herrn.
Mit 62 Millionen Gläubigen stellen die Katholiken in den USA weitaus die größte Einzelkonfession dar. Trotz der Missbrauchsaffären ist die katholische Kirche in Washington ein einflussreicher Lobbyist.Traditionsgemäß wählen Katholiken in den USA die Demokraten. Lange Zeit galten sie sogar als deren sicherste Wählerklientel. Heute zählen jedoch sie zur immer größer werdenden Gruppe von Wechselwählern. Nach wie vor jedoch gelten die Demokraten als die Garanten für soziale Gerechtigkeit und Sicherheit: Unvorstellbare 40 Prozent aller US-Amerikaner stehen ohne Sozialversicherung da.
Mit Siebenmeilenstiefeln durch die neuen Bände der Rahner-Gesamtausgabe.Elf Jahre nach seinem Tod hat die Karl-Rahner-Stiftung 1995 mit der Edition der "Sämtlichen Werke" (SW) Karl Rahners begonnen. Das Herausgeberkollektiv - Kardinal Karl Lehmann, Johann Baptist Metz, Karl-Heinz Neufeld, Albert Raffelt und Herbert Vorgrimler - steht gleicherweise für die Seriosität wie für die Qualität des Mammutunternehmens. Die Genannten waren in unterschiedlichen Schaffensphasen des Jesuitentheologen als dessen Assistenten oder Helfer tätig.Verkürzungen, Ausblendungen oder Umdeutungen sind Rahner
Vor 40 Jahren veröffentlichte Papst Johannes XXIII.seine Friedensenzyklika "Pacem in terris".Die damaligen Aussagen gegen die Lehre vom gerechten Krieg bilden auch für den heutigen Papst den Grundstock für seinen Widerstand gegen den Krieg.Von ihrer beklemmenden Eindringlichkeit haben die Worte - erst recht heute, in Zeiten des Krieges - nichts eingebüßt: "Darum widerstrebt es in unserem Zeitalter, das sich rühmt, Atomzeitalter zu sein, der Vernunft, den Krieg noch als das geeignete Mittel zur Wiederherstellung verletzter Rechte zu betrachten."Geschrieben wurden sie von einem, der auf
"Gaudet Mater Ecclesia" - "Mutter Kirche freut sich": Mit diesen Worten eröffnete Papst Johannes XXIII. vor 40 Jahren das Zweite Vatikanische Konzil. Für die katholische Kirche war der Aufbruch dieses Konzils das größte Ereignis des 20. Jahrhunderts - aus dessen Schatten ist sie bis heute nicht herausgetreten. Das Furche-Dossier geht zu den Geschehnissen von 1962 zurück (Seite 13, 15), lässt Österreichs bekanntesten "Konzilssohn" zu Wort kommen (Seite 14) und gibt auch kritischenStimmen (Seite 16, 17) Raum. Redaktionelle Gestaltung: Angelika Walser und Otto FriedrichVom Zweiten
Vor 50 Jahren fand in Wien der erste Katholikentag nach dem Krieg statt. Die eindrucksvolle Großmanifestation war Ausdruck entscheidender Weichenstellungen des österreichischen Katholizismus, die nach wie vor aktuell sind. Auch Hugo Rahners Katholikentagsrede zeugt davon.Ohne ihn wäre die geistige Erneuerung Österreichs der ersten Nachkriegsjahre nicht denkbar: Hugo Rahner (1900 bis 1968). Heute zählt der deutsche Jesuitenprofessor freilich zu den Vergessenen und steht im Schatten seines vier Jahre jüngeren Bruders Karl, der ihn um 16 Jahre überlebte und als Konzilstheologe weltweit
Ilse Aichinger, die österreichische Dichterin, die dieser Tage den 80. Geburtstag feierte, überlebte, obwohl "Halbjüdin", das Dritte Reich in Wien. Mitarbeiter der "Hilfsstelle für nichtarische Katholiken" waren für sie Lebensretter in einer todbringenden Zeit.Am Allerheiligentag ist sie geboren, vor achtzig Jahren: Ilse Aichinger, eine der Stillen der österreichischen Literatur, die in den "Literaturbetrieb" so gar nicht passt. Ihr Essay "Aufruf zum Misstrauen" von 1946 ist mir nie mehr aus dem Kopf gegangen, seitdem ich als Gymnasiast, angeleitet von einem wunderbaren Deutschlehrer,
Der laufende Seligsprechungsprozess brachte zu Tage, dass Mutter Teresa schwere seelische Krisen durchleiden musste.Am 5. September 2001, ihrem vierten Todestag, sprach P. Brian Kolodiejchuk, Postulator des Seligsprechungsverfahrens für Mutter Teresa (1910-97), in einem Interview mit Radio Vatikan davon, dass die 60 Jahre lang in den Slums von Kalkutta tätige Ordensfrau und Gründerin der "Missionarinnen der Nächstenliebe" schwere seelische Krisen durchlitten und jahrelang in einem Zustand "innerer Finsternis" gelebt habe.Zugleich wurden Aussagen des Erzbischofs von Kalkutta, Henry
Seit 2000 Jahren wird es gebetet: "Wer sich in das Vaterunser vertieft, versenkt sich in die Spiritualität Jesu, trinkt aus ihr wie aus einem Brunnen, aus dem Honig, Wein und Öl sprudeln. Wer aber davon getrunken hat, kann selbst zu einem Brunnen werden, an dem andere ihren Durst nach der Fülle des Lebens löschen", schreibt Klaus Egger, Bischofsvikar in Innsbruck, in seinem Buch "Das Vater unser".Bedauerlich, dass dieser Brunnen für manche versiegt ist. Von Kindheit an vertraut, Tausende Male gebetet, können die Worte Jesu im Laufe eines Lebens leer und schal werden - man spricht sie
Wer im Augenblick Bedenken anmeldet gegen die Methode dieser Ernennung, braucht entweder eine kugelsichere Weste oder einen starken Glauben. Denn diese Kritik wird allzu leicht als „Pflichtprotest” diffamiert. Kann heute ungültig sein, was gestern noch gegolten hat? Ist denn die an der Ortskirche vorbei geschehene ßischofsfindung wirklich ein Ruhmesblatt für eine Kirche, die den Gedanken der Transparenz (die sich mit Diskretion durchaus verträgt) und der Einbindung der sogenannten „Basis” in Angelegenheiten, die sie selbst betreffen, auf dem Papier hochschätzt, in der Praxis aber
Die Anregung liegt eineinhalb Jahre zurück. Bischof Reinhold Stecher dachte im Dezember 1995 in der Innsbrucker Frauen-Kopf-Klinik bei einem Wortgottesdienst mit anschließender Gedenkfeier für psychisch Kranke und Behinderte, die zwischen 1939 und 1945 Opfer der NS-Ideologie wurden, laut über ein Denkmal für Euthanasie-Opfer nach. Psychiatrie-Chef Hartmann Hinterhuber und Dozent Ullrich Meise griffen die Idee auf. Eine Bausteinaktion wurde ins Leben gerufen.Am 26. Juni konnte Stecher auf dem Innsbrucker Klinikareal ein Denk- und Mahnmal einweihen, das nach einer Originalvorlage von
Die Studie „Hörer des Wortes” gab dem 4. Band der „Sämtlichen Werke” Karl Rahners den Titel. Die Arbeiten des Theologen aus der Vorkriegs- und Kriegszeit liegen nun vor - als Dokument der Zeit und der Theologie.
Seit über vier Jahren sitze ich wöchentlich im Aussprachezimmer. „Ekklesiogene Neurosen” sind für mich kein leerer Begriff mehr, sondern konkrete Wirklichkeit. Es gibt sie, die Menschen, die durch Priester peinlichst ausgefragt, eingeschüchtert, verängstigt, zu seelischen Krüppeln gemacht wurden. Das sitzt tief und hinterläßt Narben. Da hilft dann eine einmalige verbale Streicheleinheit nicht.Vor dem Hintergrund solcher Erfahrungen wirkt die Frage reichlich rhetorisch: „Sind Gläubige gesünder?” Der Zeitschrift „Psychologie heute” ist sie in ihrer Juni-Ausgabe die
Die von den Politikern servierte Debatte um den Sonntag hat gezeigt, daß der Kirche in unserem Land die Themenführerschaft abhanden gekommen ist. „Soziales Profil zeigen" -das wollen auch Viktor Klima und Andreas Rudas für die SPÖ, nicht nur die Rischofskonferenz. Immerhin: Der Streit um denSonntag zeigt, daß die katholische Kirche bereit ist, Konflikte einzugehen, sobald es ums Heilige geht, und zwar quer durch die Parteienlandschaft. Die ÖVP sieht sich im Dilemma: die Wirtschaft drängt. Da muß „Ideologie", wie auch Christlich-Soziale den Sonntag. neuestens nennen,
Quer durch alle Bereiche der Wissenschaft und der Literatur kennen prominente Autorin-ne%_und Autoren dieses Schicksal: Ihre Werke sind manchmal mehr durch den Titel als durch den Inhalt bekannt. Oswald Spenglers „Untergang des Abendlandes" ging es nicht anders als Hans Sedlmayrs Kulturkritik „Verlust der Mitte" oder Robert Musils „Mann ohne Eigenschaften".Ob dieser Mammutroman wirklich von allen, die daraus zitieren, jemals vollständig gelesen wurde?Wen sollte es also wundern, daß auch theologische Publikationen von diesem Geschick nicht ausgenommen sind? Selbst einem
Ein editorisches Großereignis ist anzuzeigen: Ende Juni ist der erste Band der auf 32 Bände angelegten Gesamtausgabe der Werke des Jesuitentheologen Karl Bahner (1904-1984) ausgeliefert worden.
Zu den schönsten Osterevangelien zählt die Begegnung des Auferstandenen mit dem Apostel Thomas (Joh 20,19-31). Die Tradition hat Thomas den Beinamen „der Ungläubige" verpaßt und ihn zum Zweifler abgestempelt. Ein Jesuit geht diesen Etiketten nach - und ermuntert zur Nachdenklichkeit.
Am 16. November 1989 wurden auf dem Campus der Zentralamerikanischen Universität (UCA) in San Salvador sechs Jesuitenpatres und zwei Frauen von einer Eliteeinheit der Armee ermordet. In einem Brief an den damaligen Rektor der UCA, Ignacio Ellacu-ria SJ, sinniert ein Jesuit über den Begriff des Martyriums.
Vor dreißig Jahren eröffnete Papst Johannes XXIII. das Zweite Vatikanische Konzil. Zum Jahrestag dieses Ereignisses schreibt ein junger Jesuit einen Brief an den 1963 verstorbenen Pontifex.
Die Notiz stammt aus den sechziger Jahren und wurde im Nachlaß gefunden: „Sollte mir auf meinen Touren etwas zustoßen, bitte nicht zu Tal tragen, sondern an Ort und Stelle begraben; allerhöchstens am Friedhof in Asch, bei Abfaltersbach: Auf keinen Fall anderswo. F." Hat er etwas geahnt? Oder es sich so gewünscht? Jedenfalls: So geschah es. Am 15. August 1982 ist er zu einer Wanderung aufgebrochen und nicht mehr zurückgekommen. Erst neun Monate später wurde er, zugedeckt mit seinem Biwaksack, unter einem schützenden Stein entdeckt. Auf amtsärztliche Anweisung mußte er sofort