Noch sind Genossenschaften in der Praxis vom Kartellgesetz ausgenommen. Der Ansatz einer Neuregelung wird aber von vielen als Angriff auf eine soziale Idee gesehen.
Ende der 60er Jahre begannen zwei Institute in Wien etwa gleichzeitig mit dem Ausbau ihrer Tätigkeit im Bereich der Friedensforschung: das eher linksorientierte „Internationale Institut für den Frieden“ und das ehemalige Institut für Friedensforschung an der Kath.-theol. Fakultät der Universität Wien, in Fortführung heute der Verein „Universitätszentrum für Friedensforschung“. Im November 1971 kam es zu einem ersten Dialog- Symposium mit 19 Teilnehmern. Ende 1982 gab es die zehnte Veranstaltung dieser Art, diesmal in Florenz.Das Wort vom Dialog ist heute eine weithin anerkannte
Christliche Politik als Politik der Christen findet ihre Ausdrucksformen in der politischen Tätigkeit der Christen und in einem gemeinsamen Katholizismus.Die Kunst besteht nun darin, diesen politischen Katholizismus nicht parteipolitisch zu verengen, sondern auf diese gemeinsame Wertbasis in christlicher Verantwortung hinzuorientieren und diese Basis zu erhalten, wobei es denkbar und wünschbar ist, daß Katholiken zur Durchsetzung ihrer Wertüberzeugungen nicht auf eine Partei festgelegt sind.Ihre Mitwirkung im konkreten politischen Leben bringt also den Standpunkt der Kirche nicht zur
Bei den Völkern Europas wächst der Wille zum gemeinsamen Leben, bei aller Vielfalt der Kulturen, der gesellschaftlichen und politischen Wirklichkeiten. In dieser Lage kommt der Besinnung auf die geistigen Grundlagen und das historische Erbe, die diesen Völkern gemeinsam sind, eine besondere Bedeutung zu. Der christliche Glaube, die in ihm begründeten und geborgenen geistigen Werte waren eine einheitsstiftende Kraft, die Kirche hatte damit eine besondere europäische Sendung. Jüngste Erklärungen des bischöflichen und päpstlichen Lehramtes verweisen darauf. Wie geschichtsmächtig ist
Vor kurzem erschien in Moskau die Studie von O. I. Welitschko. Die Soziallehre des Katholizismus und die Arbeiterklasse in Österreich. Auf über 170 Seiten erweist sich der Verfasser, ein Mitarbeiter des „Instituts der internationalen Arbeiterbewegung“ der Akademie der Wissenschaften der UdSSR, als mit der Lage des österreichischen Katholizismus und der katholischen Soziallehre mitwenigen Ausnahmen bestens vertraut. Wie sieht ein sowjetischer Zeitgeschichtler die Lage der Kirche in Österreich nach 1945, ihr Verhältnis zur Politik und den politischen Parteien, überhaupt ihren
Der Sekretär der Internationalen Theologenkommission, Msgr. Philippe Delhaye, schrieb im „Osserva-tore Romano“ schon 1976, mehr als ein Jahr, bevor im August 1977 das. Dokument der Kommission „Menschliches Wohl und christliches Heil“ verabschiedet werden konnte, zu deren Entstehungsgeschichte: Schon in den ersten Tagen des Bestehens der Kommission, 1969, wäre ein Thema vorgeschlagen worden, das dann aber erst 1976 behandelt werden sollte und in seiner Formulierung lautete: „Die christliche Erlösung und der Aufstieg des Menschen.“ Hatte man ursprünglich das Thema ganz aus der
Die marxistische Klassenanalyse ist (vereinfacht gesagt) Produkt einer bestimmten Philosophie im Gewände von Soziologie und zurechtgebogenen empirischen Daten. Es waren mehr oder minder marxistisch beeinflußte europäische Sozialwissenschaftler, die am Beginn der sechziger Jahre das Klassenschema auf den Kolonialismus anwandten und in Anlehnung an Lenins Imperialismustheorie Abhängigkeitsstrukturen zwischen Nord und Süd analysierten. Das Begriffspaar von Abhängigkeit und Entwicklung (Emanzipation), von Unterdrückung und Befreiung war geboren. Alle Entwicklungspolitik müßte zuerst diese
„Sie können versichert sein, daß das amerikanische Volk und unsere Regierung unserer klaren Verpflichtung weiter nachkommen werden, die Respektierung der Menschenrechte nicht nur in unserem eigenen Land, sondern auch im Ausland zu fördern,“ schrieb Präsident Carter am 21. Jänner 1977 an Professor Sacharow. Gerade weil heute weltweit im Rechtsbewußtsein der Völker die Menschenrechtsidee immer wirksamer aufbricht, werden die „Dissidenten“ immer mehr, da wie dort diejenigen, die sich gegen Unrecht im politischen Gemeinwesen zur Wehr setzen und - wo dies die politische Ordnung in
„In Genf wurde heute nach zweimonatiger Pause die Abrüstungskonferenz wieder aufgenommen. Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion haben sich bereit erklärt, das Wettrüsten zu beenden. Der amerikanische Delegationsleiter Fisher verlas eine Botschaft von Präsident Carter, in der es unter anderem heißt: Es gebe nichts Wichtigeres für die Menschheit als Rüstungskontrolle und Rüstungsbeschränkung. Die Vereinigten Staaten würden alles tun, um dieses Ziel zu erreichen. Auch der sowjetische Botschafter Lichatschew sagte, die Sowjetunion sei bereit, selbst radikalsten Abrüstungsmaßnahmen zuzustimmen. Es gebe keine wichtigere Aufgabe als die Herstellung eines dauerhaften Friedens und die Beendigung des Wettrüstens.“ (ORF-Nachrichten vom 5. Juli)
Was hat die Seelsorge mit dem Sport zu tun? Hat da nicht eher der Psychologe als der Priester ein Wort mitzureden? Spitzensportler, Trainer, Psychologen und Theologen diskutierten darüber kürzlich vor der Christlichen Sportakademie im Bildungshaus Neuwaldegg, nachdem Univ.-Prof. Gi- selher Guttmann, selbst aktiver Sportler, über Methoden und Grundlagen der Sportpsychologie eingeleitet hatte.Die Diskussion stand von Haus aus unter dem Eindruck der wissenschaftsmethodischen Einschätzung der Sportpsychologie durch Prof. Guttmann und den Versuchen anderer Teilnehmer, den Spitzensport als
Österreichs außenpolitische Aktivitäten unter, b^sc^dsrer.Berücksichti., gung der durch Staatsvertrag und Neutralitätsgesetz vorgegebenen Rahmenbedingungen standen im Kreuzfeuer der Diskussion anläßlich der von Generalkonsul Dr. Bruno Buchwieser veranstalteten 3. Politischen Matinee im Wiener Europahaus. Der Diskussion stellten sich Außenminister Dr. Willibald Pahr und die Abgeordneten Dr. Franz Karasek (ÖVP) und Dr. Otto Scrinzi (FPÖ). Wie schwer die Subjektfrage, wer bei uns Außenpolitik mache, zu trennen war von der Frage, was heute überhaupt Außenpolitik vom Gegenstand her sei
Die Friedenssysteme, die heute politisch wirksam sind, kalkulieren als politisch bedeutsame Größe wohl Religionen und vor allem Großkirchen ein. Dazu gehört insbesondere die katholische Weltkirche, die noch dazu traditionell völkerrechtlichen Status hat Diese Weltkirche ist aber im System-Pluralismus des Friedens, im Pluralismus seiner Begriffsbestimmung und seiner Erhaltungsmöglichkeiten keineswegs eindeutig und überall gleich gefordert wie zu den Anfängen dieser Kirche unter der Pax Romana. Damals war sie zuerst gar keine politische Größe, suchte ihren Frieden, „den die Welt
Dem Autor geht es darum, das Phänomen des Heiligen Stuhls in seiner völkerrechtlichen Stellung zu erschließen. Seine Antwort lautet uniter Zitat der entscheidenden Sätze: „Der Heilige Stuhl ist Völker-rechtssuibjekt... unabhängig von (s)einem Territorium.“ Er „besitzt (derzeit) im internationalen Bereich eine Doppelrolle: er ist gleichzeitig geistlicher und weltlicher Souverän“ und erfüllt „selbst die Funktion einer internationalen Friedensinstitution“.Im Profalemansatz liegt der Völkerrechtler Köck der Meinung des Rezensenten nach richtig und aktuell. Darin liegt das
Die Warner vor der Krise kommen heute nicht zuletzt aus den Kreisen der Naturwissenschaftler. Sozialindikatoren werden aufgestellt, Lebensqualität wird gemessen. Prognosen werden an Hand von Weltmodellen für die •ganze Menschheit aufgestellt, diskutiert, verworfen .., Das Unbehagen steigt. Das Industriesystem, auch von einem Karl Marx überschwenglich gefeiert, hat mit dem technischen Fortschritt auch die ökologische Krise produziert. Der Aufstieg des weißen Mannes und seiner Kultur im Zeichen des Fortschritts hat auch die Schatten der Krisen immer länger werden lassen. Die
Bei der Synode der Bistümer in der BRD war die Stellungnahme zur Frage „Kirche und Arbeiterschaft” jüngst heiß umstritten. Das große Schuldbekenntnis — hauptsächlicher Verfasser war Oswald von Nell-Breuning — über das historische Versagen der Kirche in der Arbeiterfrage wurde in seiner Richtigkeit bezweifelt und dabei auf verdiente Männer in der katholischen Sozialbewegung hingewiesen, die ungenügend in Rechnung gestellt worden seien.
Als Pius XI. im Jahre 1922 die katholischen Laien zur „Teilnahme am hierarchischen Apostolat der Kirche“ aufrief, wurde dadurch die Katholische Aktion gleichsam von oben gegründet. Im weltkirchlichen Aspekt blieb es zweifelhaft, ob sie eine eigene Organisation darstellen sollte oder eine Zusammenfassung bisheriger Organisationen. Klar war der Wille des Papstes, dem schwindenden Einfluß der Kirche in der Gesellschaft durch die Gründung der Katholischen Aktion (KA) ein offizielles und organisiertes Laienapostolat der Kirche entgegenzustellen.
Kurzfristig verstärkt sich in letzter Zeit die Bereitschaft der sozialistischen Staaten Europas und natürlich der dort herrschenden kommunistischen Parteien, auf internationaler Ebene mit verschiedenen ihnen aufgeschlossen seheinenden Gruppen ins Gespräch zu kommen. Dabei spielen auch religiöse christliche Gruppen und die Kirchen eine Rolle. Grundsätzlich im Bild einer fortschrittlichen kommunistischen Gesellschaft als Anachronismus zwar abgelehnt, hat der Sowjetsozialismus doch immer den Kirchen eine gewisse Bewegungsfreiheit eingeräumt, solange sie versprachen, friedlicher internationaler Entwicklung zu dienen, und solange sie in der nur als Rechtsfiktion bestehenden Trennung von Staat und Partei innerstaatlich als Muster religiöser Toleranz des Staates (bei aktivem Kampf der Partei gegen den „Aberglauben“) erschienen. Kamen dabei manche Kirchenmänner des Ostens bei manchen westlichen Kreisen auch in ein Zwielicht des Kryptokommunismus, so konnte doch vieles für die Kirche und ihr Überleben gerettet, konnten Fäden persönlicher Begegnung zwischen Ost und West erhalten werden.
Vor kurzem konnte man im österreichischen Fernsehen einen französischen Film sehen, der (ursprünglich für das französische Fernsehen gedreht) dann nur — allerdings mit großem Erfolg in den Kinos laufen durfte. Es handelt sich um den Bericht über die Situation nach dem Waffenstillstand zwischen Frankreich und Deutschland in der französischen Stadt Clermont-Ferrand. Darin wird deutlich, wie der Großteil der Bevölkerung passiv und teilnahmslos blieb gegenüber dem Geschick Frankreichs nach seiner Niederlage gegen Deutschland und nur einige Wenige aktiv im Untergrund zum Kampf gegen die nazistischen Sieger bereit waren. Heldenmut, Bekenntnis, Kampf für Ideale ist offensichtlich nicht jedermanns Sache, i
Der Krieg ist nie ein gerechtes Mittel der Politik. Auch kann der Krieg an sich nicht „gerecht“ genannt werden. Nur insoferne der Krieg ein letztes Mittel der Notwehr eines in einem Staat geeinten Volkes ist, kann diese Notwehr berechtigt sein und damit als gerecht bezeichnet werden. Man sollte daher viel besser statt dem „gerechten Krieg“ von gerechter Verteidigung sprechen.Realistisch, müssen wir selbst Im Zeitalter der Atomwaffen bleiben. Es gibt Mächte und Gewalten in der Welt oder kann sie geben, die — würden sie nicht durch Abschrek-kung zurückgehalten — eine totale