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... sollst du Menschen fischen

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... Könntest Du, ja Ihr alle, einmal Korea sehen! Dieser Advent, den es hier gibt, dieses Warten der Menschen auf die frohe Botschaft! . . .

Da will ich Dir heute noch von einem koreanischen Priester erzählen, der heuer geweiht wurde. Er heißt Paulus Ree, er ist ein spätberufener Priester — 35 Jahre alt. Als ersten Posten bekam er als Missionsstation die Insel Ullung Do zugewiesen. Es gibt bereits 1500 Katholiken auf dieser Insel, aber der Bischof hatte bis jetzt keinen Priester, um ihn dorthin zu senden. Aber immer wieder kamen die Fischersleute von dort und bettelten um einen Priester. Auf dieser Insel leben rund 17.000 Menschen, aber sie sind zum Großteil noch ärmer als die Menschen hier in Taegu. Als nun der vom Bischof geschickte Priester dort ankam, fand er in der kleinen Stadt nur eine verfallene Hütte vor, durch deren Dach es regnete. So mußte er dort auf das allerprimitivste anfangen, um die heilige Messe feiern zu körnen ... Denke Dir, auf dieser Insel wird nun die Jungschar der Diözesen Bozen und Meran mit dem Sternsingergeld eine Kirche bauen, die erste katholische Kirche. Du kannst Dir denken, wie froh der Bischof und auch dieser Priester darüber sind.

Aber auf dieser Insel gibt es noch weitere 15 Missionsstationen, die derselbe Priester zu betreuen hat. Stundenlang muß er auf verwachsenen Pfaden wie im Urwald von einem Dorf zum anderen gehen, denn diese Insel ist zu gebirgig, um Straßen bauen zu können Noch dazu war diese Insel früher ein Vulkan, und deshalb gibt es viele Erdrutsche. Wenn es regnet, ist es zu gefährlich, diese Wege zu machen. So kann dieser Priester in der Regenzeit oft wochenlang überhaupt nicht in die anderen Missionsstationen kommen.. Im Winter gibt es hingegen wieder so viel Schnee, daß ein Fußmarsch unmöglich ist. Es gibt nur einen Ausweg: ein Motorboot.

Als uns der Priester das erzählte, sagten wir uns: Wir müssen irgendwie das Geld für dieses Motorboot zusammenbetteln. So sind wir nun daran, Leute zu suchen, die wirklich verstehen, wie wichtig dieses Motorboot für die Ausbreitung des Glaubens auf dieser Insel ist. So dachte ich — meinst Du nicht? —, ob die Theologen nicht auch ein wenig beisteuern könnten zur Anschaffung dieses Bootes. Wenn es auch nicht viel ist, was Theologen geben körnen, so kommt doch immer etwas zusammen, wenn viele zusammensparen. Und wenn dieser Priester das Boot bekommen kann, so heißt das, daß er sich mindestens diese anstrengenden Fußmärsche ersparen kann und in dieser Zeit Menschen unterrichten kann. Denn zur Zeit gibt es dort ungefähr 600 Katechumenen .. .

Diese Zeilen sind einem Schreiben der Missionshelferin Maria Heissenberger, die derzeit in Taegu, Korea, arbeitet, an ihren Bruder, den in Wien studierenden Theologen Josef Heissenberger, entnommen. Der spontane Anruf, der sich an die priester- liohen Brüder des Missionärs-richtet, hat bereits ein Echo im Seminar und darüber hinaus gefunden. Aber es wäre denkbar, daß es auch andere Katholiken, Priester wie Laien, gibt, die hier mithelfen möchten. ihnen sei die Nummer des Postscheckkontos (Josef Heißenberger) Nummer 149.170 zur Kenntnis gebracht.

Der letzte Band der Akten zur Vorbereitung des Konzils, die in vier Teilen zusaminengefaBt sind, wurde nun vom Sekretär der Zentralkommission zur Vorbereitung des Zweiten Vatikanischen Konzils, Msgr. Pericle Felici, dem Heiligen Vater überreicht. Der erste Teil enthält die Ansprache des Papstes und das Motu proprio, in denen das Konzil angekündigt wurde. Die drei weiteren Teile, die vorläufig geheim bleiben, ent halten die Vorschläge der Bischöfe, die Anregungen der Kurie und die Empfehlungen der katholischen Universitäten zum Konzil. Als eine weitere wichtige Aktensammlung zur Vorbereitung des Konzils werden zu einem späteren Zeitpunkt auch die Vorschläge, die von den Vorbereitenden Konzilskommissionen ausgearbeitet werden, in Druck erscheinen. Die Vorschläge sollen, wie m Rom erwartet wird, bis August fertiggestellt sein.

Mit Billigung seiner kirchlichen Obrigkeit betrat erstmals seit zwei Jahrhunderten ein katholischer Priester eine Freimaurerloge in Frankreich und hielt dort vor einem aus Freimaurern bestehenden Publikum die Gegenrede zum Thema „Atheismus“. Die Aufforderung zu dem Streitgespräch kam von einem Freimaurer. Der Prediger ist der berühmte französische Jesuitenpater Michel Riquet, langjähriger Dom- und Fastenprediger in der Kathedrale Notre-Dame in Paris.

Univ.-Prof. Karl Rahner, Dogmatikprofessor der theologischen Fakultät der Universität Innsbruck, ist — wie vor kurzem offiziell bekanntgegeben wurde — zum Konsultor der Konzilskommission für die Disziplin der Sakramente ernannt worden.

Zwei Themen werden innerhalb der schwedischen Staatskirche gegenwärtig erbittert diskutiert: die Frage, ob man alkoholfreien Wein für das Abendmahl anwenden sollte, und das hygienische Problem, das aus " der gemeitfSaftiėn BŽ- nutjzung des Abendmahlskelches durch die Gemeinde entsteht. Eine Bischofsversammlung im Herbst wandte sich zunächst strikt gegen die Neuordnung des Abendmahls, mußte jedoch auf vielfältigen Druck hin wenigstens erklären, daß man einen vermehrten Gebrauch von „besonders alkoholschwachen Leichtweinen“ unterstützen werde. In einem Gutachten teilte das staatliche Gesundheitsministerium mit, daß es mit Sicherheit nicht ganz zu vermeiden ist, daß ansteckende Krankheiten durch die gemeinsame Benutzung des Abendmahlskelches durch die Gemeinde von Person zu Person übertragen werden können. Die staatliche Behörde teilt damit die Auffassung der kommunalen Behörde und empfiehlt die Benutzung von einzelnen Kelchen. Ohne Zweifel wirft dies schwerwiegende Probleme für die Abendmahlshandlung auf, man fürchtet vor allem, daß das verbindende Element der sakralen Handlung darunter leiden könnte. Gegenwärtig erwartet man in Schweden mit großer Spannung die Entscheidung der Bischofsversammlung.

Für eine moralische Rehabilitierung des ermordeten kongolesischen Ministerpräsidenten Patrice Lumumba hat sich der Schweizer Missionsbischof Joachim Ammann OSB. eingesetzt. Bischof Ammann, der 25 Jahre in Afrika wirkte, nannte auf einem Vortragsabend in Papenburg in Westdeutschland Lumumba einen guten Christen, der in seinem berechtigten Streben nach Freiheit für den Kongo nur gewisse Grenzen überschritten habe. Nach Angaben von Bischof Ammann war der Ermordete ein getaufter katholischer Christ, der weder von der Kirche abgefallen noch Kommunist geworden sei. Der Titularbischof führte den ungezügelten Freiheitsdrang des kongolesischen Ministerpräsidenten auf Erlebnisse im Elternhaus zurück. Die Eltern Lumumbas seien Opfer der „Leo- poldinischen Kolonisierungsmethoden“ gewesen. Sie hätten zu den Kongolesen gehört, die — an Ketten geschmiedet — zum Gummizapfen in den Wald getrieben worden seien. Vor diesem Hintergrund müsse man das Verhalten des Politikers Lumumba sehen.

Nach langen Auseinandersetzungen und den Vorarbeiten einer eigens eingesetzten Regierungskommission ist in Frankreich eine gesetzliche Regelung für das freie Schulwesen zustande gekommen. Das Gesetz legt in seinem Artikel 1 fest, daß der Staat die Freiheit des Unterrichts garantiert. Zum erstenmal wird dadurch in Frankreich mit einem Gesetzestext das Prinzip der Unterrichtsfreiheit gewährleistet.

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