MermaidsDontCry. - © Filmladen

„Mermaids Don’t Cry“: Eine Flosse gegen den Weltschmerz

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Regisseurin Franziska Pflaum gelingt eine liebevoll angerichtete Geschichte um Trivialität und Seelentiefe. Ein Glücksfall von einem österreichischen Debütfilm, angesiedelt im fantasievollen Reich ersehnter Meerjungfrauflossen.

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Regisseurin Franziska Pflaum gelingt eine liebevoll angerichtete Geschichte um Trivialität und Seelentiefe. Ein Glücksfall von einem österreichischen Debütfilm, angesiedelt im fantasievollen Reich ersehnter Meerjungfrauflossen.

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Es gibt Filme, die sind zu schön, um wahr zu sein. „Mermaids Don’t Cry“ von der 1987 in Wien geborenen Franziska Pflaum ist so ein Film. Und besonders weil er ein Debütfilm ist, fühlt sich das mit dem Schönen und dem Wahren noch einmal um eine Ecke schöner an. Das Kino ist in Pflaums Verständnis eine Projektionsfläche für Fantasien, die von einer Realität gebrochen wird, die die Träume vorerst zum Bersten bringt. Aber es ist die Melange aus Weltschmerz und Hoffnung, die Pflaum so geistreich wie ungeniert einem staunenden Publikum reicht.

Im Mittelpunkt steht die Supermarktkassierin Annika (Stefanie Reinsperger), die von einer Meerjungfrauenflosse träumt. Das Eintauchen ins Meer macht sie, die mit ihrem Äußeren ziemlich zu kämpfen hat, schwerelos, ihr Tagtraum endet allerdings jäh im nicht vorhandenen Budget von 2458,90 Euro, die ihre Wunschflosse kostet. Aber dieser Lebenstraum lässt sie einfach nicht los, sie will versuchen, allen Widerständen zum Trotz an eine solche Flosse zu kommen. Schließlich will sie der eigene Herr (oder: die eigene Frau) in ihrem Leben sein, sie bleibt auch in schwierigen Situationen stets selbstbewusst.

Körperliche Behinderungen

Ihre Leibesfülle gereicht ihr in allen möglichen Situationen zum Nachteil, das demotiviert sie aber nicht. Als ihr Vater (gespielt von Karl Fischer) auftaucht, mimt er einen Behinderten im Rollstuhl, obwohl er gar nicht behindert ist. Ihre kesse Nachbarin und Arbeitskollegin (Julia Franz Richter) parkt ihre Kinder lieber bei ihr, um reihenweise Typen abzuschleppen. Und dann ist da noch ihre höchst esoterisch angehauchte Chefin im Supermarkt, die Annikas Bitte um einen Vorschuss eiskalt ablehnt – obwohl: Das war bestimmt nicht das letzte Wort in dieser Causa!

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