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Ideen von heute -Erfolge von morgen

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österreichische Betrieoe haben auch in dieSfem Jahr wieder eine Reihe von beachtlichen Exporterfoigen aufzuweisen - ob es sich um Meßgeräte für die US-Weitraumforschung handelt, um elektrische Einrichtungen für ungarische Großhotels, um Rohrzubehör für die Nordseebohrinsel, um ein vollautomatlsiertes Ziegelwerk für Tunesien oder um Elek-troanlagen, die für Straßentunnels in Hongkong benötigt werden.

Diese positive Bilanz, zahlenmäßig belegt durch eine zehnprozentige Steigerung des Exportwertes auch in den ersten acht Monaten 1981, steht jedoch im krassen Widerspruch zu der Situation auf dem heimischen Markt. Zwar stiegen die Importe in diesem Jahr weniger stark, machten aber immer noch um fast 60 Milliar

den Schilling mehr als die Exporte aus. Ein ähnlich hohes AuBenhandels-passivum wie Im Vorjahr, mit an die 90 Milliarden, ist daher auch für 1981 zu befürchten.

Es kann also sicher nicht von übertriebenem Patriotismus die Rede sein, wenn sich Wirtschaft, Regierung und Arbeitnehmervertreter für die Förderung des Inlandsabsatzes österreichischer Erzeugnisse einsetzen. Ein Land kann nicht auf Dauer mehr Geld im Ausland ausgeben, als es dort verdient.

Sicherheit der Arbeitsplätze und Einkommen ist nur gewährleistet, wenn Ein- und Ausfuhr von Produkten und Dienstleistungen einigermaßen ausgeglichen sind. Österreich kann nur dann einen gewissen Wohlstand für alle Berufs- und Wirtschaftszweige sichern, wenn nicht zu viele Arbeitsplätze und zuviel Kaufkraft in das Ausland abwandern.

Kontinuierliche Information und werbemäßige Initiativen zur Förderung des Inlandsabsatzes österreichischer Erzeugnisse, wie sie etwa über die sozialpartnerschaftlich ausgerichtete Vereinigung „Made In Austria" laufen, haben ihren Höhepunkt in den „Österrelch-Wocheri", die seit etwa zwanzig Jahren jeweils Ende Oktober, um den Nationalfeiertag, von der Bundeswirtschaftskammer veranstaltet und von Ihrem Wlrtschaftsförde-" rungsinstitut organisiert werden.

Kinoinformationen, Ausstellungen, Vorträge von Handelsdelegierten an den Schulen, massive Hinweise in den österreichischen Handels- und Fremdenverkehrsbetrieben, Lehrlings- und Aufsatzwettbewerbe zählen zu den wichtigen Trägern der Veranstaltung. Auch über Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen werden die Österreicher verstärkt auf die Vorteile österreichischer Produkte hingewiesen und auf die Unterscheidungsfähigkeit zwischen in- und ausländischer Ware angesprochen. Es hat sich gezeigt, daß hier noch viele Vorstellungen zu korrigieren sind. Umfragen haben etwa ergeben, daß manche österreichische Erfolgsmarken ausländischen Erzeugern zugeordnet werden.

Neben dem zentralen Slogan „Kauft österreichische Qualität" beleuchtet jeweils ein spezielles Motto das aktuelle Anliegen der „Österreich-Woche". In diesem Jahr wurde das Thema „Ideen von heute - Erfolge von morgen" gewählt.

Ideenreichtum bietet neben Qualitätsbewußtsein für die überwiegende Zahl der österreichischen Produzenten die Chance, auch gegenüber ausländischen Finanzriesen und Seriengiganten erfolgreich zu sein. Eine originelle Neuheit, eine gekonnt realisierte Innovation überzeugen auch jene, die alles haben oder fest entschlossen sind, das Budget auf Spar

flamme zu trimmen. Als Kaufmotivation wirkt etwa, daß das Neue dazu beiträgt, das Leben angenehmer zu gestalten, die Arbeit rationeller abzuwik-keln, die Umgebung zu verschönern oder daß es ein sparsameres Wirtschaften erlaubt.

Ein Stimulans, individuell Innovation zu betreiben, ist dieses Mal mit in das Programm der „Österreich-Woche" eingebaut. Als besonderes Versuchsfeld wurde der Wohnbereich -

da für jeden aktuell und überschaubar-gewählt. „Mit Ideen besser wohnen" lautet das Thema des Ideenwettbewerbes, den das Wirtschaftsförde-rungsinstltut der Bundeskammer gemeinsam mit Ö3 ausgeschrieben hat.

Dabei soll jeder Österreicher in seiner Kreativität und Erfinderfreude angesprochen und aktiviert werden. Schließlich waren seit jeher neben der unternehmerischen Innovation auch die Ideen von einzelnen für Lebensqualität und wirtsctiaftllche Erfolge unseres Landes maßgebend. Dieser Ideenreichtum der Österreicher zur Findung von neuen Produkten und Verfahren wird in Zukunft wichtiger werden.

Der Wohnbereich, wo Probleme ja hautnah empfunden werden, soll Jugend und Erwachsene gleichermaßen anregen, auch durch kleine Ideen etwas zu verbessern, um Zeit und Energie zu sparen, das Wohnen angenehmer und problemloser oder das Zusammenleben menschlicher zu machen.

Alle von einer Jury ausgewählten guten Ideen werden In das „Buch der Ideen" aufgenommen, das vielleicht ebenso interessant wie das begehrte „Buch der Rekorde" werden könnte-Wer ins „Buch der Ideen" kommt, erhält darüber eine Urkunde. Zusätzlich werden die interessantesten Ideen in Sendungen von Ö3 der Öffentlichkeit vorgestellt. Einsender besonders entwicklungsfähiger Vorschlage erhalten die Chance, ihre Ideen mit Hilfe der Handelskammer und gemeinsam mit

Unternehmen weiterzuentwickeln. Die Einsender der zwölf Ideen, die von der Jury als beste bezeichnet werden, erhalten zusätzlich den Goldenen Ring mit einem Austria-A.

Teilnahmescheine sind ab sofort in Trafiken. In den Wlrtschaftsförderungsinstituten der Handelskammer und in den ORF-Studios erhältlich. Einsendeschluß: 30. November 1981.

So wird ganz besonders die persönlichkeitsbetonte, kreative Seite des Österreichers angesprochen, die nicht nur In der Leistungskraft der österreichischen Wirtschaft, sondern auch in der Verkaufsargumentation zum Tragen kommt. Individualität, Ideenreichtum, hohe Qualität und bestes Service sind schließlich jene positiven Eigenschaften, die Österreicher - wie Befragungen ergaben - am öftesten den heimischen Produkten zuordnen. Diesen guten Ruf der österreichischen Waren noch mehr von der abstrakten Überlegung in eine aktive Kaufhaltung umzusetzen, ist wesentliches Anliegen der Österreich-Woche.

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