Glühbirne Aufklärung - © Foto: iStock/xxmmxx

Wissenschaftsskepsis: Umsichtiger Gegenangriff

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Was heißt eigentlich Wissenschaftsskepis und wie soll man mit ihr umgehen? Drei preisgekrönte Essays verschaffen dazu einen exzellenten Überblick.

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Was heißt eigentlich Wissenschaftsskepis und wie soll man mit ihr umgehen? Drei preisgekrönte Essays verschaffen dazu einen exzellenten Überblick.

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Ein blinder Wanderer möchte den Fluss jenseits des Waldes erreichen. Er muss versuchen, Wege zwischen den Bäumen zu finden. Das bedeutet für ihn, aus der schmerzhaften Erfahrung zu lernen und jedes Mal, wenn sein Körper gegen einen Baum stößt, die Landkarte im Kopf zu aktualisieren: hier ein Hindernis, dort ist der Weg frei. Seine wachsende Kenntnis wird ihn schließlich befähigen, immer sicherer, reibungsloser und somit besser durch den Wald zu kommen. Seine geistige Landkarte wird mit der Zeit „viabel“, das heißt sie passt zunehmend in den „wirklichen“ Wald – auch wenn der blinde Wanderer seine vielfältige Umwelt sonst weder erfassen noch beschreiben kann.

Das Beispiel aus dem Konstruktivismus zeigt, was Wissenschaft macht und warum wir sie so dringend brauchen: Sie beschreibt nicht unbedingt alle Dimensionen der Wirklichkeit; aber sie ist sehr effektiv, um Landkarten zu zeichnen, Wege zu finden und somit Ziele zu erreichen. Und vor allem dazu beizutragen, schmerzhafte Erfahrungen zu vermeiden. In dem blinden Wanderer lässt sich heute leicht die Menschheit sehen, die versuchen muss, globale Krisen wie die Erderhitzung, das Artensterben oder vielleicht eine weitere Pandemie zu bewältigen. Ohne den Kompass der Wissenschaft würde der Wald zu einem hoffnungslosen Irrgarten voller Qualen und Schmerzen.

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