Kunstblut und Eskalation
Ein Aktivist schüttet Kunstblut in Richtung der Verfassungsministerin und des Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, in Wien-Leopoldtstadt wird das Geschäft eines jüdischen Besitzers beschmiert. Über eine entglittene Debatte.
Ein Aktivist schüttet Kunstblut in Richtung der Verfassungsministerin und des Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, in Wien-Leopoldtstadt wird das Geschäft eines jüdischen Besitzers beschmiert. Über eine entglittene Debatte.
Es war ein erschütterndes Sinnbild, das sich letzten Montag vor der Akademie der Wissenschaften in der Wiener Innenstadt offenbarte: Während sich im Inneren die „European Conference on Antisemitism“ gerade der dramatisch angestiegenen Anzahl antisemitischer Vorfälle seit dem 7. Oktober widmete, entgingen Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) und der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, davor nur knapp einer Attacke. Ein Aktivist hatte Kunstblut in ihre Richtung geschüttet, um gegen die „Normalisierung eines Völkermordes“ in Gaza zu protestieren.