"Allianz für den freien Sonntag"

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Die Delegierten bestärken die Bischöfe und die kirchlichen Vertreter, ihr Engagement in der "Allianz für den Sonntag" zu intensivieren und den politischen Druck gemeinsam mit betroffenen gesellschaftlichen Gruppen (wie Kultur, Sport, Gewerkschaft, Arbeitgeber, Hilfsorganisationen) zu erhöhen ..."

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Die Delegierten bestärken die Bischöfe und die kirchlichen Vertreter, ihr Engagement in der "Allianz für den Sonntag" zu intensivieren und den politischen Druck gemeinsam mit betroffenen gesellschaftlichen Gruppen (wie Kultur, Sport, Gewerkschaft, Arbeitgeber, Hilfsorganisationen) zu erhöhen ..."

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Von diesem - einstimmigen - Votum der 261 Delegierten zum "Dialog für Österreich" am 26. Oktober 1998 dauerte es zwei Jahre, bis am 9. Oktober 2000 im Beisein des Linzer Bischofs Maximilian Aichern in Salzburg die "Allianz für den freien Sonntag" gegründet wurde. An der Gründungsversammlung nahmen sowohl Vertreter der Diözesen, als auch des Österreichischen Gewerkschaftsbundes teil. Ziel der "Allianz" ist es, sich auf möglichst breiter Basis für den Erhalt des freien Sonntags und der nationalen Feiertage (kirchliche und staatliche) einzusetzen. ofri Allianz für den freien Sonntag Österreich - Grundsatzprogramm Sonn- und Feiertage stellen für alle Menschen in unserer Gesellschaft, insbesonders für Gruppierungen, die im kulturellen, religiösen, sportlichen, sozialen oder politischen Bereich tätig sind, einen unverzichtbaren Wert dar.

Die Ausweitung der Sonn- und Feiertagsarbeit in gesellschaftlich nicht notwendige Bereiche bedeutet einen gravierenden Einschnitt in das Gefüge der Gesellschaft: Die Deregulierung der Arbeitszeit, der Zugriff auf Sonntag und Feiertage und das Ausdehnen der Wochenendarbeit in allen Ländern Europas zeigen, wie mächtig Wirtschaftsinteressen in das Leben der Menschen und in die Gesellschaft eingreifen.

Menschen sollen mit ihrer Erwerbsarbeit rund um die Uhr verfügbar sein, jederzeit einsetzbar im Handel und Tourismus, in industriellen Produktionsprozessen, und in den verschiedensten Dienstleistungen. Diese Entwicklung reduziert den Menschen auf Arbeits-und Kaufkraft.

Gerade der gemeinsame arbeitsfreie Sonntag ist ein Zeichen, dass der Mensch mehr ist als Arbeitskraft und Konsument.

Der Sonntag * ist in unserer Gesellschaft der regelmäßige gemeinsame freie Tag, * ein Tag der Muße und Erholung * ein Tag der Begegnung, der Familie und der Gemeinschaft, * ein Tag der Besinnung, des Gottesdienstes und des Feierns * und ein Tag vielfältigen Engagements ausserhalb von Erwerbsarbeit und Konsum.

Daraus ergibt sich das Engagement für die freien Sonn- und Feiertage als kulturelle, religiöse, soziale und politische Herausforderung.

Die Allianz stellt für den freien Sonntag folgende Forderungen: 1. Die Sonntags- und Feiertagsruhe muss generell gesetzlich geschützt bleiben.

2. Die bestehenden Ausnahmen nach dem Arbeitsruhegesetz sind laufend auf ihre Notwendigkeit zu überprüfen. Für Ausnahmeregelungen zur Sonn- und Feiertagsarbeit muss es kollektivvertragliche Rahmenbedingungen geben.

3. Sonn- und Feiertagsarbeit muss Ausnahme bleiben und einen höheren Preis haben als Normalarbeitszeit. Für diejenigen, die solche Arbeit im Dienst der Mitmenschen leisten, muss es eine angemessene Entlohnung und Ersatzfreizeit geben.

4. Gesetze, die ein Durchbrechen der Sonn und Feiertagsarbeit erlauben, müssen geändert werden, damit der schleichenden Ausweitung der Sonntagsarbeit vorgebeugt werden kann; Kontrolle und Sicherung der Sonn- und Feiertagsruhe müssen garantiert sein.

5. Die Sonn- und Feiertagsruhe muss in Österreich, auf Bundes- und Landesebene, verfassungsrechtlich verankert werden.

6. Seitens der EU müssen der arbeitsfreie Sonntag geschützt und die gesetzlichen Feiertage der einzelnen Mitgliedsstaaten - als Ausdruck der kulturellen und religiösen Identität - respektiert werden.

Die Mitglieder der Allianz verpflichten sich zu einem intensiven, bewusstseinsbildenden und politischen Engagement zum Schutz der freien Sonn- und Feiertage.

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