Kurz-im-Parlament_©LP-2 - © Filmladen

Sebastian Kurz – zwei Narrative

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Anfang September machte „Kurz – Der Film“ politisch Furore. Nun kommt der Gegenentwurf „Projekt Ballhausplatz“ ins Kino. Beide mehr ein Fall für den Medienbeobachter, nicht den Filmkritiker.

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Anfang September machte „Kurz – Der Film“ politisch Furore. Nun kommt der Gegenentwurf „Projekt Ballhausplatz“ ins Kino. Beide mehr ein Fall für den Medienbeobachter, nicht den Filmkritiker.

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Bekanntlich ist österreichischer Film, verglichen mit der Größe des Landes und der filmwirtschaftlichen Möglichkeiten, auch international weit mehr als eine Quan­ti­té né­g­li­gea­ble. Natürlich wäre auf diesem Hintergrund auch genug Stoff für eine dokumentarisch-künstlerische Auseinandersetzung mit der Person und dem bisherigen Wirken des Sebastian Kurz, des bekanntlich jüngsten Ex-Bundeskanzlers der Zweiten Republik, zu finden.

Bekanntlich sind nun zwei derartige Filme im Kino – das überraschende und überraschend groß gepushte Opus „Kurz – Der Film“ von Sascha Köllnreitner und das schon lang angekündigte „Projekt Ballhausplatz“ von Kurt Langbein, das ab Freitag in den heimischen
Lichtspieltheatern zu sehen ist.

Es ist schwer bis unmöglich, zu versuchen, beiden Filmen vorwiegend unter filmkritischen Kriterien gerecht zu werden. Denn der Hype, den „Kurz – Der Film“ Anfang des Monats mit einer an den Aufstieg des Sebastian Kurz an die Partei- und Regierungsspitze gemahnenden PR-Strategie hervorrief, ruft viel eher den Medienbeobachter als den Filmkritiker aufs Tapet. Genial, so lässt sich zusammenfassen, wie eine gefilmte Hommage so in der Öffentlichkeit platziert wird, dass maximale Aufmerksamkeit in einer diesbezüg­lichen Ökonomie erreicht wurde.

Der Protagonist darf in „Kurz – Der Film“ weitgehend unwidersprochen seine Sicht der Dinge preisgeben – dass sein Aufstieg jedenfalls keinesfalls von langer Hand vorbereitet war, dass er einfach etwas weniger Staat hätte haben wollen, dass die Vorwürfe, die zu seinem Sturz geführt hatten, nicht stimmen und dass er seinen Businesspartner Peter Thiel als interessante Persönlichkeit in München kennengelernt habe etc.

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