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Im Brennpunkt…

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ABSCHIED VON HOCHWÜRDEN. Von Josef O. Zöller. Seelsorger der Zukunft. Frankfurt a. Main, 1969. Verlag Josef Knecht S 120.—.

Josef Othmar Zöller ist Laie, Journalist, Kommentator am Bayerischen Rundfunk. Er ist außerdem ein aktives Mitglied seiner Pfarre im Pfarrgemeinderat. Der Titel seines vorliegenden Buches klingt aufreizend, der Inhalt aber wirkt um so wohltuender. Wird doch heute über die Priesterfrage »soviel geredet und geschrieben, selten ohne Einseitigkeit und atfektgeladener Polemik. Im vorliegenden Buch aber schreibt ein Ląie ohne jede Parteilichkeit mit Ruhe und Gelassenheit, mit dem Thema vertraut. Die Zitate des Autors beweisen, daß er nicht bloß eine subjektive Ansicht wiedergeben will, sondern daß er sieh ein sachliches und objektives Bild von der Situation des Priesters in der heutigen Zeit gemacht hat.

Es werden alle Seiten der Krise im heutigen Priesterleben ungeschminkt, aber ohne jede Übertreibung aufgezeigt. Weil der Autor die Dinge so ruhig und klar sieht, vermag er sie auch leicht verständlich darzustellen. Die Lektüre des Buches ist trotz der schwierigen Probleme, die es behandelt, leicht und angenehm.

Ausgehend von den bestehenden Statistiken der BundesrepublikDeutschland, zeigt der Autor nüchtern das Problem des Priestermangels. Er fährt fort mit der Schilderung des Milieus, in dem der Priester von heute lebt, indem er aufzeigt, wie gering der Prozentsatz derer ist, die von der Seelsorge noch erreicht werden. Anschließend daran wird die geänderte soziale Stellung des Priesters betrachtet, wobei der Autor feststellt, daß man in der kirchlichen Führung bisher kaum imstande war, dieser neuen Situation sich anzupassen.

In den folgenden Kapiteln wird vor allem konkret und nüchtern aufgezeigt, daß die soziale Stellung des Priesters in den vergangenen Jahrhunderten darauf beruhte. daß er auch Kulturträger war. Diese Aufgabe ist ihm heute weitgehend abgenommen und er muß sich auf seine eigentliche Aufgabe besinnen, eine Umstellung, die infolge der Priesterbildung und der vorhandenen Leitbilder nicht sehr leicht ist. Schließlich und endlich kommt der Autor auf persönliche Probleme des Priesters zu sprechen, die das Verhältnis Priester- Bischof, die Frage des Zölibats und das Problem der Pfarrseelsorge behandeln.

Mit einem futurologischen Kapitel über die Kirche im Jahr 2000 schließt der Autor seine Betrachtungen. Es behandelt vor allem das Problem Priester-Laie in der Zukunft und zeigt, wie ausunserer gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklung notwendig folgt, daß die Laienaktivität in der Kirche immer breiteren Raum einnehmen wird.

A. Schrott

DIE WELT ALS SCHÖPFUNG GOTTES. Von Leo Scheff- czy k. Aschaffenburg: Pattloch 1968. 208 Seiten. (= Der Christ in der Welt. Reihe V, Bd 3 alb.)

Der Münchener Dogmatiker versucht im Rahmen einer theologischen Enzyklopädie für weite Kreise nach der vom Konzil empfohlenen Methode in drei Teilen eine Theologie der Schöpfung vorzulegen: 1. Die biblische Schöpfungslehre. — 2. Die Schöpfungslehre der theologischen Tradition und der kirchlichen Lehrdokumente. — 3. Der eigentliche systematische Entwurf einer Theologie der Schöpfung. In einer unkomplizierten Diktion und mit profunder Beherrschung des Stoffes wird eine Schöpfungstheologie dargeboten, die zwar manchmal schwierige Fragen einer allzu harmonischen Lösung zuführt (zum Beispiel die theologisch schwierigen Fragen der Erbsünde), aber sich wohl tuend von den üblichen Traktaten der theologischen Lehrbücher unterscheidet. Vor allem wird klar gesagt, daß die Schöpfung nicht eine naturwissenschaftliche Wahrheit, sondern eine Heilswahrheit ist, die nicht in erster Linie eine Vermehrung unseres Wissens sein will, sondern zu einer personalen Besegnung mit dem Schöpfer selbst und mit dem Sinn und Ziel der Schönfung. Jesus Christus, führen soll.

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