Corona-Herbst: Eris, Acrux und Pirola
In der ersten Erkältungssaison ohne Einschränkungen ist von einer neuen Corona-Herbstwelle die Rede. Womit ist in den kommenden Monaten zu rechnen?
In der ersten Erkältungssaison ohne Einschränkungen ist von einer neuen Corona-Herbstwelle die Rede. Womit ist in den kommenden Monaten zu rechnen?
Die Temperaturen sinken und Erkältungen sorgen wieder für vermehrte Krankenstände: Nichts Ungewöhnliches für diese Jahreszeit, doch besorgt beobachten manche den erneuten Anstieg der Corona-Infektionen. „Von einem gewissen Infektionsgeschehen“ berichtete Maria Paulke-Korinek vom Gesundheitsministerium Ende September. Das Abwasser-Monitoring würde diesen Trend bestätigen. Das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnete bis Mitte September einen Anstieg der Covid-Erkrankungen. Die Dynamik dieses Anstiegs scheint sich aus heutiger Sicht jedoch bereits wieder zu verlangsamen.
Bei manchen Patienten besteht Unsicherheit, ob der letzte Schnupfen Covid war oder nicht, hört man heute von praktischen Ärzt(inn)en. Sie wünschen sich daher rasche Diagnoseverfahren für Covid, RS-Virus und Influenza in den Ordinationen. Aktuell zirkuliert vor allem die Corona-Variante XBB.1.5 aus der Omikron-Familie. Doch ca. 47 Prozent aller Infektionen werden laut RKI bereits durch die Virusvariante EG.5 „Eris“ verursacht (Stand 1.10.). Sie zeichnet sich durch ähnliche Symptome wie zu Beginn der Pandemie aus, inklusive Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns. Eine relativ stark mutierte Variante mit der Bezeichnung „Pirola“ (BA.2.86) wird derzeit von der WHO beobachtet. Das trifft auch auf „Acrux“ (XBB.2.3) zu. Diese Virusvarianten werden derzeit selten nachgewiesen. Vor kurzem etwa gab es die ersten Nachweise der „Pirola“-Variante in Deutschland.
Hybride Immunität
„Das Coronavirus ist da, um zu bleiben“, so das Resümee aus dem Gesundheitsministerium: Mittlerweile handelt es sich um eine endemische und keine pandemische Virusart mehr. Das bedeutet, dass der Virus von nun an ein Teil unseres Alltags bleibt, vergleichbar mit der „echten Grippe“ Influenza. Diese Entwicklung wurde bereits in den letzten Jahren von Expert(inn)en prognostiziert. Fast jeder/jede ist schon einmal in Kontakt mit dem Virus gekommen – entweder durch Impfung oder eine überstandene Infektion. Dadurch ist die Bevölkerung entsprechend resistent und erkrankt seltener bzw. nicht mehr so schwer. Erwachsene mit einer „hybriden Immunität“ aus Impfung und durchgemachter Infektion sind bis zu zwölf Monate vor einer weiteren Erkrankung geschützt, berichtet eine aktuelle Publikation im Fachjournal Lancet.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!