Fritz Würthle gab in der letzten Folge seines Berichtes einen Überblick über die schicksalshaften Tage zwischen Attentat und MobilisierungWeshalb sich der Verdacht der Anstiftung stärker gegen den früheren österreichischen Offizier Milan Pribičevič richtete als gegen den von Ilič genannten Major Tankosič, läßt sich vielleicht psychologisch erklären.Der Name Pribičevič war in Österreich bekannt. Der Bruder Sve- tozar war Politiker der serbischkroatischen Koalition in Agram, und die beiden sollen kurz vor dem Attentat einander getroffen haben. Ferner machte Milan, der der
Über Spuren, die der Untersuchungsrichter Pfeffer — aus welchen Gründen auch immer — nicht verfolgte, berichtete die letzte Fortsetzung unseres Tatsachenberichtes.Wie es der Untersuchungsrichter Tag für Tag anstellte, dem Namen Tankosic (serbischer Major und Gründungsmitglied der „Schwarzen Hand”) auszuweichen, soll an Hand der Untersuchungsprotokolle für die Zeit vom 4. Juli bis zum Kriegsausbruch dargelegt werden:Aus dem Geständnis des Danilo Ilic vom 4. Juli: „... in Belgrad ist ein gewisser Major Tankosic. Princip erzählte mir, daß er bei diesem Major war, der ihn
Über die einander widersprechenden Untersuchungsmethoden von Kriminalreferent und Untersuchungsrichter berichteten wir in der letzten Fortsetzung dieser Serie.Der Ausdruck „drangsalieren” wird im Verhandlungsprotokoll gebraucht. Was Grabež darunter verstand, schilderte er einige Monate später, am 28. Oktober 1914, gleich nach der Urteilsverkündung, in einem Brief an den Vater. Das Schreiben sei hier mit allem Vorbehalt wiedergegeben:„Lieber Papa!… Ich habe so viel Pein erlitten (nicht nur ich, sondern alle meine Kameraden) als Sterne von Osten bis Westen am Himmel stehen, so wie es
Über einen rätselhaften Holzkoffer und seinen Inhalt berichtete die vergangene Fortsetzung unserer Sarajewo-Dokumentation.Der Tag nach dem Attentat — der 29. — ist ein Tag ohne Verhöre.Mit einer Ausnahme: die flüchtige und kurze Einvernahme des Ilic.Ilic ist jener junge Mann, der Princip Quartier gab und bei dem nicht nur eine Menge Bücher, sonder auch — gut versteckt — Banknoten, Goldstücke und Patronen gefunden wurden.Ilic ist 24 Jahre alt, Stipendien serbischer Vereinigungen und der bosnischen Landesregierung hatten ihm das Studium auf der Lehrerbildungsanstalt.
Bisher berichteten wir über das Sarajewo in jenem Sommer 1914, einen Amtsvermerk des Offizials Kordą, das erste Verhör mit den eben festgenommenen Attentätern und schließlich über die geistige Ausrichtung der jungen Verschwörer.
„Ich zielte direkt auf ihn”, sagte čabrinovič. Ferner gab er zu, er habe Princip schon drei bis vier Jahre gekannt, er sei häufig mit ihm zusammengekommen, und zwar in Belgrad wie auch in Sarajewo.Trotzdem wisse er von Princips Tat nichts, nein, eine Verabredung komme nicht in Frage, bestünde in keiner Weise. Wenn Princip wirklich auch ein Attentat begangen habe, so lasse dies nur auf gleiche Gesinnung schließen, daß sie eben dieselben Ideale hätten. Etwas anderes daraus zu folgern, wäre falsch.Princip verrate niemandem seine Absichten. Gavrilo sei. eben ein verschlossener Mensch,