Natürlich hat das auch mit dem Altern zu tun: Die Faszination für Jubiläen und Jahrestage aller Art. Dahinter verbirgt sich meist auch Stolz auf persönliche Erinnerungen – Schönes wie Tragisches. Als ein kleiner, wertvoller Bonus gegenüber allen Vorzügen der Jugend.
Das laufende Jahr 2019 ist randvoll mit Erinnerungen: an den Beginn des Zweiten Weltkriegs (1939); an die Mondlandung (1969), das Ende der Ost-West-Teilung (1989) und die Geburt des Euro (1999); an Wahlen, Revolutionen und Friedenskonferenzen – und an jede Menge prominenter Geburts- und Todestage. „History“-Sendungen boomen und präsentieren Zeitgeschichte als ein spannendes Kontinuum – trotz aller Mäander und Gegenläufigkeiten.
Nur ein Beispiel: Es war am 4. September 1989, also vor genau 30 Jahren, als sich Ostdeutsche zunächst in Leipzig, dann auch anderswo mit dem Ruf: „Wir sind das Volk!“ mutig gegen die KP-Führung erhoben. Unter dem Druck dieser „Montags-Demonstrationen“ zerbrach das DDR-Regime – und auch der Sowjet-Kommunismus verlor bald seine Unzerstörbarkeit. Mauern stürzten – und die Zweiteilung der Welt war vorbei.
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