"So radikal sozial wie der Mensch ist kein anderes Tier"
Was ist der Mensch? In der letzten Folge der FURCHE-Serie zu den großen Fragen Immanuel Kants diskutieren die Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz und der Biologe Kurt Kotrschal über die "Natur" des Menschen, Gender-Identität, das Animalische der Sexualität und das Spezifische der Menschenwürde.
Was ist der Mensch? In der letzten Folge der FURCHE-Serie zu den großen Fragen Immanuel Kants diskutieren die Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz und der Biologe Kurt Kotrschal über die "Natur" des Menschen, Gender-Identität, das Animalische der Sexualität und das Spezifische der Menschenwürde.
Der vor 300 Jahren geborene Immanuel Kant hat mit vier Fragen die Philosophie zusammengefasst: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Und über allem: Was ist der Mensch? DIE FURCHE widmet sich den Fragen in einer Serie. In der letzten Folge diskutieren zwei Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Universen miteinander: Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, an der Hochschule Benedikt VI. in Heiligenkreuz lehrende Religionsphilosophin, sowie der Biologe und Verhaltensforscher Kurt Kotrschal. Auf Kants Frage haben sie teils divergierende, teils überraschend ähnliche Antworten.
DIE FURCHE: Was ist der Mensch?
Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz: Mit Kant kann man das so beantworten: Der Mensch ist Vernunft und Freiheit. Man kann die Frage aber auch umdrehen: Was ist der Mensch nicht? Kant will ihn gegen Fremdsetzungen sichern: Der Mensch ist nicht ein Zweck anderer. Er kann und darf nicht – ob mit oder gegen seinen Willen – grundsätzlich den Zwecksetzungen anderer ausgeliefert werden. Sei es medizinischen, technischen, staatlichen oder anderen Zwecken.
Solche Zwecksetzungen sind Einschränkungen, die wir heute immer stärker vollziehen. Mit Kants Begriffen der Freiheit und der Vernunft kommen wir zu einer deutlichen Kritik an unseren gegenwärtigen stark technisierten, mechanisierten und transhumanen Entwürfen.
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