Seit zweieinhalb Jahren gilt die Zagreber Zeitschrift „Praxis“ Beobachtern in Ost und West als äußerster Vorposten der Liberalisierung in den kommunistischen Ländern. Gegründet von einigen jüngeren Professoren und Dozenten der philosophischen Fakultät der Universität Zagreb hat sie sich das Ziel gesetzt, „unbarmherzig alles Bestehende zu kritisieren“ — am umbarmherzigsten alle Erscheinungen des Stalinismus. In diesen Wochen, während Chefredakteur Rudi Supek gerade im Wiener Europahaus über „Bürokratie, Freiheit und Sozialismus“ referierte, ist „Praxis“ wieder einmal