Gibt es eine Polarisierung in der Kirche? Das wollte Anton Pelinka als Gastgeber des Club 2 „Kirche am Kreuzweg“ wissen. Die Auswahl der Teilnehmer sollte wohl von Anfang an die Antwort mit ,Ja“ geben.Trotzdem waren sie sich am Ende in vielem einig — die zumindest, die auch während der Diskussion gezeigt hatten, daß ihnen die Polarisierung als nichts Gutes erschien: Mehr „Geschwisterlichkeit“ in der Kirche, den Dialog nicht abreißen lassen, nicht resignieren. Niemanden hinausdrängen.Balthasar Sicherer und Eva Maria Vogel aus Salzburg trugen di^ Enttäuschung der Ortskirche im
Als der damals 34jährige Andrej A. Gromyko am 21. August 1943 - vor 40 Jahren -zum Sowjetbotschafter in Washington ernannt wurde, begann eine auch außerhalb Rußlands beispiellose Karriere.Seit 1946 ständiger Vertreter der UdSSR beim Sicherheitsrat, wurde Gromyko 1948 - noch auf dem Höhepunkt der Stalin-Ara — als stellvertretender Außenminister und rechte Hand Molo-tows nach Moskau zurückbeordert.Unter Chruschtschow — nach der Ungarnkrise — wurde er 1957 Außenminister, auf Chruschtschow folgte Breschnew, auf diesen Andropow — Gromyko blieb im Außenamt und stieg schließlich zum
Im Frühjahr 1943 lebte eine halbe Million Juden im Warschauer Getto hinter einer hohen Mauer auf einer Fläche von zehn Quadratkilometern. Schon seit Sommer 1942 wurden Alte und Arbeitsunfähige aussortiert und in die Vernichtungslager transportiert.Der Widerstand dagegen begann am 18. Jänner 1943, als die Begleitmannschaft eines Transportes niedergeschossen wurde und die Todgeweihten untertauchten. Himmlers Befehl vom 16. Februar, das Getto zu räumen, wurde zunächst verzögert, da SS-Brigadeführer Odilo Globocnik die Zwangsarbeiter für die Rüstungsbetriebe brauchte. Inzwischen
Es gibt ihm immer einen Stich, wenn auch heute, 37 Jahre nach Begründung der Zweiten Republik Österreich, in seiner amerikanischen Wahlheimat Austria noch immer mit Australia verwechselt wird und die Kenntnise über seine alte Heimat sichtlich lückenhaft sind.Deswegen bemüht sich Franz Goldner, mit einem speziellen „Austrian studies programm" am State University College Fredo-nia in New York breiteren amerikanischen Studentenkreisen ein Bild vom heutigen Österreich, von der kleinen Alpenrepublik zu geben.Die Übernahme des Nachlasses der ersten Frau von Stefan Zweig, Friederike
„Herr Briand begann die Unterredung mit der Feststellung, daß Teillösungen gar keinen Zweck hätten, weil sie immer wieder Gefahren in sich bergen. Er habe die Absicht, über die Gesamtlösung aller Fragen, die zwischen Deutschland und Frankreich ständen, zu sprechen Er denke damit nicht nur an die Rückgabe des Saarlandes, sondern an die Aufhebung der gesamten Rheinlandbesetzung."Dies schrieb Deutschlands Außenminister Gustav Stre-semann über seine Unterredung mit dem französischen Kollegen Aristide Briand in Thoiry am 20. September 1926.Briand, elfmal Ministerpräsident
Als Halbwüchsige verschlangen wir den „Standschützen Bruggler" — er entsprach 1934 als Erstlingswerk des Autors dem Zeitgeschmack.Nun legt der Achtzigjährige seinen „Roman vom Ende der Donaumonarchie" vor — mit dem Abstand von 65 Jahren und der Distanz des Alters.Im Stil, in der epischen Breite, bewegt sich der Autor ganz in der Zeit, die er schildert — und doch entspricht er mit den (durchaus sympathischen) ehebrechenden Hauptfiguren der liberalen Mentalität unserer Gegenwart Minuziös ist er im Detail von Uniformen, Militärsprache, Lokalkolorit, nur gab es auch 1914
Im Frühjahr 1932 lief die Amtszeit des 84-jährigen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg ab. Adolf Hitler, Führer der stärksten Partei im Reichstag, schwankte, ob er gegen den „Sieger von Tannenberg" antreten sollte. Er sah sein Ziel, die Ernennung zum Reichskanzler, vor sich und wollte sich nicht auf Nebengleise abdrängen lassen.Hindenburgs Entscheidung, sich zur Wiederwahl zu stellen, veranlaßte auch Hitler zur Kandidatur.Voraussetzung dafür aber war die deutsche Staatsbürgerschaft — die besaß der ausgebürgerte Österreicher Hitler jedoch nicht.In der Landesregierung von
Als der junge Angelo Ron- calli zu Mariae Himmelfahrt 1904 in seinem Heimatdorf Sotto il Monte bei Bergamo Primiz feierte, beglückwünschten ihn seine Brüder mit dem ortsüblichen Spruch: „Nun mußt du tüchtig arbeiten und Papst werden!“54 Jahre später ging der Patriarch von Venedig als Johannes XXIII. aus dem Konklave.Vor 100 Jahren, am 25. November 1881, als viertes Kind eines armen Landpächters geboren, hatte ihn sein Lebensweg über die Funktion als päpstlicher Diplomat in Sofia, Istanbul und Paris bis nach Venedig und ins Kardinalskollegium geführt.Als dieses zur Wahl eines