Biederes Potpourri aus Romanteilen

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Mit dem Roman "Feuchtgebiete“ hat Charlotte Roche 2008 für Entrüstung in konservativen Kreisen gesorgt, weil man nicht glauben konnte, dass da eine Frau unverblümt über Hämorrhoiden, Körpersäfte, Analsex und mangelnde Hygiene schrieb. In einer etwas abgeschwächteren Version geht nun auch die Verfilmung des Buches zum Frontalangriff auf die moralischen Grundfeste des Publikums über. Die Geschichte um die junge Helen, überzeugend gespielt von der Schweizerin Carla Juri, die sich eine Analfissur zuzieht und sich darob ins Krankenhaus schleppt, wo sie sich in ihren Pfleger verliebt und die Ärzteschaft mit ihren Abhandlungen zu ihren sexuellen Vorlieben schockiert, nimmt sich im Vergleich zum Buch auffallend bieder aus. Grund für die wenig expliziten Bilder dürfte die angepeilte Jugendfreigabe ab 16 gewesen sein. Übrig geblieben ist ein stilistisch fahriges, unentschlossenes Potpourri aus Sequenzen des Buches, das nur noch wirklich zart Besaitete wirklich aufzuregen imstande ist.

(Matthias Greuling)

Feuchtgebiete

D 2013. Regie: David Wnendt.

Mit Carla Juri, Meret Becker, Peri Baumeister. Lunafilm. 109 Min.

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