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Zehn Böse-Nacht-Geschichten aus Oberösterreich.

Die Bühne (Irmgard A. Berner) im "Eisenhand" des Linzer Landestheaters: eine weiße Wolkenschlaflandschaft mit Wolkenschäfchen auf der Videoleinwand - Schauplatz der Uraufführungen von zehn Dramoletten, in denen Schlaflosigkeit, Alb- und Wunschträume thematisiert werden. Diese Minidramen wurden aus 40 Einsendungen für den vom Theater für oberösterreichische AutorInnen ausgeschriebenen Wettbewerb "Betthupferl. Zehn Böse-Nacht-Geschichten aus Oberösterreich" ausgewählt und in der fantasievollen Regie von Verena Koch in dem virtuellen Ambiente umgesetzt. Sie konnte sich dabei auf erste Kräfte des Hauses stützen - Eva-Maria Aichner, Gerda Kastner, Olaf Danner und Thomas Kasten -, die in ihrer Mehrfachbesetzung jeweils rollendeckend brillierten. Als stimmige Ergänzung diente die Musik der Mollner Maultrommeln. Da die Dramolette von unterschiedlicher Qualität sind, hat das Theater ein zwar interessantes, doch nur halb geglücktes Unternehmen gewagt, aus dem einige Highlights hervorzuheben sind: Ganz witzig erklärt uns Alexander Bihlo, dass Napoleon die Schlacht bei Waterloo einer Gelse wegen verlor, die ihm in der Nacht davor den Schlaf geraubt hatte. Christian Schacherreiter führt uns am Beispiel eines Linguisten-Paares vergnüglich vor Augen, wie schwer es einem fallen kann, sich den kürzesten Satz der deutschen Sprache abzuringen: "Subjekt, Prädikat, Objekt im 4. Fall." Im Klartext: Ich liebe dich. Ein Anflug von Gänsehaut ist bei der Geschichte von Andreas Jungwirth angesagt: In totaler Dunkelheit gibt ein auf dem Bett liegender und von der Nachbarin träumender Mann einen Schuss ab und jagt damit seiner eintretenden Ehefrau Todesangst ein. Anna Berners böse Parabel über ein skurriles Pflegeheim-Trio von "Stricklieseln" in urigen Nachtgewändern (Ute Lindenbeck) evozierte Nachdenklichkeit. Auch über die "Betthupferl".

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