Viel gefährlicher als im Irak

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Fritz Ofners beeindruckender Dokumentarfilm "Evolution der Gewalt“ (Rezension dazu: FURCHE 18/2012) ist in den letzten Wochen durch Österreich getourt und gerade noch in Innsbruck zu sehen. In Kürze wird eine DVD des Films vorliegen. Die lapidare Feststellung des Streifens, in Guatemala sei die Wahrscheinlichkeit, ermordet zu werden, dreimal so hoch wie im Irak, macht die Brisanz der Lage drastisch klar. Ofner lässt Protagonisten - Opfer der Gewalt, Sozialarbeiter, Anwälte, Indigene, Ex-Guerilleros, aber auch Angehörige von Mordkommandos kommentarlos zu Wort kommen. Selten konnte ein nüchtern gefilmtes Dokument so plastisch sein und unglaubliche Vorgänge enthüllen, die mit dem gleichfalls nüchternen Titel "Evolution der Gewalt“ präzis umschrieben sind. Dazu kommt, dass der Film in Erinnerung ruft, wie die Aktivitäten der USA und der großen Bananenkonzerne seit den Vierzigerjahren jedes demokratische Pflänzchen zunichtemachten. Der Terminus "Bananenrepublik“ ist ja auf die Vorgänge jener Zeit zurückzuführen und stellt dem Agieren der Supermacht in dieser Weltgegend einmal mehr ein erbärmliches Zeugnis aus. (ofri)

Evolution der Gewalt

A 2011. Regie: Fritz Ofner. Poool. 77 Min.

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