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Anregungen und Aufregungen

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Adolf Frohner begann seinen Weg mit einer für viele aufreizen­den, aber klaren Sicht seiner Um­welt:

Es war eine Entscheidung, ein Bruch mit den Vorbildern: zu sehen gab es nicht mehr Gläser und Fla­schen, nicht mehr italienische Land­schaften und Sitzende â la Cézanne, Klee und Schlemmer, sondern Ma­terialcollagen, die aus abgenutzten Holzteilen, Leinenfetzen, Blech, Gips, Stacheldraht und triefenden Olpatzen auf- und zusammenge­baut sind.

„Meine Malerei gefällt wenigen und regt viele auf“, so meint Froh­ner, und diese Einschätzung mag schon stimmen. Daß er mit Ge­richtsspruch vom Verdacht der Por­nographie freigesprochen, daß ihm internationale Anerkennung zuteil und daß er als Professor an die Hochschule für angewandte Kunst berufen wurde, all das konnte ihn zwar bekannt, aber seih Wollen ei­nem breiteren Publikum nicht ver­ständlich machen.

Für sein Schaffen mehr Verste­hen aufkommen zu lassen, mehr Einblick in sein Werk zu geben, die­ser Aufgabe hat sich Dieter Ronte angenommen. Er hat ein „Werk­buch eines unruhigen Werkes“ zu­sammengestellt, eine, so meine ich, gelungene, eine vorbildliche Arbeit mit hohem Niveau und durchaus verständlich.

Ronte nähert sich dem bisherigen künstlerischen Weg Frohners nicht in Form einer breiten Chronologie der Ereignisse, sondern er tritt in mehreren Kapitel und mit unter­schiedlichen Mitteln einen immer neuen Zugang an: über das Frauen­bild oder über die Wahl der Mittel, in einer Abhandlung oder über die Wiedergabe eines Gesprächs.

ADOLF FROHNER. Von Dieter Ronte. Re- sidenz Verlag, Salzburg und Wien 1980. 240 Seiten. 180 Abbildungen. öS 340.-

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