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Bild der Antike

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„Wir habe in den Griechen eine Nation vor uns, unter deren glücklichen Händen alles, was ... das höchste und reichste Menschendasein bewahrt, schon zu letzter Vollendung gereift war ... so schöpfen wir aus der Betrachtung der Griechen etwas mehr als Irdisches, ja beinahe Göttliches”, schreibt Wilhelm von Humboldt zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Die von Wilfried Nippel herausgegebene Textsammlung aus zwei Jahrhunderten schildert die Entwicklung der Disziplin Alte Geschichte vom Enthusiasmus Humboldts über die verklärten Griechen bis zur nüchternen Frage des zeitgenössischen Fachvertreters: „Was soll uns heute noch die Alte Geschichte?”. Konnte Wilhelm II. noch 1890 angesichts der Sonderstellung der klassischen Philologie fordern, die Schulen sollten „junge Deutsche, und nicht junge Griechen und Römer” erziehen, so wurde dieser Bereich allmählich an den Rand gedrängt.

So sind die Texte, unter denen sich Beiträge von Droysen, Mommsen, Ranke, Engels, Weber, Burckhardt, aber auch von weniger bekannten Althistorikern finden, ein Spiegel der gesellschaftlichen und bildungspolitischen Entwicklung im Deutschland des 19. und 20. Jahrhunderts.

Das NS-Regime ist mit einem Artikel von Helmut Berve (1934), die

DDR mit einem Dokument von Rigo-bert Günther (1955) vertreten.

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