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Die Emmingers

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Die Emmingers unterhielten sich in ihrer ersten Folge eine Halbzeit lang über „Paradeiser oder Tomaten“. Ein durchaus ernsthaftes österreichisches Anliegen, doch leider pointenlos abgehandelt.

Dazu mißte die Familie Emmin- ger einer höchst sinnlosen, weil eigens der Regie zuliebe aus der Mottenkiste geholten Beschäftigung nachgehen: Man wickelte Wolle ab. Diese handwerkliche Leistung mag ja seinerzeit kommunikationsfreundlich gewesen sein - in unsere Zeit gehört sie nicht mehr, die neue Familienserie hat aber Zeitgemäßheit auf ihr Banner geschrieben.

Nach viertelstündiger Exposition erfuhr man endlich, wohin Autorin Christine Nöstlinger die Zuschauer führen wollte: Zur Erkenntnis, „die Gastarbeiter, die sind nicht so“. Sie stehlen nämlich nicht, Wolle wickeln tun sie auch nicht, dafür sind sie gastfreundlich und lustig. Die Sendung war leider keines von beidem. Nöstlinger kann auch anders - voll Wehmut gedachte ich der fassettenreichen Sprache ihres im Hörfunk philosophierenden „Charlie Denkers“. Ist ihre Inspiration vielleicht beim erzwungenen oftmaligen Umschreiben des Drehbuchs zwischen den Zeilen hängengeblieben?

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