Die Sammelleidenschaft von Erzherzog Ferdinand II. von Tirol hat ihn uns bewahrt — den Federnornat aus dem damaligen Neuspanien. Er kam mit der Ambraser Sammlung nach Wien und wird im Nachlaßverzeichnis des Fürsten 1596 genannt.Viel mehr ist — wie der österreichische Spezialist für vorspanische Kulturen auf dem Gebiet des heutigen Mexiko, Ferdinand Anders, weiß - über den Reiseweg des mehrteiligen, aber nicht mehr vollständigen Ornats nicht bekannt.Soviel ist jedoch gewiß: Das, was hierzulande die „Krone des Montezuma“ genannt wird, ist der letzte erhaltene jener Federnornate,
Nach dem Prinzip „Die Hauptsache ist, es wird darüber geredet!“ ging der ORF am vergangenen Donnerstag vor. Der Anlaß war es nicht wert Dennoch beeilten sich Mittagsjournal und ZiB II schon jeweils zu Beginn, mit appetitanregenden Ankündigungen ein Buch vorzustellen, das angeblich eine Bibel-Korrektur sein soll.Die Pressekonferenz, über die berichtet wurde, rechtfertigte den Einsatz kaum. So fragt sich der aufmerksame Beobachter der Szene, wie es denn zu soviel kostenloser Werbung kommen konnte.Die Pressekonferenz im Sacher hatte durch Otto Schenks Lesung aus des befreundeten Autors
Bedaure: Ich sehe durchaus ein, daß Schwierigkeiten der Resozialisierung gezeigt werden sollten; ich weiß, daß Vorbestrafte oder gar entlassene Strafgefangene ein Teufelskreis erwartet, aus dem auszubrechen kaum gelingen kann - aber diese Form der Darstellung sehe ich nicht ein. ,f)okumentationswert“ bescheinigte der frischgebackene ORF-Generalsekretär Keller diesem neuesten Oeuvre Reinhard Schwa- benitzkys, aber warum dann nicht gleich eine echte Dokumentation? Warum die melodramatischen „Höhepunkte“, wenn Günther beim Versuch, ein neues Leben aufzubauen, ausgerechnet zu jener
So bezeichnet Peter Finch im medienkritischen Film ,JNetwork“ die „Röhre“, das Fernsehen. Auszüge aus diesem sichtlich sehenswerten Streifen brachte die Preiner'sche Sendung „ä propos TV“, die sich seit ihrem Beginn im Vorjahr sichtlich zu mausern beginnt. Eine harte Sache, wenn da berichtet wird, daß für eine Femsehgeneration wie die amerikanische „Krieg dasselbe ist wie Bierflaschen“. Diese äußerst kritischen Akzente werden jedoch nicht durch zeigefingererhebende Besserwisserei vermittelt; „ä propos TV“ hatte diesmal durchaus Spannung, auch in Preiners Interview mit
„Beten, arbeiten, fasten, Almosen geben” - das ist nicht etwa die Lebensbeschreibung eines Klosterbruders oder Ritterfräuleins, an diese Tugenden erinnert eine ehemalige Magd aus Südtirol. Der Dokumentarfilm ,X>ienstbotenleben” brachte ein Panorama des bäuerlichen Lebens der letzten 100 Jahre, mit den immer wieder faszinierenden Gesichtem der alten Leute, die da ihre Erinnerungen Preisgaben. Sei es im Lied von der Magd, die ihren Ledi- genstand beklagt, seien es die Bauern, die vorführen, wie stolz man früher auf den Zustand der geflochtenen Zäune war. Manche Banalitäten schlichen
Die Sache könnte sich einbürgem: Das Nachtjoumal von ö 3 läuft seit drei Wochen und für nachrichten- hungrige Abendmenschen ist es schon eine Art von Gewohnheit geworden. Es bringt zwar meist nicht viel Neues, aber wer tagsüber seinen Informationsstand nicht auf dem gewünschten Standard halten kann, sei es aus beruflichen, sei es aus privaten Gründen, schätzt diese abschließende Tagesübersicht.Sie soll, wie Hörfunkchef In der Maur ankundigte, boulevardesken Charakter erhalten, um in das Sen- de-Umfeld zu passen; bisher war davon noch nichts zu spüren, und man weiß nicht, ob man
Die Emmingers unterhielten sich in ihrer ersten Folge eine Halbzeit lang über „Paradeiser oder Tomaten“. Ein durchaus ernsthaftes österreichisches Anliegen, doch leider pointenlos abgehandelt.Dazu mißte die Familie Emmin- ger einer höchst sinnlosen, weil eigens der Regie zuliebe aus der Mottenkiste geholten Beschäftigung nachgehen: Man wickelte Wolle ab. Diese handwerkliche Leistung mag ja seinerzeit kommunikationsfreundlich gewesen sein - in unsere Zeit gehört sie nicht mehr, die neue Familienserie hat aber Zeitgemäßheit auf ihr Banner geschrieben.Nach viertelstündiger Exposition
Die Dokumentationjiber die Trie- ster „demokratische Psychiatrie“, die geschlossene Anstalten für Geisteskranke ablehnt und durch kleine Wohngemeinschaften ersetzt, wirkte selbstverständlich und schlüssig. Wie da sogar dem schweren Mongo- loiden ein eigener, selbständiger Aufgabenbereich überlassen werden kann, wie laut klinischem Urteil unheilbar schizophrene mit ehemaligen Obdachlosen zu einer Lebensgemeinschaft zusammenwachsen können, in der sie einen sinnvollen Platz einnehmen, das schreit nach Nachahmung. Professor Basaglia, Initiator und Exponent dieses psychiatrischen
„Der gepolsterte Handschuh der Ehre“ - mit solch blumigen Worten bedachte ein Ottakringer Wirt das Handwerkszeug des Berufsboxers in Robert Stauffers Hörspiel „Boxrunde“. Interessant die Grundidee dieser Sendung, gedichtete Texte mit Originalaufnahmen zu kommentieren. Die Staufferschen Texte fingen mit barocker Sprachlust das Phänomen des Boxens von vielen Seiten ein; es ging da um das Muskelspiel, um erotische Zuschauerreaktionen, um die Heroisierung des Kampfhelden. Alles mit ironischem Unterton, aber auch mit beißendem Sarkasmus, wo es nottut. Gelungen auch die Entsprechung von
Kinderprogramme müssen sparen in Österreich: Am, dam, des beispielsweise kostet einen Bruchteil der üblichen Sendungskosten; der Rundfunk leistet sich keine Synchronisationen für Kinder; die Sendezeiten werden den Erwachsenen mit Mühe abgerungen - so gibt es beispielsweise noch keine Morgensendung für Kinder, die von vielen Verantwortlichen im Hörfunk als besonders wichtig bezeichnet wird- Kinder in den Morgenstunden bieten zu wenig Einnahmemöglichkeiten durch Werbung.Studio Niederösterreich hat den Sprung gewagt und leistet sich am Samstag Nachmittag eine aufwendige Kindersendung
Argumente: Wieder einmal ein Magazin, präsentiert von Walter Schiejok, der neue TV-Heimatrechte sucht. Die Sendung basiert auf dem Prinzip, Kläger und Angeklagte gegenüberzustellen - etwa Zeitschriftenherausgeber gegen leichtgläubige Opfer von Zeitungsvertretern, schwergewichtige Benützer von Abmagerungsmitteln gegen deren Hersteller; Autoprüfer gegen geschädigte Käufer. Doch die Rechnung geht in den seltensten Fällen auf, sehr viele Damen und Herren entschuldigen ihr Nichterscheinen durch „Krankheit” oder schicken Wohlwollen heischende Briefe. Schließlich ist es ja nicht
Literatur im Film, Theater im Radio, beides Themen, über die man nicht endenwollende Diskussionen führen kann. Meist ist der Weisheit letzter Schluß ein Kompromiß, indem nämlich die notwendigen Verfälschungen bei der Umsetzung ins neue Medium bedauert, aber für unabdingbarerklärt und damit akzeptiert werden, als kleineres Übel, das es ermöglicht, breitere Interessentengruppen für sprachliche Kunstwerke zu erschließen. Bei Pirandello hört man’s anders. Als Hörstück verlor er nicht nur nicht, er gewann sogar. Das Spiel vom Theater im Theater, Wirklichkeit in der Unwirklichkeit
Natürlich Nadelstreif, natürlich Krawatten, natürlich „gepflegte Atmosphäre”, so zwischen Klub und Nobelkabarett. Dazu soll anscheinend der rote Faden passen, an dem letzten Sonntag, dem 13. Februar, die gesamte Sendung aufgehängt war, eine Misogynie, die den mittelalterlichen „Cents nouvelles No u veiles” alle Ehre gemacht hätte. Zu Anfang gleich getuschelte Herrenwitze (nur andeutungsweise, versteht sich; die Pointen mutete man dem honorigen Publikum nicht zu). Stargast Peter Hey spielte zum sichtlichen Vergnügen der anwesenden Seniorinnen internationale Szenen mit ältlichen
Aktuelle, subjektive und fiktive Zeit sollte in Emst Jandls Hörspiel „Der Uhrensklave” ineinanderge- hen. Es gab, in Stereoregie, einen Zeitungsleser, der zu aktuellen Meldungen seinen höchst persönlichen Kommentar abgab, von Krieg über Umweltschutz bis zur Orthographie des Namens Boock („zwa O und a CK, so a bledsinn”). Freie Assoziationsketten, an diversen Schlagzeilen aufgehängt und einem unbestimmten „Kronen-Zeitungs”-leser mittlerer Intelligenz in den Mund gelegt, der sich ab und zu bis zu philosophischen Weisheiten aufschwingt. „Es gibt ja sogar Elefantengulasch, warum
Normalerweise kann ich das Wort „unschuldig” nicht mehr hören. In Irland werden „unschuldige” Ka- tholiken Oder Protestanten von Bomben erwischt, in Entwicklungs- Idndem leiden „unschuldige” Kinder unter Hungersnöten - was aber ist mit den nicht „Unschuldigen”? 1st fur sie der Bombenterror berech- tigt, leiden sie unter Hunger und Durst weniger als die „Unschuldigen”? Auf wen trifft dieser Begriff Uberhaupt zu: „unschuldig”? Es gibt mehr oder weniger Schuldige, unschuldig im absoluten Sinn kann man wohl kaum einen Menschen nennen. Um den Schuldigen ging es in den
Ein spannendes Hörbild aus: Dieser Mensch ist Simon aus Wien. Spannend, obwohl nur innerer Monolog durch Musik und Geräusche gegliedert. Johann A. Böck schwört Erinnerungen aus dem KZ herauf, der Sprecher versucht, sie abzuwehren, in dem er in den Wahnsinn abgleitet - schließlich jedoch stellt er sich den Tatsachen. Ein dem Expressionismus verpflichtetes Hörspiel mit etlichen starken Szenen, von Walter Reyer allerdings stellenweise surrealistisch gespielt. Überhaupt hat die Regie zu keinem einheitlichen Stil gefunden.Was dem Autor gelungen ist: er gleitet nicht, wie es bei diesem Thema
Eine der größten Aktionen der Fremdenverkehrswerbung setzte sich für diese einmalige Werbechance in Bewegung; immerhin rechnete man mit über 60 Millionen TV-Zuschaüem allein in den USA. Unter den vielen, die berechtigterweise am Werbekuchen mitnaschen wollten, meldeten sich auch Österreichs Komponisten - Marcel Rubin wandte sich in ihrem Namen an den zuständigen Intendanten Kreuzer: „Gleichzeitig müßte diesen Stellen klar sein, daß Österreich nicht nur eine große musikalische Vergangenheit hat, sondern auch heute eine Fülle musikalischer Talente hervorbringt. Ich hätte es
Neue Versuche der Lebensbewältigung stellt die Serie „Flucht oder Ausweg“ jeden Donnerstag aufö 1 vor. Zuletzt ging es um die Kreativität, ein zweifellos in der Luft hängendes Thema; ein Thema auch, aus dem viel herauszuholen ist. Allerdings nicht auf diese Weise. Zwei langweilige Sprecher - man fühlte sich bei ihrer Artikulationsweise um Jahre zurückversetzt - wechselten ohne ersichtlichen Grund alle paar Minuten. Belebend wirkte dieses Hin und Her jedoch nicht. Das Thema wurde höchst uneinheitlich behandelt: in der Theorie ging es um die Kreativität als Möglichkeit,
Nach mühsamen, aber letztlich erfolgreichen Betätigungen in einem Häuserblock der Großstadt dreht und arbeitet das Planquadrat-Team dieses Jahr am Rande der Welt: an der Grenze zwischen Oberösterreich und Niederösterreich, an der Grenze auch zur CSSR. Eine rauhe Bergbauerngegend - „Dreiviertel Jahr Winter, ein Viertel Jahr kalt“, sagt einer im Film -.Das Planquadrat bietet sich als .Milfe zur Selbsthilfe“, als „Sprachrohr“ für die Bevölkerung an.Das hört sich fast wie Sozialarbeit an, ist aber doch auch Teil des Fernsehens: drei Filme sollen im Lauf dieses Projektes
Einen Ort, so sicher wie die Klöster am Berg Athos, wünscht Ronald David Laing, schwarzes Schaf der Psychiatrie, seinen „Noch nicht“-Patienten. Um den Menschen die medizinische Sonderwelt der Psychiatrie, die er als Machtmittel des Arztes gegen den Patienten geißelt, zu ersparen, sollte es möglich sein, auf Kosten der Krankenkassen Menschen, die am Ende sind, eine Erholungspause zu ermöglichen, wo sie „bei sich sein“ können. Werner Reiss stellte für den anspruchsvollen Zuhörer Laings Modell vor, wie man dem (angeblich?) Geisteskranken eine repressionsfreie Gegenwelt des
Siebzig Stunden in einem Kloster: Die Mönche in der Abtei Mehrerau am Bodensee. Beim Thema „Kloster“, das für eine breite Hörerschicht sicherlich schwer zu bewältigen ist, stellt es sich als günstig heraus, eine ganze Sendung nur aus Originalaufnahmen zusammenzustellen. Die klösterliche Tageseinteilung bildet das selbstverständliche Gerüst und willkommene Gestaltungsschema; das Autorenduo Goll-Treiber konnte bei diesen Selbstdarstellungen der Mönche leicht auf einen Kommentar verzichten. Erstaunlich, wie selbstverständlich und mit welch natürlichem Ton die Fratres und Patres vom
Viele, vielleicht zu viele Wissenschaftler, und doch keine wissenschaftliche Sendung: die Herren waren mit Erfolg bemüht, ihre Ansprüche an den Zuschauer niedrig zu halten.Etliches Militärische, relativ viel politischer Hintergrund - und doch kein Porträt des Herrschers.Was am ehesten gelang, war die Darstellung seiner Beziehung zur Familie - die Liebeshochzeit, der feinnervige, unmilitärische Sohn Rudolf, der polternde Thronfolger Franz Ferdinand.•Dem Menschen Franz Joseph wurde damit nicht Genüge getan. Nichts über seinen persönlichen Lebensstil, abgesehen von einigen (sehr
„Held ist der Mann, der den Mann mit dam Gewehr ablehnt hierzulande eine Banalität, wenn nicht Binsenwahrheit*. Vor dem Hintergrund des irischen Bürgerkrieges aber fast eine romantische Utopie, ebenso wie die Sehnsucht nach einer Tasse Tee und Plausch mit der Nachbarin. Besonders beeindruckend bei diesem Prismabericht über die Irische Friedensbewegung der Frauen: die Gesichter der Interviewpartner in einem Jugendklub. Ob sie sich vorstellen könnten, die Situation könne sich ändern? „No change“, untermauert mit einem hämischen Grinsen, dos den Geisteszustand der Interviewerin ob
Die Abschaffung des Freitag-Nacht-Krimis war einer der Hauptgründe für den großen Journalistenzorn gegen die Rundfunkreform 1974. Es wurde inzwischen wieder eingeführt, das Gute-Nacht-Grausen am Freitag ... Diesmal in Gestalt Frankensteins und umzäunt von „Aktenzeichen XY“, das seit dem Sommer in die Klauen der berechtigten und heftigen Gegner solcher Life-Mörder-Hatz geraten ist. Am Samstag gab es ein schaurig-schönes Wiedersehen mit Hitchcock, am Sonntag einen Tatort. Auch der Hörfunk reitet tapfer auf dieser Welle: „Das bezahlte Verbrechen“, ein Kriminalhörspiel, brachte
Eine Koproduktion ORF-ZDF unter Axel Cortis Regie, bei der man nicht so recht weiß, wie man sie einordnen soll. Drehbuchautor Stefan Troller hat, ähnlich wie vor einigen Jahren bei seinem viel beachteten Hitler-Film, die Form einer Semidokumentatton gewählt: ein Film mit durchgehender Handlung also, aber von fiktiven Interviews unterbrochen, in denen Freud sich selbst interpretiert. Man begegnet vielen Bekannten, unter anderem Breuer und seiner Hypnose-Patientin Anna O. alias Berta Pappenheim; viele Briefe des jungen Freud an seine Braut Martha werden in wörtlichen Zitaten lebendig; man
Ein Minderheitenschutz besonderer Art könnte in Österreich demnächst erforderlich werden. Dem kleinen Häuflein derer, die an niveauvollen Sendungen im Hörfunk interessiert sind, soll es dem Vernehmen nach an den Kragen gehen. Die letzten Einschaltziffern, die — keine Neuigkeiten — ö 1 als Minderheitenprogramm charakterisieren, sollen ihren Niederschlag in einer fünf-zehnprozentigen Kürzung finden.Wo doch der Hörfunk gerade deshalb wichtig ist, weil er — anders als das Fernsehen — den Bedürfnissen auch kleinerer Gruppen gerecht werden kann!War da nicht einmal vom gesetzlich
Düster-schöne Kerzenlicht-Innenaufnahmen, filmisch aufgelöste Wälder — und sonst: An-zengruber 1976 plus marxistische Geschichtsbetrachtung. Nun ist es sicher ein begrüßenswerter Trend, von Geschichtsschreibung als Schlachten- und Herr scher Chronik wegzukommen und sie auch in die Welt des Volkes zu projizieren. Dies aber mit billigen Krimi-Klischees (auch wenn demonstrativ die Mörderhatz erfolglos ist), herzigen Kindern zum Herzerweichen, bösen Großbauern zum Am-liebsten-Verprügeln, Tischgebeten „Ach wie altmodisch“, Verleumdungen „Ach wie menschlich“, armen Bauern, denn
Dies ist Kultur und BiMung plus Lust und Lachen plus schauspielerische Leistung plus gekonnte Fernsehtechnik.Vielleicht werden Historie-Spezialisten stellenweise die Nase rümpfen ob des so leichtfertigen Umgangs mit umstrittenen Fakten, dessen sich diese größte aller österreichischen Fernseh-Eigen-produktionen befleißigt. Dem intellektuell anspruchsvollen Verbraucher, der dem Experiment nicht abgeneigt ist, wird sie einen vergnüglichen Abend bereiten; sie wird aber auch verdaubares Wissen für den Bürger verbreiten.Klaus Maria Brandauer führt als Leopold alias Heinrich alias
Medienverbund als Zauberwort. Via Fernsehen, Radio, Buch soll das Volk beglückt werden. Mindestens mit erzieherischen Themen sowie diesmal „Spiel — Baustein des Lebens“, das wird dem Zuseher, Zuhörer, Leser in diesem Fall auch dem Besucher von Spielzeuggeschäften oder der Spezialausstellung „Welt des Kindes“ neu eingehämmert. Es ist auch ein wichtiges Thema. Kinder können heutzutage bereits so -unkonzentriert sein, daß es nicht einmal zum Spielen reicht. AJber leider..., weder die Radio- noch die Fernsehserie ist mediengerecht ausgefallen. Die Verfasser kommen vom schriftlichen
Da konnte der Hörfunk als schnelles Medium seine Trümpfe gegen das Fernsehen ausspielen. Vom Terakottenhof ins schwitzende Bierzelt, vom Turnierhof in den Burggraben und von dort in den Popkeller: überall war Atmosphäre eingefangen. Elfriede Ott beschrieb ihre' Schwierigkeiten, und als eine niederösterreichische Blasmusikkapelle den Triumphmarsch spielte, ganz seriös versteht sich, rannen mir vor lachen die Tränen hinunter, wie schon lange nicht mehr. Am wenigsten Spannung dort, wo sie geplant war: beim Turnier. Das nachgespielte „Romeo und Julia“, ein Langlauf zum Tiroler und
In filmkultureller Hinsicht ist Österreich vermutlich als das rückständigste Land Europas zu bezeichnen. Diese harte, aber kaum widerlegbare Tatsache ist durch vielerlei, was mit dem Begriff Film zu tun hat, belegbar. Vor allem sind es die bei uns mit dieser „Industrie“ Beschäftigten selbst, vom Verleih über den Kinobesitzer bis zur Kritik, die den Film als Kulturträger und künstlerisches Medium leugnen, diffamieren und zerstören, indem sie ihn als reines Spekulationsgeschäft, bestenfalls als „Beruf“ auffassen. Und wenn nun ein Verleih, die Centfox, stolz sein neues
Aus der Breite und Tiefe der 47 Lang- und Kurzfilme des 20. Festivals von Cannes 1967 und den zehn Filmen der Woche der Französischen Kritik sowie einer vielfältigen Ausbeute an Filmen des Marktes, sieht den Freund des Films und der Menschen auch einiges an, das sich nicht dem soziotrivialen Zwangskomplex einfügt, wenn es nicht den üblichen Interpretationsschüben zum Opfer fällt.Die Meister vom Film, ja die steigen und fallen, Jahr um Jahr. Die alten und jungen gekrönten Könner enttäuschen, und neue Talente steigen empor, aus den Reihen der Dokumentaristen oder Kurzfilmmacher. Und das
„Wir hoffen, Sie haben einen guten Flug hinter sich ...“ Diese Worte standen in blauen Buchstaben auf jenem weißen Karton, den man den österreichischen Journalisten, die zur Feier der Fertigstellung des einmillionsten Volkswagens nach Wolfsburg, Niedersachsen, gekommen waren, nebst Platzkarten zum Mittagessen und Eintrittskarten zur Festveranstaltung in die Hand drückte. Darob einige Verwunderung. Die Oesterreicher hatten nämlich, im Gegensatz zu den anderen ausländischen Kollegen, gar keinen Flug hinter sich, sondern sie waren 20 Stunden mit Bahn und Autobus herangereist; sie waren
Aus der Romanstraße. Ein Almanach. Verlag Kurt Desch, München 1950. 243 Seiten.Dieser geschmackvoll ausgestattete Almanach gewährt einen guten Uberblick über die reichhaltige und vielseitige Produktion des bekannten Münchner Verlags Kurt Desch in den Jahren 1945 bis 1950. Die zahlreichen Leseproben lassen den Grundsatz des Verlags, eine „Synthese des Wesentlichen“ zu geben, deutlich erkennen. Unter den Autoren, die hier vertreten sind, finden wir berühmte Namen, wie Rolland, Giraudoux, Somerset-Maugham, Gide, Bergengruen, Edschmied, Schaeffer und Schnack. Ein nach literarischen
Nicht nur in den Kreisen der Steiermark wird pietätvoll das Andenken an einen Künstler und Kunstpädagogen, der viele Spuren hinterlassen hat, das Andenken an Ludwig Kurz von Goldenstein bewahrt, der vor zehn Jahren, am 11. März, in Graz im Alter von 89 Jahren gestorben ist, nachdem er erst kurz zuvor die Palette aus der Hand gelegt hatte. Er war der Sohn des Malers Franz S. v. Kurz, der, einer alten Salzburger Familie entstammend, im vorigen Jahrhundert zahlreiche Kirchen Krains mit seinem Pinsel geschmückt hatte. Früh wurde die Begabung des jungen Ludwig von Kurz geweckt, der 1867 an
Es erregte Aufsehen, als der Delegierte der österreichischen Akademie der Wissensdiaften und der Universität Wien beim XXI. Internationalen Orientalistenkongreß zu Paris, Professor Dr, H. W. Duda, im Juli dieses Jahres in der Eröffnungssitzung vor etwa 1200 Orientalisten aus aller Welt verkündete, daß das österreichische Bundesministerium für Unterricht dem Pariser Kongreß fünfzig Exemplare des eben erschienenen 51. Bandes der „Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgen1andes“ als Geschenk überreidie. Es wurde dies als Beweis dafür aufgefaßt, daß die schöpferische