6798808-1971_23_11.jpg
Digital In Arbeit

Ende der Filmkunst

Werbung
Werbung
Werbung

In filmkultureller Hinsicht ist Österreich vermutlich als das rückständigste Land Europas zu bezeichnen. Diese harte, aber kaum widerlegbare Tatsache ist durch vielerlei, was mit dem Begriff Film zu tun hat, belegbar. Vor allem sind es die bei uns mit dieser „Industrie“ Beschäftigten selbst, vom Verleih über den Kinobesitzer bis zur Kritik, die den Film als Kulturträger und künstlerisches Medium leugnen, diffamieren und zerstören, indem sie ihn als reines Spekulationsgeschäft, bestenfalls als „Beruf“ auffassen. Und wenn nun ein Verleih, die Centfox, stolz sein neues „Verkaufssystem“ anpreist, das darin bestehen wird, in Österreich „nur Filme anzubieten, die der (Verleih-)eigene Verkaufsstab und Theaterbesitzer selbst gesehen haben“, worauf „Filme, die nach Ansicht des Verkaufsstabes, beziehungsweise auch der Kinobesitzer nicht erfolgversprechend sind, in Zukunft nicht mehr synchronisiert werden sollen“. Damit ist das Ende des künstlerischen Films abzusehen — wann waren schon Antonioni, Berg- man, Bunuel, Pasolini, Welles und Losey ein kommerzieller Erfolg?

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung