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Vitamin B?

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Nach dem Prinzip „Die Hauptsache ist, es wird darüber geredet!“ ging der ORF am vergangenen Donnerstag vor. Der Anlaß war es nicht wert Dennoch beeilten sich Mittagsjournal und ZiB II schon jeweils zu Beginn, mit appetitanregenden Ankündigungen ein Buch vorzustellen, das angeblich eine Bibel-Korrektur sein soll.

Die Pressekonferenz, über die berichtet wurde, rechtfertigte den Einsatz kaum. So fragt sich der aufmerksame Beobachter der Szene, wie es denn zu soviel kostenloser Werbung kommen konnte.

Die Pressekonferenz im Sacher hatte durch Otto Schenks Lesung aus des befreundeten Autors Werk nur schwachen Glanz erhalten.

Am Bildschirm wurde dann wegretuschiert, was im Sacher jeder als für den Autor peinlich empfunden hatte: Er mag ein guter Regisseur sein, von Sprache und Inhalt der Bibel versteht er entgegen seines alles Bisherige abqualifizierenden Äußerungen nichts. Aber offenbar ist es bei dieser Art von Berichterstattung belanglos, ob zwischen behauptetem Können und gezeigten Leistungen ein Zusammenhang besteht. Man wird doch nicht gar dem Urteil jener widersprechen dürfen, die inkompetenter als der Autor als „neu und epochal“ empfinden, was bestenfalls ein alter Hut ist.

Daß der ORF dennoch für solche Publicity sorgte, war nur mit einer gehörigen Dosis Vitamin B zu schaffen, wobei B eben nicht für „Bestseller“ sondern für „Beziehungen“ steht.

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