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Fakten und Fassaden

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Venedig versinkt, Orvieto brök-kelt ab, Ravenna könnte überflutet werden: Horrormeldungen dieser Art aus Italien - wer kennt sie nicht? Es sind Namen bekannter Städte, spektakuläre Beispiele aus der Gruppe der „centri storici", für die es ganz einfach darum geht, erhalten zu bleiben.

Dann gibt es noch die ganz gewöhnlichen Fälle mit den alltäglichen Gründen, die sich aber nicht weniger substanzbedrohend auswirken können: etwa die Situation der nur zaghaften und halbherzigen politischen Entscheidungen, die dem Spekulantentum nicht entgegenwirkt; dann die Konzessionen, die zum angeblichen Wohle der Touristik eingeräumt werden; oder gesteuerte Zweckveränderungen, deren Folgen sich tagtäglich nach Geschäftsschluß gähnend bemerkbar machen - entvölkerte Stadtviertel veröden.

Von diesen uns bekannten und von noch viel prekäreren Gegebenheiten berichtet der Journalist Mario Fazio in seinem Buch „Historische Stadtzentren Italiens".

Es ist ein wunderbares Bilderbuch; es ist so schön, daß man sich wahrlich vom Durchblättern und Bilderanschauen losreißen muß, um zum Lesen überzugehen. Zum Bericht, der eine Zusammenfassung aller Fakten und Diskussionspunkte gibt, die für die Erhaltung, Sanierung und Neubelebung der Altstädte Italiens genannt werden können. Von Versäumnissen und Gegenströmungen muß dabei leider allzuoft die Rede sein.

HISTORISCHE STADTZENTREN ITALIENS. Von Mario Fazio. DuMonl Buchverlag, Köln 1980, 193 Seiten, öS 524.-

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