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Gerettete Landschaft

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Nach der Hortobägy-Pußta stellen unsere ungarischen Nachbarn nun auch Tihany unter Naturschutz. Die ganze Halbinsel mit ihren volkskundlichen Eigenheiten, ihrer Vegetation und Tierwelt, mit der Abtei oben auf der Spitze des Berges, wird damit unantastbar und den Verwüstungen durch die entfesselte Industriegesellschaft entzogen. Die Abtei, die nicht mehr Abtei ist, bleibt wenigstens als Kunstdenkmal sakrosankt und eine Stätte des Nachdenkens für alle jene, die nicht vergessen haben, daß Kaiser und König Karl hier die ersten Novembertage des Jahres 1921 vor seiner Deportation nach Madeira als Gefangener des Horthy-Regimes verbrachte.

Auf eine ganz merkwürdige Weise zeichnen sich alle Leidensstationen des letzten Herrschers von Österreich-Ungarn durch landschaftliche Schönheit aus. Von der Abtei Tihany geht der Blick über die blauen, grünen, türkisfarbenen Wasser des Balaton hinweg in die silbergraue Weite der Steppe. Schöner noch ist nur der Blick vom Sterbehaus auf dem Monte bei Funchal.

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