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Senta Ziegler umschreibt damit die Spannweite einer jener Landschaften, die zu Unrecht völlig abseits der Trampelpfade des Fremdenverkehrs liegen. Aber nichts könnte treffender die „Philosophie” eines Landes - eine halbe Stunde von der Stadtgrenze Wiens - umreißen: Kulturland, materielle Rückständigkeit, Abwanderung der Bauern; barocke Schlösser, Künstlerzuflucht. Aufmarschboden der Ottokars, Napoleons etc. Und dazu viel Wein, spritzig und herb wie die Landschaft. I

Wissen die Wiener, welchen ungehobenen Schatz sie vor ihren Toren haben? Senta Ziegler, eine der bemerkenswertesten Erscheinungen unter den jüngeren Publizistinnen Österreichs, schreibt mit präziser Brillanz über Land und Leute, über Besonderes und Alltägliches: besonders großartig ihr Beitrag über die Maler Karl Korab und Herbert Böckl, beides Künstler, die im Weinviertel poetische Herbheit empfangen.

Die NO. Gesellschaft für Kunst und Kultur hat mit dem Weinviertelband neuerlich eine qualitätsvolle Dokumentation geliefert; es ist bereits der dritte Band einer Reihe über die Viertel des Bundeslandes Niederösterreich. Und das Nö. Pressehaus hat in brillanten Farben und Tönen Stimmungen wiedergeben können, die dem Weinviertel zu seinem eigenartigen Reiz verhelfen.

Hier wird in der Landschaft mehr gesehen als die Aneinanderreihung von Hügeln und Tälern. Der Begriff der Kulturlandschaft hat literarische und „graphische” Dokumentation in hinreißenden Photos von Franz Hubmann gefunden. Wer an den Kostbarkeiten seiner Heimat -die immer im Detail zu finden sind -nicht vorbeigehen will, der wird nach diesem Buch mit Begeisterung greifen.

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