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Halbmond und Kipferl

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(Historisches Museum der Stadt Wien, bis 26. Oktober). Was totgesagt wird, hat ein langes Leben. Und da der Untergang des Wiener Kaffeehauses immer wieder vorausgesagt wird, kann mit einer dauernden Existenz dieser durchaus demokratischen Einrichtung gerechnet werden.

Es gibt sie auch noch, die großen Wiener Kaffeehäuser: im einigermaßen originalen Zustand, als Dokument der Modernisierungswut der Fünfzigerjahre und als überdrehter Messing-Schnick-Schnack der jüngsten Zeit. Die Institution also lebt. Diesen Sommer über sogar als durchaus glücklich gewähltes Thema und erstklassiges Ausstellungsobjekt im Historischen Museum der Stadt Wien. Wieder einmal ein voller Erfolg.

Kulturgeschichte mit kleinen Korrekturen: der Orientwarenhändler Georg Franz Kolschitzky war, wie Karl Teply nachgewiesen hat, eine durchaus bedeutende und bekannte Persönlichkeit seiner Zeit. Nur mit der Entstehung des Wiener Kaffeehauses hat er nichts, aber schon gar nichts zu tun. Eine Legende wurde zur Schulweisheit. Und dagegen anzukämpfen: das gelingt weder einem Kulturhistoriker noch einem ganzen Ausstellungsteam.

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