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Kein Flatz mehr frei

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Seit mehr als zehn Jahren treibt — als Folge des Vietnamkrieges — menschliches .JStrandgut“ an die Küsten Südostasiens, das niemand haben will. Zehntausende von Boat people wagen täglich halsbrecherische Uberfahrten. Viele werden von Piraten überfallen und vergewaltigt, sind dem Verdursten und Untergang ständig nahe. Nur die wenigsten retten sich in ein übervolles thailändisches Flüchtlingslager.

Thailand sperrt sich jetzt aber gegen diese Flut menschlichen Elends. Die Küstenwache ist angehalten, Flüchtlinge nach kurzer Versorgung wieder aufs offene Meer zu schicken und ihrem Schicksal zu überlassen...

Ein vatikanisches Dokument zum Jahr der Obdachlosen (1987) nennt diese Menschen ohne Heimat, ohne ein Dach über dem Kopf, zu Recht „ärmer als die Armen“. Ein Viertel der Menschheit fristet sein Leben auf der Straße, während in reichen Ländern Tausende Wohnungen leer bleiben.

Thailand handelt unter äußerster Not. Wir hingegen haben schon längst die Hilfesuchenden ausgesperrt und vergessen. Bedaure, kein Platz mehr frei.

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