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Malender Moralist

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Der internationale Ruf von Albert Birkle, der am 21. April 1900 in Schwaben geboren wurde, im Berlin der zwanziger Jahre große Erfolge hatte und seit seiner Emigration aus Deutschland im Jahre 1933 in Salzburg zu Hause ist, gründet sich vor allem auf Glasfensterzyklen für zahlreiche Kirchenbauten in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Großbritannien und den USA. Es sind Arbeiten von besonderer Ex-pressivität und farblicher Leuchtkraft, mit denen der Künstler - in seinen eigenen Worten - .Jahrhundertealte Weisheit der Religion als Gleichnis in unserer heutigen Formensprache gestalten” kann.

In Birkles großen Farbblättern auf Karton, die den Glasarbeiten oft als Entwürfe vorausgehen, sind auch Themen der Zeit gestaltet, etwa der „Mensch im AH” oder „Vietnam”. Doch vor allem in den Kohlezeichnungen nimmt der Künstler die moralische Bedenklichkeit unserer heutigen Lebensund Denkweise kritisch unter die Lupe.

Seine Blätter, in denen extreme Haltungen unserer Gesellschaft miteinander konfrontiert und oft ins Symbolhafte transponiert sind, enthalten jene Art von Zeitkritik, die nicht nur Resignation oder Verzweiflung auslöst, sondern auch aufruft, den zerstörerischen Kräften unserer vielfach gefährdeten Welt entschlossen die Stirn zu bieten.

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