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Neue“ Gesamtschule

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Der sozialistische Unterrichtsminister gibt's billiger, er gibt sich konservativ. Scheut er sich doch nicht, den aus der Elterngeneration stammenden Begriff der .Mittelschule“ mit dem derzeit bereits inflationären Prädikat „neu“ zu versehen und - solcherart entgiftet -die ,Jtieue Mittelschule“ in Umlauf zu bringen. Seine Hoffnung: heiß Umstrittenes, nämlich die integrierte Gesamtschule gesellschaftsfähig zu machen. Premiere hatte dieser Einfall vergangene Woche anläßlich eines Kamingespräches zwischen Bildungsjournalisten und Fred Sinowatz.

Seit zehn Jahren gibt es in Österreich Schulversuche, ein heißer Herbst steht bevor, es geht um die Verlängerung derselben. Und die Volkspartei muß dazu ihre Zustimmung geben; nicht ohne Gegenleistung, wie es heißt: Die Herabsetzung der Klassenschüler-höchstzahlen sei unabdingbare Forderung für das Ja der schwarzen Riege, so der frischgebackene ÖVP-Chef Mock. Davon wieder wollte Sinowatz nichts wissen.

Leicht werden es Österreichs Bildungspolitiker im heurigen Herbst wahrlich nicht haben, notabene wo man bereits hinter verschlossenen Türen die Übertragung des Leistungsgruppensystems auf die „Ne-bengegenstände“ wie Physik, Chemie, Biologie diskutiert. Der Vormarsch der Leistungsgruppen zerstört die Klassengemeinschaft, die für die Entwicklung und Erziehung unserer Kinder doch so vorteilhaft ist.

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