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Problemfall Pluralismus

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Die „guten alten Zeiten“ sind auch in Ungarn vorbei. Der Pluralismus greift mächtig um sich.

Innen- und wirtschaftspolitisch kann unser Nachbarland viele Vorhaben — wie beispielsweise das Donaukraftwerkensemble Gabči- kovo-Nagymaros — nicht mehr unbehindert durchsetzen. Eine wachgewordene Öffentlichkeit diskutiert verschiedene Zukunftsmodelle eines poststalinisti- schen Ungarn. Gegen bereits manifeste politische Gruppen möchte nur mehr eine Minderheit in der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei einschreiten.

Für den politischen Beobachter wie für den westlichen Außenpolitiker, die diesen Demokratisierungsprozeß unterstützen wollen, erfordert die Sprengung der ungarischen Eindimensionalität besonderes Einfühlungsvermögen.

Was als Wunsch vorgetragen wird — etwa Ungarns EFTA- oder gar EG-Bestre- bungen —, muß ernst, darf aber nicht überinterpretiert werden. Urteilen wir über Ungarn differenziert, auch wenn es uns gegenüber einem kommunistischen Land noch schwerfällt.

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