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Sprache gegen Gewalt

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Der Film spiegelt eine Idylle vor: Olivenbäume, Schafherden, die schöne, sinnliche sardische Landschaft. Landleben. Die Idylle wird bald zerrissen: Ein junger Sarde rebelliert Gegen den Vater, der ihm Arbeit aufzwingt, der ihn absichtlich dumm und ungebildet lassen möchte. Gegen ein Gesellschaftssystem, in dem das Faustrecht und die nackte Gewalt immer noch bestimmen.

Es wird viel geschlagen in dem Film: Jeder Schlag macht betroffen. Verzweifelt. Führt einen schrecklichen Kreislauf vor Augen, einen Kreislauf, der seit Generationen gleich abläuft: Der Vater bestimmt, was aus seinen Kindern werden soll. Bestimmt deren Unterdrückung, deren Arbeit, deren Freiheit. Bestimmt seinen Nachfolger.

Der Sohn rebelliert, flüchtet. Geht zum Militär. Sieht eine ganz andere Welt und lernt eine Waffe kennen: die Sprache. Die Macht der Sprache. Sie wird gerade in dem Film ganz besonders deutlich. In einem Film, in dem wenig

gesprochen wird. Wo Dumpfheit und Sprachlosigkeit dominieren.

Als der Sohn „sprechen“ kann, sich artikulieren kann, weiß er: „Ich habe gesiegt.“ Gegen den Vater, gegen die Hierarchie der Gewalt.

Ein großartiger Film. Mehr ist nicht zu sagen. (Padre, Padrone, Wien)

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